Murakami gibt Einblicke in die Psyche junger Männer
Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki von Haruki Murakami – eine Empfehlung von Sonja Ohly.
Der neue Murakami ist spannend, traurig und fesselnd – und macht mich sehr nachdenklich. Als Mutter von vier Söhnen habe ich ja immer schon gewusst, dass 16 jährige Jungs von Selbstzweifeln geplagt sind, aber dieses Buch gibt mir viele neue Einblicke in die Psyche junger Männer.
Das Buch beginnt mit Tsukuru Tazakis Gedanken ob er nicht besser gestorben wäre. Mit 36 Jahren blickt er auf ein trostloses Leben zurück. Er beschreibt seine Jugend und hält sich, gegenüber seinen vier Freunden, für farblos, da in seinem Nachnamen keine Farbe vorkommt. Auch hat Tsukuru keine besonderen individuellen Eigenschaften wie seine Freunde – nur Bahnhöfe interessieren ihn.
Murakami über junge Männer
Plötzlich wird er ohne Erklärung aus seinem Freundeskreis ausgeschlossen. Die Frage, warum seine Freunde nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, beschäftigt ihn über 20 Jahre und er sucht die Schuld bei sich. Doch dann lernt er Sara kennen, die in einem Reisebüro arbeitet. Tsukuru öffnet sich zum ersten Mal seit langem einer anderen Person. Die pragmatische Sara erfasst sein Dilemma sehr schnell, schickt ihn los seine Vergangenheit zu bewältigen und die Antwort auf seine Frage bei seinen Freunden zu suchen.
Das Buch hat mich fasziniert. Es steckt voller Wahrheiten über das Leben, Gefühle und die Wichtigkeit von Freundschaften. Interessant ist auch die Bedeutsamkeit und Beschreibung der Frauen in diesem Buch.
Ich empfehle das Buch besonders Müttern von Söhnen.