Aus die Maus – schlaflose Nächte nach Kleidertausch
Ich beginne mit einer Mail, die so viel mehr sagt als die 44 Worte allein…
Ihr Lieben,
fühle mich so reichlich beschenkt, materiell und immateriell 🙂 Danke für den gemütlichen Abend und die tollen Sachen! Danke fürs Organisieren und für die tolle Location!
Bin noch so erfüllt, kann nicht einschlafen – vielleicht hilft die Mail … Euch ein schönes Wochenende, bis bald!
Was war passiert? Ein Kleidertausch. Im größeren, ohfamoosen Stil. Fand der erste in einem Event-Café statt, kamen nun 17 Frauen in einer Event-Halle zusammen. Ich hatte sie eingeladen, weil bereits beim 1. Kleidertausch-Abend klar war: Da entsteht so viel Energie untereinander, das ist großartig, macht Spaß und ist nachhaltig. Sinnvolles Shopping, könnte man sagen. Und so nachhaltig, dass eine meiner Freundinnen nun nicht einschlafen kann J
Hinter dem Kleidertausch steckt die Idee, dass Frauen oft Kleiderschränke voll und trotzdem „nichts zum Anziehen“ haben 🙂 .
Nicht nur Ehemänner werden dieses „Leid“ kennen. Manchmal hat Frau sich schlicht verkauft, es steht einem nicht oder: Es gibt so Lieblingssachen, die ganz oft ganz gut funktioniert haben und eines Tages stellt man fest: Nun ist die Zeit vorüber. Aus die Maus.
Dieses Mal war ich froh, dass genau so eine Frau – die Freundin einer Freundin – dabei war. Nennen wir sie Dörthe. Schon als sie auspackte, um ihre Kleidung auf einer Kleiderstange zu sortieren, wurde ich neugierig. Was für coole Sachen tauchten denn da auf? Sofort stelle ich fest: Dörthes Kleider-Geschmack trifft meinen genau. Ganze sieben Sachen werden in meinen Kleiderschrank wandern, darunter ein supertoller Pulli, ein sexy Kleid und eine elegante Bluse (davon habe ich ohnehin fast keine mehr). Wow und nochmals: Danke, Dörthe!!
Auch die anderen Teilnehmer shoppen. Und das alles für umsonst. Eine Nachbarin wird bereits am nächsten Tag eine brombeer-farbene Daunenjacke tragen und lässt selbst etliche Sachen bei anderen Frauen. Sie ist begeistert, wie glücklich man ist, wenn eigene Klamotten, deren Reiz verfallen ist, anderen so große Freude bringen. Das ist etwas GANZ ANDERES, als Kleidung in einen Kleidersack zu propfen um den dann lieblos an die Straße zu stellen – in der Hoffnung, dass sein Inhalt nicht zerschnibbelt wird oder in Afrika landet, wo er deren heimische Produktion eher behindert als anregt…
Witzig auch die Sache mit dem Tuch. Gleich zu Anfang, als Andrea, die bereits zum 2. Mal dabei ist, ihre Sachen auspackt, schnappe ich mir eins ihrer Tücher. Genau „meine“ Farben. Meins, beschließe ich und hänge es in ein anderes Eckchen. Wo es dann aber verschwindet – Auflösung unten 🙂
Meine neue Bekannte Ingrid, die übrigens in Köln über Haargesundheit coacht, war zum 1. Mal dabei. Und auch „total geflasht“, wie sie mir schreibt. Denn sie konnte beim Kleidertausch eine Handtasche finden. So eine, die nicht nur von außen betrachtet der Knaller ist, sondern sogar noch über ein passendes Portemonnaie im Inneren verfügt. So etwas habe sie schon immer gesucht, erzählt Ingrid, und sitzt selig auf dem knallroten Ledersofa, das die Halle ziert, wo wir stöbern. Noch stolzer wird sie über ihren Fund, als sie später im Freundeskreis Frauen trifft, „die sich damit auskennen“. Ihr Fazit:
„Ich konnte mächtig stolz sein 🙂 “
Und nun noch zur angekündigten Auflösung: Fast hätte man mir etwas geklaut – das neue Tuch, das ich gleich anfangs in einem Eckchen „versteckt“ hatte. Denn das ist so schön, dass es auch Ilka gefiel. Als ich es an ihr entdecke, sie hatte es um ihren Hals geschlungen, war mir klar: Die Krimi-Autorin weiß, wo man sucht … Sie hat es dann aber gerne rausgerückt und ein anderes tolles Tuch gefunden!
Text und Fotos: Elke Tonscheidt