Medien und Verantwortung – Wer macht mit?
Was Medien berichten, nehmen wir oft als Realität wahr. Viel hängt davon ab, wie fair und human Berichterstattung ist, da sie unser öffentliches Meinungsbild prägt. Medien und Verantwortung – das hängt eng zusammen.
Deshalb brauchen wir noch mehr Medienmacher mit Verantwortungsbewusstsein. Speziell in Krisenzeiten. Denn das Meinungsklima bestimmt in erheblichem Maß mit, ob wir vornehmlich ängstlich oder mutig agieren.
ohfamoos appelliert – gemeinsam mit mehr als 40 Erstunterzeichnern – an Journalisten, Blogger und andere Meinungsmacher. Medien: Übernehmt mehr Verantwortung!
Chefredakteure und andere Meinungsmacher bestimmen tagtäglich, welche Themen sie „spielen“ und aufgreifen: Was bleibt Zwischenfall, was wird Titelthema? Wofür stellen sie Transparenz her, was zunächst vielleicht suboptimal ist oder wirkt? Sie haben es in der Hand, was sie auf Seite eins hieven und was sie weiter hinten in die schiere Masse täglicher Ereignisse einordnen.
Verkloppt ein Schuljunge seinen Klassenkameraden, ist das sicher schlecht. Aber ist er damit reif für eine Schlagzeile? Und verhält es sich mit einer Prügelei in einem Wohncontainer für Asylsuchende nicht ähnlich?
Medien und Verantwortung – Zwei Seiten einer Medaille
Ein Blick in unsere Kinderstuben zeigt: Babys stoßen sich den Kopf, stoßen aber niemanden vor den Kopf. Kindliche Motivation ist im Ursprung: Unbefangen, gutwillig und human. Klar können Kinder grausam sein, aber sie erlernen es erst – durch uns Erwachsene.
Der Boulevard und das schnelle soziale Netz haben jetzt viel in der Hand. Wir alle wissen nicht wirklich, wie es weitergeht. Wir alle – aber insbesondere jene, die ‚Tür an Turnhalle’ mit Flüchtlingen leben – brauchen vor allem eins: Mut und Mitgefühl.
Viele Flüchtlinge haben diesen auf ihren oft abenteuerlichen Reisen bereits bewiesen und sind vor allem eins: erschöpft. Aber sie haben wie Du und ich ein Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben; in einer Welt, die uns allen gehört!
Natürlich ist das Leben kein Ponyhof und selbstverständlich sind Bedenken und Gegenpositionen wichtig. Sie dürfen aber das grundlegende Meinungsklima nicht bestimmen, sondern sollten ausgeglichen nebeneinander stehen.
Deshalb appellieren wir an alle Kollegen aus der Journalisten- und Bloggerwelt: Begleitet unser Land medial mit größter Verantwortung! Bauscht Schlechtes nicht auf, betont mutig das Positive. Gerade wenn enorme Herausforderungen zu meistern sind, gehört das, was gut klappt, in den Vordergrund. Verhaltet Euch persönlich integer. Wahrhaftigkeit ist gerade in Krisenzeiten wichtiger denn je.
Mehr noch: Helft mit, alle Menschen, ob Flüchtling oder bereits Einwohner, auf notwendige Anstrengungen vorzubereiten! Wer sachlich und dem Menschen zugewandt argumentiert, dem wird zugehört, der kann Akzeptanz schaffen. Dann laufen auch Vorwürfe in Richtung unreflektierten „Gutmenschentums“ sofort ins Leere.
Auf die faire, ausgewogene Berichterstattung „unserer“ Medien kommt es mehr denn je an!
Deshalb, liebe Medienmacher, denkt gerade in Krisenzeiten an Eure Verantwortung. Seitenblicke auf die (eigenen oder andere) Kinder dürften dabei helfen, sich nicht im Dickicht vermeintlich rationaler Argumentation zu verheddern.
Wir fordern ein Manifest der Medienmacher für mehr Verantwortung. Denn wenn die mediale Stimmung richtig kippt, kippt nicht nur diese. Wer in der Medienbranche schreitet mit uns voran?
Dieser Text ist ein Gemeinschaftswerk von Cornelia Lütge, Elke Tonscheidt, Melanie Blankenstein und Sonja Ohly und kann hier als PDF herunter gelanden werden
. Das Signet wurde graphisch designt von www.fountainstudio.de
Diese Menschen/Unternehmen machen als Erstunterzeichner mit:
- Rolf Gerhards/Melanie Razii, Agentur Fountain, Düsseldorf
- Rolf Breitmar, Inhaber „Cafe de Bretagne“, Düsseldorf
- Carla Kleinjohann, Agentur für Kommunikation und nachhaltige Entwicklung, München
- Dieter Brandecker, Schauspieler, Düsseldorf
- Franciska Puscas, Seelenmassage Hamburg
- Nicole und Jörg Reimer, Reimer Media, Köln
- Rotger Wesener, Wesener Integrated, Berlin
- Sven-Erik Tornow, Flüstertüte, Köln
- Iris Möller-Hanßen, Konlecon, Düsseldorf
- Katrin Assmann, Unique. Agentur für Kommunikation, Köln
- Keith Gruen, ysura, München
- Johannes Speis, Schüco International, Bielefeld
- Uwe Forgber, REALCUBE, München
- Hans-Jürgen Dörrich, DON BOSCO MONDO e.V. – Unternehmenskooperation
- Jenny Beier, Specialized Bicycle Components, Melbourne
- Heike Beitel, Architektin, Mannheim
- Dieter R. Fuchs, freier Schriftsteller, München
- Judith Levold, freie Journalistin, Köln
- Frank Wilhelmi, Business Angel, Frankfurt a.M.
- Verena Risse, Vericoaching, Jakarta
- Elena Schildgen, Meyer-Reumann Anwaltskanzlei, Dubai
- Nikolaus Schmidt, Klaiton, Wien
- Sabine Poolke, First Choice Management, Dubai
- Gerald Huber, energhii, Innsbruck
- Hans-Peter Löw, Stadtverwaltung Heusenstamm, Heusenstamm
- Ute Förschner, Dolmetscherin, Berlin
- Frank Sarfeld, Kommunikationsberater, Hongkong
- Ardian Ibrahimaj, Softwareentwickler, Krefeld
- Jörg Beckers, Architekt, Düsseldorf
- Regina Wagner, femory, München
- Jürgen Borchert, Sozialrichter a.D./Buchautor, Darmstadt
- Ralf-Stefan Golinski, ImmoKom – Medien & Kommunikation, Wuppertal
- Clemens Heitmann, asset-communication, Agentur für Finanzkommunikation, München
- Stephan Eisel, Netz-Initiative kreuz-und-quer, MdB a.D., Bonn
- Vera Verhey/Jens R. Dreßler, DieEinheit, Köln
- Daniel Hecker, Contract Administrator & Compliance Manager, Doha
- Florian Siebert, Filmemacher, Düsseldorf
- Brigitte Bernhardt, Architekturjournalistin und freie Unternehmerin, München
- Michael Lütge, costconsult, Hamburg
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