Den Herbst schön machen: mit Pilzen & Kürbis !
Im Herbst wird unsere Food-Gastautorin Angela Schult „immer etwas wehmütig“, wie sie sagt. Warum, das erläutert sie im neuen Beitrag und bietet: Kürbis, Pilze, Nüsse, Kräuter und natürlich auch wieder ein Rezept, nein, dieses Mal sogar gleich zwei! Herbstrezepte, einfach gemacht und voll lecker.
Wenn die Tage zusehends kürzer werden und damit auch die Sonnenstunden, tritt ein bisschen Wehmut ein. Bei mir jedenfalls ist das so. Die Erntemöglichkeiten in der Natur werden weniger, auch wenn wir noch Beeren, Pilze, Nüsse und ein paar letzte Kräuter finden können. Was nicht gleich frisch verwendet wird, ist bestens für die Vorratshaltung geeignet. Der Spitzwegerich ist an manchen Stellen noch mal schön frisch und zart nachgewachsen, ich koche ihn wie Spinat in meinem herbstlichen Kürbis-Curry.
Pilze und Kürbis passen zusammen
Und die Pilze! Sie kommen frisch oder getrocknet in die Kürbisfüllung.
Der Hokkaido-Kürbis hat ein festes, nussiges Fruchtfleisch, ist besonders schmackhaft im Vergleich zu anderen Kürbisarten und muss außerdem nicht geschält werden! Und er enthält mehr kostbare Nährstoffe als seine Kollegen.
Kürbis wirkt durch seine anregende Wirkung auf Nieren- und Blasenaktivität generell entwässernd und hat einen niedrigen Kalorien- und Fettgehalt.
Der Hokkaido enthält zudem noch mehr Beta-Carotin, Vitamin C, E, Folsäure und Eisen als die anderen Sorten. Bei den folgenden Rezepten verwende ich selbst gesammelte Pilze, Walnüsse und Spitzwegerich, die Gewürze geben beiden Rezepten eine herrlich arabische Geschmacksnote.
Gefüllter Hokkaido-Kürbis mit Kichererbsen und Waldpilzen
1 Hokkaido-Kürbis
1 EL Zitronensaft
1 EL Olivenöl
Pfeffer
Meersalz
Olivenöl oder Ghee zum Anbraten der Füllung
1 große rote Zwiebel, fein gewürfelt
1 Zucchini, fein gewürfelt
1 große Karotte, fein gewürfelt
150 gr Frische Waldpilze oder 40 gr getrocknete Pilze (diese 15 Minuten in kaltem Wasser einweichen und das Einweichwasser mitverwenden)
2-3 Stangen Bleichsellerie mit Grün, fein gewürfelt
1 Stück Ingwer, gerieben
je 1 TL Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Paprika edelsüß
Chiliflocken nach Geschmack
2 EL Cashew-Kerne, gehackt
1 Tasse gegarte Kichererbsen
So geht es:
Beim Kürbis den Deckel abschneiden und mit einem Löffel die Kerne und Fasern entfernen. Ca. 1 Tasse voll Kürbisfleisch herausschaben, die Wand muss aber noch schön kräftig bleiben. Das Innere mit Olivenöl, Zitronensaft, Pfeffer und Salz einreiben. Den Ofen auf 180 Grat vorheizen und den Kürbis mit aufgesetztem Deckel ca. 45 vorgaren. Er muss auf jeden Fall noch „standhaft“ bleiben.
Für die Füllung: Kürbisfleisch, rote Zwiebel, Zucchini und Karotten fein würfeln und in Olivenöl oder Ghee kräftig anbraten. Die Pilze und die Bleichsellerie-Würfel dazugeben, den Ingwer fein darüber reiben. Die Gewürze unterrühren und salzen und pfeffern. Bei geschlossenem Deckel nochmals ca. 15 Minuten garen, bei den letzten 5 Minuten die Kichererbsen und die Cashew-Kerne dazugeben. Sollte das Ganze zu trocken werden, etwas Gemüsebrühe oder Pilz-Einweichwasser dazugeben. Die Füllung in den Kürbis geben, mit Olivenöl beträufeln und im Ofen 15 Minuten fertiggaren.
Als Beilage eignet sich Couscous oder ein kräftiger Wildkräutersalat.
Kürbiscurry mit Spitzwegerich-Spinat und Walnüssen
1 große rote Zwiebel, in Halbringe geschnitten
Olivenöl oder Ghee
je 1 TL Kurkuma, Kreuzkümmel, geräuchertes Paprikapulver
1 Stück Zimtrinde
1 rote Chili, fein gehackt und die Kerne entfernt
1 Hokkaido Kürbis, die Kerne und Fäden entfernt und in 1 cm große Stücke geschnitten
1 Aubergine, gewürfelt
2 Knoblauchzehen, gehackt
1 Stück Ingwer, gerieben
1 kleine Dose Kokosmilch
1 kleine Tasse Walnüsse, gehackt
1 Bund Spitzwegerich, fein gehackt
2-3 Stängel (wilde) Minze, fein gehackt
Meersalz
Schwarzer Pfeffer
So geht es:
Olivenöl oder Ghee in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln kräftig anrösten. Alle Gewürze hinzugeben und 2 Minuten mitbraten, bis sich ein würziger Duft entfaltet. Die Kürbis- und Auberginenwürfel dazugeben und 5 Minuten anbraten. Knoblauch und Ingwer unterrühren und kurz rösten. Jetzt die Kokosmilch und die Walnüsse in die Pfanne geben, den Deckel auflegen und bei geringer Hitze 20 Minuten köcheln lassen. Den Spitzwegerich und die Minze unterrühren und einfallen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passt Basmatireis oder ein Joghurt-Gurkensalat.
Guten Appetit!
Vorratshaltung
Alle Waldpilze eignen sich bestens zum Trocknen. Die Pilze mit einem trockenen Tuch reinigen, in dünne Scheiben schneiden und bei leicht geöffneter Tür im Ofen bei 60 C trocknen. Luftdicht in Gläser abfüllen.
Aus dem Spitzwegerich lässt ich ein leckeres Pesto herstellen: Spitzwegerich grob hacken und mit Cashew-Kernen, Olivenöl, Pfeffer und Salz im Mixer pürieren. Man kann auch etwas Knoblauch und Parmesan hinzugeben, dann wird es noch würziger. In kleinen Gläschen in der Eistruhe mehrere Monate haltbar.
Varianten
Anstelle von Spitzwegerich ist auch Löwenzahn super lecker, oder die Krone von der Rosenkohl-Pflanze wie ein Kohlgemüse fein gehackt verwenden. Und wer keine Pilze mehr findet, kann auch Champignons kaufen.
Fotos: privat
Eine Farbexplosion, wie sie sonst nur das bunte Herbstlaub im goldenen Oktober hervorzuzaubern vermag. Die frischen Produkte und die fantasievolle Zubereitung Angelas garantieren ein großartiges und nachhaltiges Geschmackserlebnis; die Konsequenz ist, dass einem das Essen in einem Durchschnittslokal anschließend nicht mehr schmeckt …
danke für diesen sehr netten Kommentar! Wenn die Tage kürzer werden finde ich es besonders wichtig, dass Farben auf den Tisch kommen, das Auge isst ja bekanntlich mit 🙂
Den Kürbis habe ich erst so richtig vor ein paar Jahren schätzen gelernt und seit dem liebe ich den Variantenreichtum damit. Auch diese Rezepte sind einfach zum nachmachen und einfach köstlich. Bitte mehr davon.
Vielen Dank für Deinen netten Kommentar! Ich freue mich natürlich besonders, wenn Ihr meine Rezepte nachkocht, und wenn sie Euch dann noch schmecken, habe ich mein Ziel erreicht :-). Nächste Woche gibts neues aus der wilden Küche!
Ich liebe Kürbis und werde das Rezept mit den Waldpilzen am Wochenende gleich ausprobieren. Beim Blick auf die Fotos läuft mir jedenfalls schon das Wasser im Mund zusammen!
Hallo Roland, schön, noch ein Kürbis-Fan! Ich bin gespannt wie Dir das Gericht schmeckt und wünsche Dir viel Erfolg :-). Und dass Dir als Profi-Fotograf meine Bilder gefallen, ist mir eine Ehre!
Ich liiiieeebe Hokkaido-Kürbisse! Vor allem, wenn sie gefüllt und im Ofen gebacken werden. Am WE werde ich also definitiv dieses tolle Rezept mit Pilzen ausprobieren, klingt köstlich!
Liebe Christiane Sonnia, das freut mich, viel Erfolg und lass uns wissen wie es geklappt hat!
Wieder mal ein sensationelles Rezept von Angela. Werde ich morgen gleich mal nach kochen. Bin schon sehr gespannt aber bei den Zutaten kann ja gar nichts mehr schief gehen. Danke für’s Teilen liebe Angela.
vielen Dank!! Wir haben genau das richtige Wetter für dieses Gericht…Du wirst sehen wie kuschelig warm Dir nach dem Essen sein wird!
mhhh…das klingt fantastisch und optisch eine Augenweide! Die Zutaten stehen schon auf meiner Einkaufsliste:-)
sehr gut! Das gibt einen Schmaus an diesem Regen-Wochenede! Viel Erfolg und guten Appetit 🙂
Gelungene Sache! Vielen Dank 🙂