Das Leben ist kein Ponyhof, auch nicht für eine Meckerziege
Mäh! Es gibt ja diesen Spruch, im Alter würden Frauen entweder zur Kuh (wenn füllig) oder zur Ziege (wenn mager). Ich bin irgendwie (noch?) dazwischen. Aber als Meckerziege mag ich mich nicht.
Das Thema ‚Meckerziege’ beschäftigt mich nicht erst seit dem letzten Urlaub. Wann immer ich Mütter, meist lautstark, mit ihren Kindern schimpfen höre, befällt er mich: der Zweifel, ob ich auch eine bin. Jaha, ich weiß, man muss Kindern Grenzen setzen und ich glaube, das auch zu tun. Aber mit Meckern? Und warum meckern eigentlich die meisten und wer besonders?
Tut mir leid, Ladies, aber ich stelle fest: Meist meckern wirklich die Frauen. Wir also. Mal passt das eine nicht, mal das andere.
An dieser Stelle mal ein dickes Lob an den Herrn Gemahl: Der meckert eigentlich nie. Weil einer seiner Lieblingssätze ist: „Das Leben ist kein Ponyhof.“ Gut, man(n) kann mit dieser Weisheit auch nicht alles erschlagen. Aber im Grunde ist es doch so: Wissen wir eigentlich, wie gut es uns geht? Und können wir damit richtig umgehen?
Meckerziege in Griechenland
Zwei Flughäfen, der eine in Griechenland, der andere in Nordrhein-Westfalen. Auf die griechischen Inseln verziehen sich viele Deutsche ja besonders gern, weil es da noch so ursprünglich ist. Sagen wir ruhig: Einfach. Und das Einfache zieht bekanntlich an, wenn man es sonst kompliziert(er) hält. Auf einem griechischen Flughafen also musste ich kürzlich mal – und war danach froh, die Toilette wieder verlassen zu können. Ich brauche das nicht auszuführen, oder? Zurück in Düsseldorf musste ich jedenfalls noch mal, Ihr kennt das sicher, die Blase. Ich erreiche – die Koffer noch lange nicht auf dem Rollband, es ist also viel Zeit – eine WC-Tür und lese, dass die Örtlichkeiten gerade gesäubert werden. Ich warte.
Die erste Blondine biegt um die Ecke. Schnaubt. „Wie, ist da jetzt zu???“ Ich nicke. Die zweite kommt, wiegt ebenfalls ihr Haupt und sagt: „Na, das ist ja toll.“
Auch die dritte Dame hat null Verständnis für die Reinigung. Als die (nordafrikanische) Putzfrau die Toilette frei gibt – es waren keine 4 Minuten Wartezeit – glotzen alle, als ich mich bei ihr bedanke.
Schlimmes Rührei. Viel zu lauwarm.
Immer diese Meckerei. Über alles und jedes. Selbst im Urlaub finden solche Herrschaften mit Leichtigkeit einen Grund zum Maulen. Mal ist das Rührei nur lauwarm, mal die Wassertemperatur im Pool einen Tick zu kühl. Und diese Hitze!! Was soll man da nur machen? Ich wette, zuhause wettern sie wieder über den schlimmen Regen. Und greifen an der Supermarktkasse wieder verstohlen zur Tüte anstatt eine von zuhause mitzunehmen, aber das ist ein anderes Thema…
Ich will jetzt auch gar nicht meckern. Ich möchte sogar behaupten, dass ich selbst super meckern kann, ja, dafür bei dem ein- oder anderen sogar berüchtigt bin. Aber ich habe es erkannt und bin dabei es zu ändern. Weil ja stimmt, was eine Gastautorin mir einmal schrieb:
„Man sollte sich das immer wieder vor Augen führen. Eben war ich noch am Jammern, weil mein Jüngster so schlecht schläft nachts – und dann stehe ich in einer Schule für Kinder mit Behinderung und sehe kleine Kinder im Rollstuhl und eine Frau mit schwerst-mehrfach behinderten Zwillingen – alles Familien, die froh wären, wenn ihr Problem lediglich darin bestünde, dass das Baby des Nachts unruhig ist…“
Zum Weinen sei das, fügt die Gastautorin an und nimmt sich vor, „einfach mal glücklich zu sein, dass ich zwei gesunde Kinder habe, selbst fit bin und einen tollen Mann habe, eine tolle Familie im Rücken und wunderbare Freude.“
Lieber dankbar sein statt meckern
Also, liebe Leser, wann habt Ihr das letzte Mal gemeckert? Und wenn Ihr Euch das nächste Mal dabei ertappt, denkt doch einfach mal ohfamoos positiv. Ich jedenfalls dachte mir auf dem Flughafen: Schön, dass dieses Klo im Gegensatz zum griechischen supersauber war. Und ich bin sicher, wir finden alle noch wichtigere Gründe zum Dankbarsein oder?
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