Bitte bleibt besonnen – oder: pray for Berlin!
20 Stunden vor dem schlimmen Ereignis in Berlin habe ich den Beitrag unten geschrieben – darüber, wie man Weihnachts-Stress abbauen kann. Wir lassen ihn stehen, er ist ja nicht falsch; zeigt aber einmal mehr, wo der wirkliche Stress heutzutage besteht. Denn egal, ob es „nur“ ein furchtbarer Unfall war oder doch ein Anschlag, jetzt, so kurz vor Weihnachten, werden die Emotionen erst richtig hoch schlagen. JETZT beginnt der Stress erst. Denn ich fürchte die Lager bilden sich schon: Die, die sich sorgen, es könne „mal wieder ein Flüchtling sein“ und die, die genau das Gegenteil hoffen. Letztere tun dies nicht, um alle Menschen, die zu uns fliehen, zu schützen – sie wissen, dass darunter auch solche sind, die keine guten Absichten in unser Land mit bringen. Sie denken aber auch, dass wir denen, die kein Zuhause mehr haben und bei Minustemperaturen in Kriegsgebieten hocken, nicht verwehren können zu uns zu kommen – gerade an Weihnachten.
Liebe Menschen, wir von ohfamoos haben einen Herzenswunsch: Bitte bleibt besonnen. Verurteilt nicht. Auch wir sind erschüttert, egal welche Erkenntnisse die Polizei ermitteln wird. Aber Hass wird alles nur schlimmer machen. Lasst uns die Opfer beklagen und beherzigen, was mir einer der wichtigsten Menschen heute früh auf mein Handy smste: „Einige Menschen in der Welt sind beängstigend. Zum Glück sind es nur wenige.“
Und her nun mein Beitrag von gestern früh zum Thema: Last minute: Weg mit dem Weihnachts-Stress!
Wie stark stresst Dich der Gedanke an Weihnachten? Dabei sagen Experten: Weihnachten ist schlicht ein Projekt. Es kommt vor allem auf eins an: Zu delegieren. Ich ergänze: Und abzuspecken. Klingt kalt, ist für mich aber so. Hier meine Tipps für mehr Besinnung in (leider) irren Zeiten.
Ich habe gerade ein wuseliges 4. Advents-Wochenende hinter mir: Viel Besuch, der Kurze wurde sechs, ein Vorweihnachts-Brunch und ein xmas-Konzert der lieben Frau Mama. Aber dieses Jahr bin ich nicht am Rande des Wahnsinns vorbei geschrappt, weil:
Jeder hat mitgemacht. Wir haben früh genug angefangen. So gab es für jeden weniger zu tun und mehr Spaß bei den Vorbereitungen. Und zum Brunch haben wir uns einladen lassen.
Bewusst wurde mir der Galopp durchs Leben am 2. Dezember. Und wie hausgemacht er oft ist. Auf Facebook postete ich am 2. Dezember einen kurzen Appell, sich gerade jetzt auf die wirklich wichtigen Dinge im Alltag zu besinnen – übrigens ganz ohne Foto und Tamtam. Warum gefiel das so ungewöhnlich vielen? Woher die Sucht nach inne-, wenigstens mal anhalten? Weil wir im Herzen wissen, was schief läuft! Weil der Perfektionismus gerade zu Weihnachten absurd ist. Mein Haus, mein Baum, mein … Hallo?! Wen wundern dann ellenlange To-Do-Listen und zu wenig Besinnlichkeit?
Streiche die Erwartungen von anderen!
Mach dir lieber klar, was wirklich GANZ PERSÖNLICH für Dich zählt. Jeder weiß das instinktiv. Manche lassen sich schlicht verführen, dem Beispiel anderer zu folgen. Kopfkino!
Probiere das: Wenn du z. B. keine Lust auf stundenlange Vorbereitungen in der Küche hast, weil du lieber in Ruhe noch einen Weihnachtsspaziergang machen, gemeinsam eine Geschichte lesen oder entspannt in die Kirche gehen möchtest – sprich frühzeitig mit deinen Lieben und Gästen. Dafür ist es nie zu spät und Ihr könnt noch heute eine Weihnachts-Variante planen, die allen gefällt.
Speck ab statt noch was draufzulegen!
Speck ab! Gerade beim Essen. An allen Weihnachtstagen mache ich ein einziges (einfaches) Essen. Die anderen kümmern sich um den Rest. Und satt sind die meisten ja sowieso…
Das Zauberwort heißt schon ewig: Zeit. Gönn Dir den Luxus, mehr „richtige“ Zeit zu haben. In Ruhe zu essen, Gespräche zu führen, sich aufs Neue Jahr zu freuen und dem alten zu danken.
Und ein Tipp für alle Dezember-Kinder
Verlegt Eure Geburtstagsfeiern in den Juni, feiert Eure halbjährigen! Das ziehst Du wirklich durch, fragt mich eine Freundin. Ja! Zweimal haben wir das schon gemacht. Und hatten herrliche Sommer-Kinder-Partys.
Wie zelebrierst Du ohfamoose Besinnlichkeit? Wie killst Du Zeitfresser? Wir sind neugierig auf Deine Tipps!
Illu: Ela Mergels; Foto: unsplash_Teddy Kelley