Warum ich den sicheren Job losließ ...
... um mich endlich grenzenlos lebendig zu fühlen
Kennst du dieses Kribbeln bis in die Haarspitzen, wenn du das Leben einsaugst und die Zeit vergisst? Fragt Gastautorin Julia Schmitz im folgenden Gastbeitrag. So lebendig hatte sie sich im Juli 2013 lange nicht mehr gefühlt. Sie wusste nur: So wie es ist, soll es nicht bleiben! Sie war Beamtin, Lehrerin am Gymnasium – und gleichzeitig hungrig nach Freiheit, Sinn und echtem Staunen. Es brauchte erst eine Weltreise, einen schweren Rückschlag durch eine Tropenkrankheit und mehrere mutige, erste Schritte, um zu erkennen, wie Leben sich anfühlen kann, wenn man es selbst gestaltet. Hier ihr Beitrag und eine Buchempfehlung gleich mit.
Raus aus dem Beamtentum, rein in die Selsbtständigkeit
Ich mochte Schule – und doch fühlte sich mein Alltag irgendwann eng an, wie ein zu klein gewordener Pulli. Korrekturen, Klausurenberge, wenig Bewegung: viel Pflicht, wenig Staunen. Nach einer wunderschönen Weltreise mit vielen spannenden Begegungen an außergewöhnlichen Orten, merkte ich, dass ich mein Leben neu denken darf. Dass da noch viel mehr auf mich wartet! Nicht von heute auf morgen, sondern in kleinen, freundlichen Schritten: mir erlauben, neugierig zu sein, Hilfe anzunehmen, Routinen zu hinterfragen.
Ein Moment in Kapstadt, der alles veränderte
Kapstadt, Zip Zap Circus: Ein Kind zieht mich lachend ans Trapez, ein muskulöser Akrobat zieht mich hoch auf die Plattform und sagt: “Spring und genieße!” Ein Schwung – und ich fliege. Freiheit in Reinform. Dieser Augenblick hat etwas in mir wachgeküsst: Wenn ein einziger Moment so viel Lebendigkeit freilegt, was ist dann noch möglich? Zurück in Deutschland spürte ich klarer, welche Arbeit mich nährt: Menschen stärken, sie zum Strahlen bringen, Mut vermitteln.

Heute begleite ich Menschen als Coach und Moderatorentrainerin dabei, die eigene Stimme zu finden, Lampenfieber loszulassen und auf Bühnen wie im Alltag authentisch aufzutreten.
Staunen als Lebenskompass
In Rio de Janeiro verstand ich, was mich antreibt: Staunen. Dieses kindliche, glasklare Staunen, das uns größer macht als unsere Zweifel. Seitdem frage ich mich in Entscheidungen: Was lässt mich staunen? Wovon will ich mehr? Was hält mich lebendig? Diese Fragen wurden mein innerer Kompass – für Reisen, Projekte und letztlich meinen Berufswechsel.

Mut lässt sich trainieren – in kleinen Dosen
Meine Veränderung war kein Heldinnensprung, sondern ein Training: erst ein Sabbatjahr, dann ehrenamtliche Projekte, eine Coaching-Ausbildung, schließlich der Schritt raus aus der Sicherheit. Ich habe gelernt: Mut ist wie ein Muskel. Er wächst, wenn wir ihn regelmäßig – aber freundlich – benutzen.
Dein Impuls: drei Fragen für mehr Lebendigkeit
- Was hat dich in den letzten Wochen wirklich staunen lassen?
- Welchen Mini-Schritt könntest du heute gehen, der dich deiner Sehnsucht 1 % näher bringt?
- Wer könnte dich dabei unterstützen – und wen könntest du selbst unterstützen?
Schreib uns gern in die Kommentare: Was würdest du tun, wenn du dir erlaubst, mutig im Jetzt zu sein?
Mehr Lust auf Staunen?
In meinem Buch „Grenzenlos lebendig“ erzähle ich von Momenten, die mich geprägt haben – vom Zip Zap Circus in Kapstadt bis zu stillen Tagen im Vipassana-Retreat. Vor allem aber teile ich Impulse, wie du deinen eigenen Weg mutig und spielerisch gehen kannst.


Julia Schmitz ist Coach und Moderatorentrainerin. Nach zehn Jahren als Lehrerin stieg sie aus dem Beamtentum aus, reiste um die Welt und übernahm die Leitung Deutschlands erster Moderatorenschule, dem Logo-Institut. Heute begleitet sie Menschen dabei, mutig aufzutreten und ihr eigenes, lebendiges Leben zu gestalten.
Ein sehr schöner Beitrag!
Und alles begann mit einer Auszeit/einem Sabbatical…. 😉