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Flüchtlinge: Wie viel Pragmatismus braucht das Land? — 3 Kommentare

  1. Ich bin beeindruckt davon, was ich hier lese zum Thema Flüchtlinge. Da ich die Autorin persönlich in Dubai kennen- und schätzen gelernt habe und seit Jahrzehnten in den Emiraten lebe, fühle ich mich aufgefordert, zu diesem globalen Thema Stellung zu beziehen.

    Die Vereinigten Arabischen Emirate trauern seit 4 Tagen um 45 Soldaten, die bei einem Raketenangriff auf ein Munitionslager im Jemen ums Leben kamen. Das erste Mal erleidet dieses Land einen solch grossen Verlust an Menschenleben bei einem Militäreinsatz. Die Emirate, zusammen mit den Militärs aus Saudi Arabien und Bahrain unterstützen die Truppen im Jemen gegen die Houthis und andere Regime feindliche Rebellen. Ich lebe hier in Dubai und die jungen Soldaten haben fuer uns alle ihr Leben geopfert, sie haben ihre Familien verlassen um dieses Land, in dem ich selbst mit meiner Familie lebe, zu beschützen. In meinen Gedanken und Gebeten bin ich den Betroffenen und deren Angehörigen nah in dieser schweren Zeit.
    Nun, was hat dies mit der sich nach Europa bewegenden Flüchtlings Welle zu tun? Natürlich gibt es einen politischen und kausalen Zusammenhang, den ich hier nicht weiter erklären möchte. Das kann man in den täglichen Medienberichten nachlesen.
    Sind wir nicht ALLE direkt oder indirekt betroffen?
    Es gibt auf dieser Welt einen oder mehrere Kriege und so wie es scheint, sind wir alle in einem Boot. Warum? Es gibt nur eine Erde nämlich unsere. Und sie ist krank. An einigen Stellen kränker als an anderen. Die befallenen Gebiete dieses Planeten versuchen sich zu regenerieren. Die fliehenden Menschen wollen leben, sie wollen überleben. Sie suchen Sicherheit und Frieden fuer ihre Kinder. Ich bin kein Finanzpolitiker aber ich glaube, Europa und die Welt wird von dem Zuwachs hunderttausender dankbarer Menschen profitieren.
    Ich bin berührt davon, wie Angela Merkel vor allem in den sozialen Netzwerken in Syrien so eine Art Symbolfigur der Hoffnung geworden ist, auch fuer jene, die es nicht schaffen zu fliehen und gezwungenermassen in einer aussichtslosen und gefährlichen Lage verharren, solange, bis auch die Hoffnung stirbt.
    Aber wenn die Welt es schafft, neuen Keime der Hoffnung zu setzen, fuer schwache und kranke Gegenden( Syrien, Irak, Afghanistan etc.), dann wird die Heilung vom Verfall der erkrankten Erdbereiche hoffentlich eintreten. Denn die Keime der Hoffnung wachsen zu erhabenen und gesunden Bäumen des Lebens und der Liebe, aus dessen Samen sie entstanden. Und nach den Gesetzen der Physik kann daraus nur noch mehr Mitgefühl und Kooperationsbereitschaft in uns allen wachsen.

  2. Da bin ich doch etwas überrascht, dass die VAE trauert wegen 45 Soldaten.
    Tausende Muslime sind gestorben auf der Flucht über das Mittelmeer Haben Sie das Bild von dem 4-jährigen Kind gesehen, das in der Türkei an Land gespült wurde?
    Das sind doch deren Landsleute – oder irre ich mich?
    Die VAE lehnen aber weiterhin die Aufnahme von Leuten der eigenen Glaubensreligion ab.
    Stattdessen bietet man den Bau von 200 Moscheen in D an. Wie großzügig.
    Die Asylanten sollen bei uns Geld bekommen und Fressen erhalten und was den Glauben betrifft darf es gerne die Muslime sein.

    Herzlichen Dank

    • Lieber Earthmen,

      Danke für Deinen Kommentar. Ich möchte gerne darauf eingehen.

      Ich glaube es steht jedem Land zu, seine gefallenen Soldaten zu betrauern. Auch ich betrauere jeden Menschen der durch Krieg oder Flucht sein Leben verliert. Der kleine syrische Junge, der in der Türkei tot an Land gespült wurde, ist jedoch kein Landsmann der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Das nur zur Klarstellung.

      Die VAE hat seit 2011 über 250,000 Menschen aus Syrien aufgenommen und weit über 580 Millionen Dollar Hilfe zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen dazu: http://bit.ly/1FzEHh5

      Was nun den Bau von Moscheen in Deutschland betrifft, so ist das eine Initiative Saudi Arabiens und nicht der VAE. Diese Initiative ist bestimmt keine Lösung des Problems, da stimme ich ihnen zu. Es ist leider aber auch so, dass Syrer nicht in Saudi Arabien leben wollen. Saudi Arabien ist eine der wenigen absoluten Monarchien auf der Welt, die gerade selbst eine politische Krise zu meistern hat. Ein Leben in einer sicheren, demokratischen, christlichen Welt scheint da für syrische Flüchtlinge erstrebenswerter. Das kann ich sehr gut verstehen.

      Was ich nicht verstehe ist: Warum die deutsche Politik in der Bewältigung der Flüchtlingskrise versagt. Den Krieg in Syrien gibt es nicht erst seit gestern.

      Mit herzlichen Grüßen!

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