Jahresrückblick 2019
Zum Jahresanfang fragen sich Sonja und Elke: Was war ihnen wirklich bedeutsam im letzten Jahr? Eins verraten wir vorab: Der ohfamoose Slogan #volldasguteleben bekommt Begleitung …
Früher habe ich Jahresrückblicke geschrieben, kürzlich einen gefunden, den von 2010. Als für mich alles anders wurde, wirklich ALLES. Denn da wurde ich Mutter, mit 43. Nach einem Leben voller Single-Erfahrung folgte mit Vollgas das Familienleben. Kurz vor dem Übergang ins neue Jahr 2020 bin ich froh, die Kurve gekriegt zu haben …
Denn für mich ist es immer noch so: Frauen tragen das Hauptglück, aber auch die Hauptlast, wenn es ums Kinderkriegen geht. Sagt man das wirklich so? Kinderkriegen? Ja, ich habe es nachgeschaut. Und ein bisschen Krieg gab es tatsächlich immer 🙂 Neben all dem Glück, natürlich. Dem Glück, so ein kleines „Würstchen“ auf und durch die Welt zu bringen.
Zum Jahresanfang fragen Sonja und ich uns nun: Was war wirklich bedeutsam im letzten Jahr? Und da mache ich ein betretenes Gesicht, denn ich kann mich gar nicht entscheiden, so viel Wertvolles ist allein in unserem kleinen, persönlichen Kosmos passiert.
Für mich steht die Familie immer noch an 1. Position. Auch wenn 2019 sehr hilfreich war, mich wieder beruflich mehr zu entfalten. Doch Prio eins hat stets mein kleiner Blondschopf – und ich werde schon jetzt besser darin, ihn mehr und mehr in seine persönliche Freiheit zu entlassen. In unserer Helikopter-Generation ist das ja gar nicht so einfach, vor allem dann nicht, wenn Kinder hauptsächlich von einer Person erzogen werden. Die Großfamilie ist ja ziemlich out geworden. Nicht weil es sie nicht mehr gibt, aber weil wir alle voller Projekte stecken, die Jungen wie die Alten. Schon vor Jahren hieß es zu Weihnachten gern: Ich schenke Dir Zeit. Und, haben wir sie bekommen? Uns genommen?
Raus aus dem Sommer-Loch, rein in „Das Projekt“
Ich glaube, das ist das Wichtigste für mich in diesem Jahr. Dass ich nach meinem ganz persönlichen „Sommer-Loch“, in das ich emotional fiel, wieder herausgekrabbelt bin. Ohne gleich Elke-mäßig mit der Tür ins Haus zu fallen :-). Mithilfe guter Freunde haben wir dann an etwas gebaut, peu á peu, das sich heute „Das Projekt“ nennt. Erst ein Arbeitstitel, jedoch schon jetzt eine „Sache“, die heftig in mir arbeitet. Die 2. Ohfamoose Unkonferenz war „nur“ der Auftakt; ein wesentlicher, aber was jetzt folgen darf, wird vermutlich einiges ins Rollen bringen…
Gelernt habe ich vor allem eines: Dass ich dann, wenn es mal enger wird und mir die Puste auszugehen droht, um Hilfe bitten darf.
Denn mein erlerntes Setting, immer zu funktionieren und immer „die coole Braut“ zu sein, passt nicht mehr. Ja, ich habe wahnsinnig viel Power, aber wenn sich diese erschöpft, darf ich das sagen und Unterstützung wird kommen.
Meine neuen Freundinnen aus dem Schreibcafé in Köln haben mich dabei kräftig unterstützt. Aber auch die „alten“, die manchmal zur Stelle sind, wenn man sie gar nicht vermutet. Und dann ist da jene, die fast täglich (!) mit mir im Kontakt ist. Du weißt, dass ich Dich meine, liebe Sonja. Eine ungeheure Kraft geht von unserer Blogarbeit aus, auch wenn er selbst ja so ohfamoos-leicht daherkommt.
Ja, auch 2019 habe ich wieder viele neue Situationen kennenlernen dürfen, war an schönen Orten, habe viel Neues gelernt. Was mich jedoch besonders beeindruckt, ist die Ruhe, die ich mir selbst gönne, wenn es hektischer wird. Wenn es kriselt, um nicht gleich wieder dieses fiese Wort vom Krieg aufzugreifen. Und dass wir mitten in der Krise diese Zuversicht entfalten, mit „Dem Projekt“ genau dort anzusetzen, wo es eben eng ist – und wir gemeinsam den Blick auf das weiten werden, wofür es sich jeden Tag aufs Neue zu leben lohnt.
Danke, liebes Leben, dass Du so bunt, so vielfältig (einfach wie schwierig) bist und dass Du mir erneut die Gelegenheit gibst mich einzubringen. Als Mutter, Frau, politischem Wesen und Optimistin, dass wir hinkriegen, was wir wirklich, wirklich wollen!!
Sonja verstärkt das DANKE
Dem ‚bunt und vielfältig‘ von Elke kann ich nur zustimmen. Ich möchte noch das ‚Danke’ verstärken. Denn ich bin außerordentlich dankbar, dass ich mich bester Gesundheit erfreue und 2019 wieder viel reisen und interessante Menschen kennenlernen konnte. Auf Sal, der kapverdischen Insel, habe ich gleich zwei kleine Wunder erlebt und in Italien durfte ich auf den Tremiti Inseln in einem Naturschutzgebiet tauchen. Der Natur- und Klimaschutz standen 2019 durch die ‚Fridays for Future‘ Bewegung ja oft im Mittelpunkt der Medien. Kaum ein Tag verging, an dem man nicht von Greta Thunberg oder dem Klimawandel las.
Wie wir mit unserer Umwelt umgehen – das wird mich 2020 weiterhin beschäftigen. Ich werde auch 2020 versuchen, Plastik und die Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden.
Man kann zu Greta Thunberg stehen, wie man will, aber wenn ich nicht selbst anfange meinen Lebensstil zu ändern, kann ich es von anderen auch nicht verlangen.
Wie sagte schon Al Gore: „Wir brauchen einen globalen Konsens, um nachhaltige Lösungen zu implementieren. Dabei muss jeder Mensch in seinem alltäglichen Leben eine Rolle spielen, um die Erhaltung der Ressourcen zu fördern.“
Auch meine Familie war Mittelpunkt in 2019. Im April trafen sich einige von uns in Amsterdam, wo meinem Sohn Kayed die Doktorwürde in Mathematik und Physik verliehen wurde – für mich ein ganz besonderes Highlight. Im Sommer war ich dann als Oma von Fahims Zwillingen voll engagiert. Und natürlich besuchte ich auch den Rest meiner Enkelschar in Dubai.
Viele meiner Rückblicke habe ich auf ohfamoos schriftlich festgehalten. Dies wäre nicht möglich ohne meine wunderbare Freundin Elke. Ich bin unbeschreiblich dankbar, dass ich Elke vor so vielen Jahren treffen durfte und mit Ihr zusammenarbeite.
Was für ein Elan auf der 2. Ohfamoosen Unkonferenz!
Der wohl schönste Ausdruck unserer gemeinsamen Arbeit zeigte sich für mich auf der 2. ohfamoosen Unkonferenz im November, zu der u.a. meine Freundinnen aus dem Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten anreisten.
Ich freue mich jedes Mal über den Elan, Esprit und die Anregungen, die das Event entfacht, und ich möchte mich hier noch einmal ganz herzlich bei allen Teilnehmern für ihre Ideen und ihr Mitmachen bedanken.
2019 war für mich das Jahr der neuen Ideen. Trotz meines Nomadenlebens gab es immer genügend Zeit zu reflektieren, mit Menschen zu diskutieren und neue Ideen zu kreieren. Für 2020 erhoffe ich die Umsetzung dieser Ideen. Die ersten Mitstreiter haben wir schon…
Daher mein persönliches Motto für 2020: #mehrmiteinander für #volldasguteleben.
Für meine Frau und mich war wirklich bedeutsam im letzten Jahr, dass die ganze Familie gesund geblieben ist und sich keiner eine krankheitsbedingte Auszeit nehmen musste. Das war denn auch die Voraussetzung dafür, dass wir unser Großeltern-Dasein voll auskosten konnten und fast täglich mit ansehen durften, wie prächtig sich unsere beiden Enkel entwickeln. Das alles brachte es zwangsläufig auch mit sich, dass wir unsere beiden Töchter ebenfalls regelmäßig sahen und sehen, was in unserer stets kleiner werdenden Welt leider nicht mehr immer selbstverständlich ist. Persönlich ist eben doch schöner als digital per Skype oder FaceTime. Dafür sind wir sehr dankbar. Und insofern ist unser bescheidener Wunsch für 2020, dass alles so bleibe möge, wie es ist. Dabei ist uns sehr wohl bewusst, dass sich dafür – global gesehen – eine ganze Menge ändern muss. Bei der 2. Ohfamososen Unkonferenz haben wir das eine oder andere Thema ja schon angerissen. Machen wir damit weiter. Mehr noch, packen wir es mutig und ideenreich an, das noch junge Jahr 2020, und helfen mit, dass wir am Ende des Jahres sagen können: Das war einmal mehr #VollDasGuteLeben!