ohoo – unsere Lieblingsorte 2015
Es ist Herbst in Deutschland und das Jahr geht bald zu Ende, zurück bleiben Erinnerungen: Menschen, Momente, Worte, Plätze. Wir haben Freunde aufgerufen, uns ihren Lieblingsort in 2015 zu nennen und haben für Euch die schönsten Antworten zusammengestellt.
Thomas Rietig liebt das gewisse Etwas
Einer meiner Lieblingsplätze heißt Etwashausen. So heißt eine Stadt auf meiner Modellbahnanlage. Dass es einen realen geografischen Ort dieses Namens gibt – ein Vorort von Kitzingen in Franken –, habe ich erst nach der Taufe des Ortes in unserem Berliner Keller gemerkt. Wenn ich davor sitze, tauche ich in eine Fantasiewelt voller lustiger und weniger lustiger Begebenheiten ein, die ich nach Belieben ausgestalten und gegebenenfalls fotografieren, beschreiben und in den „Etwaigen Nachrichten“ veröffentlichen kann.
Melanie Blankenstein schätzt den Blick von oben
2015 war für mich ein buntes Reisejahr: Unbekannte Länder. Neue, bunte Städte. Aber auch Deutschland mit Familie, Freunde und vertraute Gesichter durften dieses Jahr nicht fehlen. Normalerweise bin ich im Flugzeug ‚Gangsitzer‘, doch auf einer Reise saß ich ausnahmsweise am Fenster und blickte auf meine Wahlheimat Sydney.
Antonia, fast 14, teilt gerne
Mein Lieblingsort ist überall auf der Welt, so lange ich mit den richtigen Menschen zusammen bin. Neulich habe ich abends spät mit meiner liebsten Freundin Martje in unserem Dorf mitten auf der Straße (bei uns fahren wenig Autos) Ninja gespielt. Wir waren zusammen und crazy.
Silvia Schanze steht auf kraftvoll
Mein Lieblingsort ist kraftvoll. Das Meer spiegelt für mich das Leben wider, es kann ganz sanft und still sein, aber auch stürmisch und wild. Der Blick aufs Meer lässt mich weiter Atmen und Kraft tanken.
Opa’s Welt sind die Berge
Opa-Blogger Detlef Untermann, in Kempten im Allgäu geboren, liebt die Berge. Daher hat er das Heidi-Lied neu getextet:
Holadiho (Holadiho) Holadiho (Holadiho)
Opa (Opa) deine Welt sind die Berge
Opa (Opa) denn hier oben bist du zu Haus
Große Tannen hohe Gipfel im Sonnenschein
Opa (Opa) brauchst du zum glücklich sein
Ob im Sommer oder Winter, die Berge üben auf ihn eine ungemeine Anziehungskraft aus. Dabei sind es vor allem Ruhe und Weite, die es Opa angetan haben. Und er fühlt: Man ist dort oben dem Himmel etwas näher.
Michael Reimer lässt sich gerne treiben
Mein Lieblingsort ist ein abgelegener Ort in den Bergen. Zu meinem Geburtstag (den verraten wir hier nicht Anm. der Redaktion) gehe ich gerne „free solo“ auf Tour und genieße die ohfamoose Stimmung. Meist hat es Mitte Oktober schon Schneeeinbrüche gegeben, was die Einsamkeit und das Abenteuer (z.B. Spurarbeit im Tiefschnee) noch verstärken. Dabei lass ich mich sehr gerne treiben, der Weg ist das Ziel. Im Bild der Mahnkopf im Karwendelgebirge, doch der steht stellvertretend für jeden x-beliebigen Ort oder Gipfel, der mich dann eben gerade reizt.
Marietta, 10, fliegt gerne
Am liebsten bin ich in der Luft. Also wenn ich auf dem Trampolin den gehockten Salto springe. Das fühlt sich an wie fliegen.
Sonja Ohly liebt die alte Heimat
Seit ich in Dubai lebe, schätze ich die kleine oberhessische Stadt Lich, in der ich aufgewachsen bin. Die alten Fachwerkhäuser, das Schloss, der Kirchplatz und die Eisdiele sind eine Konstante in meinem Leben. Im Garten meiner Eltern unter dem Walnussbaum trifft sich im Sommer meine ganze Familie und entflieht der Hitze Dubais. Hier wird gequatscht, Kaffee getrunken und rum gelümmelt. Herrlich sorglos und ganz ohne Hektik.
Rolf Nöckel mag es gerne unbeschwert
Kinder aus Fernost tollten am Kap der Guten Hoffnung herum und spielten am Strand wie im Abenteuerland. Wir machten gemeinsam Faxen, versteckten uns hinter Felsen, fotografierten uns gegenseitig mit dem Handy. Ich sang: „My bonnie is over the ocean”, sie kicherten nur und zogen Fratzen.
Das waren unbeschwerte Begegnungen am Ende der Welt, am südwestlichsten Punkt Afrikas. Eine unvergessliche Stunde an einem Lieblingsort.
Sven Tornow blickt über den See
Es ist noch früh. Leise tuckert die Fähre über den See. In die Stille des beginnenden Tages hinein. Was für ein Ort. So viel Ruhe. Genuss für einen ganzen Tag – Cannero Riviera am Lago Maggiore.
Lutz Spenneberg mags toskanisch
Mein Lieblingsort ist die Terrasse unseres Häuschens in der Toskana. Dort sitze ich am liebsten im Schatten, schaue den Aprikosen und den Johannisbeeren beim Wachsen zu, räkle mich mit einem Buch in der Hängematte und lausche dem Wind, der sanft durch die Oliven streicht. Es duftet wunderbar. Das ist mein Fleckchen.
Heidi Blankenstein wandelt in Gärten
Persische Gärten wirken durch den Kontrast zu ihrer unwirtlichen Umgebung. Das zeigt sich in Kabul in Baburs Garten, ein Ort, der mich in Afghanistan besonders gefangen nahm. Mongolenfürst Babur hatte zu Beginn des 16. Jahrhunderts Kabul zu seiner Lieblingsstadt erkoren. Hier wollte er begraben werden. Baburs prächtiger Garten war immer ein beliebter Ausflugsplatz. Von 1992 bis 1996 wurde er jedoch durch Minen und Granaten von machthungrigen Stammesfürsten in ein Trümmerfeld verwandelt. Von der Aga-Khan-Stiftung und mit Unterstützung des Deutschen Archäologischen Instituts renoviert, ist er heute ein Symbol idyllischer Tage. Familien, vereinzelt auch Pärchen ruhen auf den Terrassen. Die Verliebten verteidigen ihre Plätze…
Text: ohfamoos und alle o.g. Gastautoren
Fotos: privat
Nein, nicht der Korallenstrand unter Palmen an der thailändischen Andamanenküste im Frühjahr, und, nein, auch nicht die Gischt-umschäumte Nordspitze von Sylt im Herbst: Wie jedes Jahr ist mein absoluter Favorit, vom ersten Januar bis zum 31. Dezember, die kleine Ecke am Teich im Botanischen Garten München, wo sogar die Kohlmeisen so entspannt sind, dass sie einem selbst ohne Futter-Lockung auf die ausgestreckte Hand flattern und einen kleinen Glücksmoment einhauchen!
Früher, als ich noch ein Kind war, da war es mein Hochbett mit meiner selbstgebauten Kuschelhöhle. Umgeben von Stofftieren, Schmusetuch und Kuschelkissen. Da habe ich Stunden verbringen, lachen und spielen können. Mittlerweile sind es die Arme meines Mannes. Wenn mein Kopf auf seiner Brust ruht und ich seinem Herzschlag lausche, werde ich innerlich ganz ruhig. Selbst, wenn ich davor vor Wut gebrodelt habe, bin ich anschließend entspannt und glücklicher. Zufrieden. Trotz allem gibt mir mein Mann noch immer Kraft. Und, wenn diese nicht ausreicht, blicke ich in die Augen meiner kleinen Tochter. Sie strahlt so viel Stärke, Lebensmut und Energie aus, dass ich einfach weiter machen muss. Im Kreise der Familie ist es eben doch am schönsten, egal, wo man ist 🙂