sebastian(at)sebastianfitzek.de – Schriftsteller, Tröster, Wegbegleiter
Kürzlich hat mich ein Buch auf den allerletzten Seiten sehr überrascht. Und das hatte nichts mit der Geschichte zu tun! „Das Paket“, ein Psychothriller, war spannend und recht ordentlich geschrieben. Ich werde den Autor Sebastian Fitzek wohl nicht wegen seiner echt fiesen Geschichte in Erinnerung behalten. Viel mehr, weil er für viele ein Tröster und Weggbegleiter ist.
Am Ende seines aktuellen Buches berichtet Sebastian Fitzek, 2006 in seinem Debüt „Die Therapie“ seine E-Mail-Adresse veröffentlicht zu haben. Vielleicht komme eine Handvoll Zuschriften, etwas Lob und Kritik, dachte er. Aber keineswegs mit persönlichem Inhalt. Bis heute habe er jedoch rund 40.000 Mails erhalten, davon viele mit sehr persönlichem Inhalt. Er sagt von sich selbst, dass er sich stets um Antworten bemühe! Schließlich habe er unzählig viele, tolle Menschen dadurch kennengelernt – und das mache für ihn Schreiben zum schönsten Beruf der Welt.
Lesergeschichten – was der Schriftsteller mit den Menschen macht
Und dann setzt er eine Idee um, erzählt er weiter: Anlässlich seines 10jährigen Schriftsteller-Daseins fragt er seine LeserInnen via Social Media, auf welcher Reise ihres Lebens er sie begleiten durfte. Wieder bekam er eine Flut von Antworten. Es sind sehr berührende Geschichten, die ihn erreichen. Nur zehn Lesergeschichten sucht er schweren Herzens und stellvertretend aus, druckt sie am Ende seines Buches „Das Paket“ ab (ansonsten wäre ihm sein Verlag wegen zu hoher Druckkosten auf’s Dach gesprungen, schreibt er). Sie erzählen vom prallen Leben:
Menschen finden ihre Berufung durch das Lesen seiner Geschichten, eine Leserin Trost am Krankenbett ihres Kindes. Ein krebskranker Viel-Leser sagt, kein Buch habe ihn je so beeindruckt wie „Noah“.
„Ich habe einfach durch dich meine Liebe zum Lesen entdeckt“,
schreibt eine Floristin. Und ein Soldat hat in Kabul in manchen Nächten zwischen Fitzeks Seiten abschalten können. Ein ehemals drogenabhängiger junger Vater schreibt: „Deine Bücher haben mir einen Weg asphaltiert, auf dem ich gehen und leben kann“.
Ich bin beeindruckt von der Demut und großen Dankbarkeit, mit der Fitzek diese Mails einleitet und abrundet. Marketing-Getue? Wohl weniger. Fitzek beschreibt sich selbst als Jugendlichen so: „Ein breitnasiger Muffelkopf mit Topfhaarschnitt, Lederhosen und Alu-Aktenkoffer…, klassischer Bücher-Nerd, den man beim Völkerball nicht in seiner Mannschaft haben wollte, es sei denn als Kanonenfutter“.
Einst „Witzfigur“, heute angesagter Autor in der Szene der Psychothriller-Liebhaber. Vor diesem Quantensprung verbeugt er sich glaubwürdig und dankt es seinen LeserInnen mit persönlichem Kontakt. Und natürlich seinen bis heute 13 unglaublich fiesen Geschichten. Wer also auf Bücher mit Sensations-Titeln wie Amokspiel, Der Augensammler, Passagier 23 und einen ohfamoos-nahbaren Schriftsteller steht, der hat sich den Namen Sebastian Fitzek jetzt bestimmt gemerkt.
Text: Cornelia Lütge
Bildquellen: nick-fewings-532590 und aaron-burden-1054030, beide unsplash
Vielen, vielen Dank für diese lieben Zeilen. Ich freue mich und bin sehr gerührt!!!