#volldasguteleben – das geht auch online!
Geht #volldasguteleben auch online? Wir müssen wohl noch genau so weitermachen – vor unseren Bildschirmen, in unseren Home-Offices. Wie lange, weiß keiner. Wie schön, dass es auch online funktioniert. Die 4. ohfamoose Unkonferenz ist jedenfalls ein gutes Beispiel, sagen Teilnehmer*innen.
Also, wie war’s? Teilnehmer*innen nach zu urteilen war es ein Mix aus berührenden Diskussionen, inspirierenden Menschen und so einigen Gedankenanstößen. Vor allem für das abwechslungsreiche Miteinander bedankten sich die Teilnehmer*innen – und Yvonne Hayward, eine unserer Moderatorinnen, bringt es so auf den Punkt: „Die Unkonferenz war insgesamt sehr bewegend. So viele haben sich mit wertvollen Beiträgen beteiligt.“
Oder um es mit einem anderen Teilnehmer zu sagen:
„Ein eindrucksvolles Format, wie die Zivilgesellschaft jenseits von Wahlen und Politiker-Schelte mitgestalten kann …“ (Peter Altes)
Bei der Vorbereitung auf die 4. ohfamoose Unkonferenz haben wir uns viele Gedanken gemacht. Was sind die „richtigen“ Themen? Solche nach vorne stellen, wo man sich gut sachlich austauschen kann? Oder besser vermeintlich „weiche“ Themen diskutieren? Ich glaube, wir haben einen guten Mix hingekriegt. Ein Mix aus 6 Themen, die auch in der Rückschau alle miteinander verbunden sind und für #volldasguteleben stehen.
Erlebnisse, die berühren
Denn wir alle lechzen mittlerweile nach Erlebnissen, die uns BERÜHREN – und ja, wir wollen nicht nur berührt werden, sondern auch selbst wieder berühren können. Das aber setzt nicht nur voraus, dass wir in Sachen MOBILITÄT oder FÖDERALISMUS auf die richtigen Konzepte setzen, die unsere Gesellschaft(en) zeitgemäß voranbringen. Sondern wir brauchen auch das VERTRAUEN in uns selbst und andere: in Lehrer*innen zum Beispiel, die jetzt für die Generationen nach uns sähen.
So hob Olaf Köller, Bildungsforscher an der Uni Kiel, positiv hervor: Noch nie seien Lehrerfortbildungen so genutzt worden wie jetzt. Auch sei ein Riesenschub kluger Lernsoftware auf dem Weg – in fünf Jahren seien Diskussionen über die Digitalisierung von BILDUNG in dieser Form gar nicht mehr nötig. Balsam für angespannte Eltern-Nerven 🙂
Und wenn das Vertrauen in uns und andere bröckelt?
„Wir sollten uns nicht selbst entmutigen, sondern drauf loslegen“, referierte der 25jährige Felix Ast in der Session Vertrauen. Sein Lebenselixier: Situationen nicht danach zu bewerten, ob sie gut oder schlecht sind. Für ihn ist eine jede neue Situation eine Herausforderung – dafür, einen Weg zu finden, damit umzugehen.
Was jedoch tun, wenn das Vertrauen dennoch bröckelt? Vielleicht sollten wir den momentan in der Gesellschaft spürbaren Vertrauensverlust weniger als Problem, sondern mehr als Situation sehen. Als Situation mit Lösungspotential. So jedenfalls wurde in der Session SCHEITERN von Referent Paul Mandelkow gedacht.
Gehört das Scheitern auch zu #volldasguteleben?
Doch was ist das, das Scheitern? Paul identifizierte in seinem Fazit drei Phasen. Scheitern sei die Angst, die dazu führe, gar nicht erst anzufangen. So hatte es bereits seine Co-Referentin Anne Stosch identifizert. Zudem differenziere der mächtige Begriff Scheitern nicht – und sei immer mit einem Aspekt des Mangels verbunden. Im Scheitern liege aber stets die Chance für eigenes Wachstum, wenn „das Gute am Schlechtem“ gesehen werde.
Vier Gedanken von Teilnehmer*innen zum Scheitern:
- Scheitern ist subjektiv und nur ein Wort. Scheitern ist immer eine Chance und auch ein (möglicher) Richtungswechsel. (Marion Englert)
- Angst vor dem Scheitern ist auch eine Kraft, um vorwärts zu kommen. (Ulrike Kok)
- Scheitern sollte nicht als etwas Absolutes betrachtet werden. Dem Scheitern können Fehler und Irrtümer zugeordnet werden und das ist Teil des Wachsens im Leben: fail forward. (Cornelia Lütge)
- Immer Alternativen mitdenken, die um ein mögliches Scheitern herumführen. (Thomas Rietig)
Es gab noch viele andere starke Momente auf der 4. ohfamoosen Unkonferenz. Darüber werden wir in den nächsten Wochen peu a peu berichten! Wichtig für uns heute ist: Das Format taugt – auch wenn wir uns alle wieder danach sehnen, uns „richtig“ zu sehen. Lasst uns gemeinsam darauf hoffen.
Last but not least: Ein neues Event für #volldasguteleben
Denn laut der Moderatorin der Session Vertrauen, Heike Lachnit, war schnell klar: „Das Thema hat so viele Ebenen, wir müssten eigentlich weiter diskutieren.“ Deshalb werden wir von ohfamoos zusammen mit Heike und ihren Referenten einen neuen Termin finden … und ihn alsbald über diesen Blog bekannt geben.
Seid gespannt und bleibt wohlauf. Wer schon jetzt weiß, dass er/sie mitmachen mag: Bitte folgt einfach unserem Blog, da werden wir es ankündigen. Denn #volldasguteleben – das geht auch online!
Fotos: Steffen Birnbaum / Elke Tonscheidt