Weniger ist mehr – Konsum und Umwelt
Wir müssen es endlich einsehen. Wir brauchen eine massive Trendwende in unserem Konsumverhalten. Hin zu mehr Nachhaltigkeit und weniger überflüssigem Konsum. Weniger ist mehr – ein Prinzip, das wir umsetzen müssen.
Shoppen macht Spaß – und online geht es schnell und schmerzlos. Wenn man nicht sicher ist ob das Kleid passt, bestellt man es einfach in zwei Größen. Wenn die Schuhe in hellblau nicht die richtige Farbe haben, schickt man sie zurück. Ich stolpere über einen Artikel im Neon Magazin und erfahre, dass jedes sechste online bestellte Päckchen in Deutschland zurückgesendet wird. Nach Zahlen des Versandhandel-Fachverbands bevh verschickten die deutschen Online-Händler im vergangenen Jahr Waren für 58 Milliarden Euro an ihre Kunden.
Die Zahl der Kurier-, Express- und Paketsendungen hat schwindelerregende Ausmaße angenommen. Dazu haben Wirtschaftswissenschaftler der Universität Bamberg ermittelt, dass im vergangenen Jahr 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel zurückgesandt wurden. Laut der Studie entstehen dabei Kosten für den Kunden – aber auch für die Umwelt: Retouren verursachen täglich 238.000 Tonnen CO2!
Und damit nicht genug, der Onlinehändler Amazon vernichtet massenhaft zurückgesandte Ware, berichtete das ZDF-Magazin „Frontal 21“ schon im Juni 2018. Kein Wunder, dass Paketzusteller und Boten überfordert sind, sodass Arbeitsminister Hubertus Heil sich dieser Berufsgruppe vor der Europawahl annahm. Paketdienste, die statt eigener Zusteller Subunternehmer beauftragen, sollen Haftung übernehmen, dass diese die Sozialbeiträge ordnungsgemäß zahlen.
Weniger ist mehr für #volldasguteleben?
Deutschland ist Weltmeister des Konsums und des Wegwerfens. Bei Lebensmitteln z.B. landen in Deutschland jährlich fast 13 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Allein in Privathaushalten werfen Menschen durchschnittlich 85,2 Kilogramm Essen im Jahr weg, berichtet Die Zeit im Mai 2019.
Über Plastikverpackungen haben wir schon ausführlich berichtet sowie über die Umweltverschmutzung, die Fast Fashion hinterlässt.
Im November 2018 stellte Bundesumweltministerin Svenja Schulze einen 5-Punkte-Plan für weniger Plastik und mehr Recycling unter dem Hashtag #wenigeristmehr vor. Diesen Hashtag habe ich noch nicht oft gesehen. Und auch das Verbot von Plastiktüten ist schwer umzusetzen.
Wie steht Ihr zum Verzicht? Geht es Euch wie uns, dass wir nicht nur immer mehr darüber nachdenken sondern auch immer mehr ohfamoose Möglichkeiten entdecken auch tatsächlich zu verzichten?
Fotos: Hebi B. auf Pixabay und iStock.com/Boyloso | Komposition: BMU
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