Viel los mit ohfamoos
Ohne Moos nix los, heißt es, aber ist das wirklich wahr? Jedenfalls kommt in meinem Bloggerleben eine Frage immer wieder mal auf: „Echt jetzt, Du machst ‚das mit dem Bloggen’ einfach so?“ In der Tat bringt ohfamoos keine Kohle; finanziell ist der Blog für nicht interessant, aber es ist viel los mit ohfamoos. Was aber motiviert andere zu dieser Frage? Und was treibt uns täglich an?
Es ist ein bisschen wie ein Sog, ja, eine Form wohltuender Abhängigkeit. Das Schreiben an sich, vor allem aber das Bloggen miteinander. Sonja und Melanie sind seit 2014 dabei, Cornelia bloggt mit uns seit Ende 2015.
Höre ich mal einen Tag nichts von ihnen, ist es ein bisschen wie Entzug.
Auch im Urlaub bin ich grob im Bild, was bei ihnen läuft. Nicht nur weil wir über die sozialen Medien verbunden sind. Wir stimmen uns schlicht auch professionell ab: So wird unser Redaktionsplan weiter gefüttert, neue Ideen für Beiträge geprüft und wir teilen uns mit, was der jeweils anderen gerade passiert.
Die Frage ist: Magst Du schreiben, oder nicht?
Wenn es denn passt, es gibt kein Muss. Findet Melanie etwas Interessantes down under, teilt sie es mit. So erfahre ich, wie in Australien das Schulsystem läuft und wenn Sonja mal wieder auf einer Reise ist, lesen wir, wie es dort ist: Sieht sie nun Mantas auf Madeira oder nicht? Und ich mag Cornelias Porträts über Menschen sehr – z.B. wenn sie die Glücksministerin Gina oder die Sozialunternehmerin Sina porträtiert.
Grundsätzlich ist das mit dem Schreiben ja so: Man mag es oder nicht. Ich bekenne:
Ich bin ein Text-Junkie. Darf ich nicht schreiben, kriege ich schlechte Laune.
Viel los mit ohfamoos
Blogs, wo man nach Lust und Laune was bringt, sind auch spannend – ohne Kontinuität wird es aber schwierig, Leser am Ball zu halten. Deshalb bieten wir jeweils montags und donnerstags eine neue Story. Immer. Manchmal brennt es einer so unter den Fingern, dann muss etwas schnell(er) veröffentlicht werden. Und, schwupps, macht Sonja, unsere Chefin vom Dienst, im Plan ein Plätzchen frei. Oder ein/e Gastautor/in bietet was Originelles an und wir schauen, dass wir das Thema gut platzieren.
Mir persönlich bringt ohfamoos auch das: Sobald ich einen Menschen treffe, der mir imponiert oder anders wie ‚fesselt’, überlege ich, wie ich diese Persönlichkeit porträtieren oder interviewen kann.
Denn in unserer Rubrik ‚Leute heute’ ist Platz für Menschen, die etwas Ohfamooses tun, sich wie auch immer engagieren. So lerne ich Leute besser kennen. Das macht mir einen Riesenspaß. Gerade weil es oft Menschen sind, die damit gar nicht rechnen. Weil sie sich selbst nicht so spannend finden – und es genau deshalb sind, aus unserem Blickwinkel.
Was verstehst Du unter Lebenskunst?
Und ich lerne durch das Bloggen fast täglich Neues dazu. Besonders spannend dabei, wie sich unser Blog gerade positioniert. Aus der schieren Themenfülle des wahnsinnig vielseitigen Alltags schälen sich Schwerpunkte heraus, denen wir uns besonders annehmen wollen. Cornelia hat dafür das Wort Lebenskunst gewählt. Wie gefällt Euch das?
ohfamoos als Ort der Kunst, das Leben zu gestalten, anzunehmen, zu genießen?
Geld jedenfalls, um zurück zur Eingangsfrage zu kommen, ist nicht das, was uns antreibt. Vielleicht geht es vielen Ehrenamtlichen ähnlich: Hat man gefunden, was wirklich ausfüllt, ist die Knete nebensächlich. Oder wie formulierte es jüngst eine meiner Interview-Partnerinnen? „Reichtum aus finanzieller Sicht spielte für mich nie eine entscheidende Rolle.“ Die Frau ist seit Jahren in der Welt unterwegs, ihr Gemüt signalisiert mir: Nicht immer einfach, aber sie hat ihren ganz persönlichen Weg gefunden.
Augen auf und Dinge passieren
Ohfamoos, was überall passiert, wenn man die Augen offen hält. Nie werde ich den Moment vergessen, es ist fast 10 Jahre her, als ich auf der Great Ocean Road sitze und ins Meer starre, mir dabei wünsche, endlich mal Delfine zu sehen. Und was meint Ihr, was geschah?
Fotos: Melanie Razii; pixabay