Eigentlicher Anlass des Kurztrips war ein mehrtägiger Yoga-Workshop. Daraus wurden letztlich nur 2 Sessions. Denn Andrea Ziegelmüller und ihre Freundinnen waren im brodelnden Istanbul – und haben sich treiben lassen… Bei ohfamoos geben sie ihre Istanbul Insidertipps bekannt. EinzigerWermutstropfen: der Freundin, die alles organisiert hatte, wurde kurz vor Abflug der Flug gestrichen…

Die Stadt lässt bereits aus der Luft ihre Größe erahnen. Alleine die Ost-West-Ausdehnung beträgt ca. 100km, die inoffiziell geschätzten 17Millionen Einwohner wollen schließlich untergebracht werden. Die zentralen und damit touristisch bedeutendsten Stadtteile Beyoglu, Eminönü und Sultanahmet brodeln angesichts der Masse Mensch. Berührungsängste sollte man jedenfalls nicht haben.

Istanbul klassisch

Istanbul kann man sich klassisch „erschließen“ wie die Unmengen an Touristen, die ausgerüstet mit Stadtplänen, von einem Highlight zum nächsten eilen.

Wir Mädels hingegen haben uns jedoch völlig entspannt dem Flow hingeben. Von unserer traumhaften Wohnung direkt am Galata-Turm haben wir unser Viertel staunend erkundet.

Wunderschöne alte Häuser oder nur noch deren Ruinen in steilen Gässchen mit Kopfsteinpflaster, dazwischen topmoderne Gebäude, witzige Street-Art, Designerläden und Kunsthandwerk, Coffee & Brew-Bars wie sie in London oder Ney York stehen könnten, traditionelle Teestuben mit Plastikstühlchen, Mini-Tischchen und rauchenden Männern, Wäsche zum Trocknen am Balkon oder quer über die Gasse, Satellitenschüsseln en Masse, spezialisierte Tante-Emma-Läden für den Alltagsbedarf und vieles mehr.

Unsere Insidertipps:

Sich nicht zu viel vornehmen, sondern sich treiben lassen und abseits der Touristenströme herumschlendern. Beyoglu ist hierfür perfekt. Wir haben nur nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt und sie einfach nach ihren Tipps gefragt.

Von der Galata-Brücke aus auf Europa und Asien blicken, den Fischern zusehen und abends auf der Galataseite den Abend mit Meze, Raki und Blick auf die strahlende Neue Moschee ausklingen lassen.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die Stadt erkunden. Einfach die Istanbul-Kart kaufen und z.B. mit der Tram T1 zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten fahren oder mit dem Bus 40 vom Taksimplatz Richtung Nordost am Bosporus entlang.

Bei Hafiz Mustafa sich Baclava & Co. hingeben – einfach göttlich und aufgrund der zahlreichen Filialen nicht zu verfehlen.

Unbedingt die Süleymaniye-Moschee besichtigen. Wenn man die Hagia Sophia mal außen vorlässt. Auch sie ist wunderschön, strahlt eine willkommene Ruhe aus und bietet einen fantastischen Blick auf den Bosporus. Etwas versteckt auf der Hügelseite kann man noch die ältesten Holzhäuser von Istanbul sehen.

Einmal asiatischen Boden betreten und mit der Fähre nach Üsküdar fahren, dauert ca. 15 Minuten. Von dort geht eine U-Bahn unter dem Bosporus zurück.

Eine 2-stündige Bosporos-Bootstour ohne touristischen Schnickschnack, Abfahrt an der Galatabrücke Eminönü, täglich um 14.30Uhr.

Der Friedhofshügel Eyüp mit einem sehr netten Cafe mit Aussicht.

Das Restaurant Ciya Sofrasi in Kadiköy, das mit sehr gute türkischer Küche aufwartet.

Das Cemberlitas Haman, auf Öffnungszeiten achten.

Und für DEN Ausblick: die Rooftopbar des Marmara Pera Hotel oder das 360°.

Mein Fazit: Egal, ob man alleine, zu zweit oder so wie wir unterwegs ist, es ist für jeden etwas dabei. Nur gut zu Fuß sollte man sein, die 7 steilen Hügel lassen grüßen. Und wenn man sich noch um ein paar türkische Wörter bemüht, ist einem das Lächeln der Istanbuler sicher. Wir fahren jedenfalls wieder hin!

Gastautorin Andrea Ziegelmüller lebt seit 2001 in München. Sie reist und fotografiert (dabei) leidenschaftlich gern, liebt Kulinarisches und ist seit einer neunwöchigen Auszeit in Kanada Hobby-Barista.