Trump oder Biden – wer wird Präsident?
Wer wird Präsident? Vier Jahre sind vergangen und es ist wieder soweit – das amerikanische Volk wählt seinen Präsidenten. Vor vier Jahren war ich sicher, dass Donald Trump die Wahl zum 45. Präsidenten gewinnt. Ich habe schon damals den Wahlkampf verfolgt und dazu auch einen Beitrag geschrieben. So war es nur klar, dass ich kürzlich um 2 Uhr in der Nacht vor dem Fernseher saß, um mir die letzte Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten, Donald Trump und Joe Biden, live anzuschauen.
Eigentlich wollte ich ja einen Beitrag über die Frauenquote schreiben, aber der kann warten; denn leider spielen Frauen dieses Jahr kaum eine Rolle während des Wahlkampfs in den USA. „Kamala Harris“ rufen jetzt einige von Euch – ja, sie ist die Wing-Frau von Joe Biden, aber sie war meiner Einschätzung zufolge in der Debatte und auch sonst im Wahlkampf leider nicht oft genug präsent. Schade, denn damit hätte Herr Biden im Duell punkten können (auftrumpfen wollte ich hier nicht schreiben… 😉
Der 45. amerikanische Präsident ist bei vielen unbeliebt. Egozentrisch, laut, aggressiv, rechthaberisch, pöbelnd, slighty mad – so kennen wir ihn. Schon nach dem ersten TV-Duell schien sein Schicksal besiegelt. Wen ich auch fragte, alle hatten dieselbe Meinung. Aber dann…
Nur wenige Stunden nach der zweiten Debatte gibt es die ersten Reaktionen. Natürlich sehen die amerikanischen Medien ihre jeweiligen Favoriten als Sieger. „Präsident Trump hat die Debatte mit überwältigenden 74 Prozent Zustimmung gewonnen“ – so verkündet der Trump-nahe Sender Fox News seine Zuschauerbefragung. Während der linksliberale Sender CNN es genau andersherum sieht: Hier sahen 53 Prozent Biden als Sieger. Haben die sich die gleiche Debatte angeschaut?
Ich persönlich bin da ganz Gabor Steingarts Meinung. Der deutsche Journalist und Medienmanager urteilt: „Biden ist der bessere Mensch, aber Trump womöglich der vitalere Präsident. Biden hat den Plan, Trump den Instinkt. Das war seine Kernbotschaft an Millionen von Wechselwählern: Ihr müsst mich nicht lieben, nur wählen.“
Trump drängt Biden immer wieder in die Ecke
Genauso habe ich das Duell empfunden. Trump drängte Biden immer wieder in die Ecke. Mit seinen Fragen, was Biden während seiner achtjährigen Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama erreicht habe. Biden schaffte es nicht, ausgiebig über politische Inhalte und seine Vision für Amerika zu sprechen – denn genau das wäre Bidens große Chance gewesen.
Aber warum schauen wir eigentlich mit solch einem Gusto auf die USA? Vorbilder sehen anders aus, und dass die USA mit ihren 330 Millionen Einwohnern nur diese zwei Kandidaten zur Präsidentenwahl stellt, zeigt aus meiner Sicht die ungeheure gesellschaftliche Krise dieses Landes. Die USA ist auf dem Weg, ihre Stellung als westliche Führungsmacht zu verlieren; völlig unabhängig vom Wahlausgang!
Wie seht Ihr das? Wer macht das Rennen und was wird aus den USA?
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