Ein Besuch in Bad Langensalza
Ein Städtchen mit vielen Überraschungen
Manchmal entdeckt man Orte, die man vorher kaum auf dem Schirm hat und die einen dann vollkommen überraschen. So ging es Sonja mit Bad Langensalza, einem kleinen Städtchen in Thüringen, das Sonja an einem Wochenende im September zum alljährigen Mittelalterstadtfest besucht hat.
Ich hatte keine großen Erwartungen und wollte mich bewusst nicht im Voraus informieren, als meine Freundin Sylvia mir vorschlug, sie in Bad Langensalza zu besuchen. Schon oft hatten wir darüber geredet, dass wir auch in Deutschland recht nah beieinander wohnen. Sylvia lebt nämlich ebenfalls in Dubai und wir kennen uns schon seit über 40 Jahren. Bad Langensalza ist Sylivas Heimatort und auch sie verbringt den Sommer gerne in den kühleren Gefilden Deutschlands. Sie meinte, ich solle doch zum Mittelalterstadtfest kommen – da sei richtig etwas los. Gesagt, getan: An einem Samstag machte ich mich ganz entspannt auf den Weg nach Thüringen.

Auf Zeitreise beim Mittelalterstadtfest
Nach 90 Minuten Fahrt war ich bei Sylvia und ich staunte nicht schlecht, als ich ihren Garten sah: Die Äste der Obstbäume bogen sich unter dicken Früchten. Zwetschgen, Birnen und Äpfel hingen prall und schwer an den Zweigen, ein krasser Gegensatz zu unseren Bäumen in Lich. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Garten machten wir uns dann auf den Weg ins bunte Treiben der Altstadt.
Gaukler, Händler und Ritter – überall herrschte lebendige Betriebsamkeit. Es duftete nach frisch gebackenem Brot und herzhaftem Braten, während Musikanten auf Dudelsäcken spielten. Sylvia führte mich durch die Menge in die engen Gassen und erzählte Geschichten über ihre Heimatstadt.
Vorbei an Fachwerkhäusern und alten Stadttoren fühlte ich mich tatsächlich ein wenig wie in einer anderen Zeit. Besonders beeindruckt hat mich, dass man in Bad Langensalza auch ohne Fest die Geschichte an jeder Ecke spüren kann. Die alten Bürgerhäuser, die Stadtmauer mit ihren vielen Türmen, die kleinen Plätze – all das lässt erahnen, dass sich die Stadt ihren mittelalterlichen Charme bis heute bewahrt hat. Nicht umsonst ist Bad Langensalza ein Teil der Deutschen Fachwerkstraße.

Der Gartenring – mein Highlight
Am meisten fasziniert hat mich aber der Gartenring entlang der Stadtmauer. Ich hatte vorher schon gehört, dass Bad Langensalza die „Stadt der Gärten“ genannt wird, aber dass es so schön sein würde, hätte ich nicht gedacht.
Mein absoluter Favorit war der Japanische Garten. Sobald man durch das Tor geht, betritt man eine andere Welt: Teiche, kleine Brücken, Wasserläufe, Kiefern, die so geformt sind, als wären sie aus einem Gemälde. Ich setzte mich ins Teehaus, schaute auf das Wasser und hatte wirklich das Gefühl, für einen Moment in Japan zu sein – mitten in Thüringen! Diese Ruhe und Harmonie haben mich richtig verzaubert.
Natürlich habe ich mir auch die anderen Gärten angeschaut. Der Rosengarten war ein wahres Farbenmeer, überall duftete es intensiv, und im Magnoliengarten konnte ich mir gut vorstellen, wie es hier im Frühling aussieht, wenn alles in Weiß und Rosa blüht. Zusammen mit der Stadtmauer im Hintergrund war das für mich einer der schönsten Spaziergänge, die ich seit langem gemacht habe.

Wohlfühlpause in der Therme
Nach so vielen Eindrücken tut ein bisschen Erholung richtig gut. Zum Glück ist Bad Langensalza auch für seine Therme bekannt.
Das schwefel- und salzhaltige Thermalwasser der Friederiken Therme ist genau das Richtige für müde Beine, die nach dem vielen Laufen etwas Erholung brauchen. Gleich gegenüber gibt es ein Hotel. Dessen Gäste können durch einen Tunnel, der über die Straße führt, im Bademantel direkt in die Therme gehen.

Wer hätte das gedacht...
Bad Langensalza hat mich komplett überrascht. Ich habe eine Stadt gefunden, die so viel bietet: wunderschöne Gärten, die einen auf eine kleine Weltreise schicken, eine Therme, die pure Erholung schenkt und eine Altstadt, die voller Geschichte steckt.
Für mich steht fest: Das war nicht mein letzter Besuch hier. Beim nächsten Mal nehme ich mir noch mehr Zeit, um die Gärten in Ruhe zu genießen und vielleicht ein ganzes Wellness-Wochenende in der Therme zu verbringen. Außerdem gibt es noch den Nationalpark Hainich mit seinem Baumkronenpfad ganz in der Nähe.
Wenn ihr also Lust auf einen Mix aus Vergangenheit, Natur und Entspannung habt, dann empfehle ich Bad Langensalza.


Das machen wir, Sonja. Sonntags-Maedels reisen zu einem Wohlfuehlwochende zu Sylvia