Wunderbare Begegnung auf dem Hotelfußboden
Was braucht man für eine wunderbare Begegnung? Nicht viel. Eine Verabredung – und dann laufen lassen. So jedenfalls haben es Cornelia und ich dieses Wochenende getan. Ich war in Hamburg, sie wohnt nicht weit entfernt und kommt mich Samstagabend besuchen. Ins Hotel. Seit fast einem Jahr arbeiten wir nun virtuell zusammen, haben uns aber erst einmal gesehen. Umso größer die Freude auf unser Wiedersehen. Wir bestellen ein Glas Wein (mehr wäre, s.u., zu umständlich gewesen …), lachen viel, flüstern oft (warum denn das??) und schmieden Pläne. Ach, wie wohltuend kann unkomplizierte Freundschaft sein!
Ich will Euch nun nicht über das berichten, was wir alles thematisiert haben. Klar haben wir über Familienthemen, Männer oder unsere derzeitigen Jobs neben ohfamoos gesprochen – und über solche, die man schon länger im Kopf hat. Wir haben über das Reisen fabuliert, wer wie kocht und uns an Menschen erinnert, die wir kennen und schätzen. Und uns dabei eben an einem Glas Wein erfreut, schlückchenweise.
Blogger-Treffen im Zimmer 427
Was das Besondere daran sein soll? Das Ganze fand auf dem Fußboden statt. Nicht am Tresen der Hotelbar oder an einem der netten Tische im angesagten Restaurant Heimat. Nö, wir nahmen quasi drüber Platz. Im Zimmer 427 des 25hours Hotels Hafen-City. Wer die coole Hotelkette kennt (und schätzt wie wir), weiß: Die schaffen in jedem ihrer Hotels so tolle Rückzugsecken. Ob zum Kickern, Rauchen oder Meeten. Heute können wir behaupten: Selbst die kleinen Zimmerflure eignen sich – wenn sich im Bett (m)ein Sohnemann wälzt, der partout nicht einschlafen mag. Und noch zu klein ist, ihn allein zu lassen.
Wir schnappen uns also Kissen, legen sie auf den (angenehm warmen) Holzfußboden und fangen an zu quatschen. Im gedämpften Schein des beleuchteten Globus, der jede „Hotelkoje“ ziert. So nennen die Hotelmacher ihre gemütlichen Zimmer in Hamburg. Behaglich eingerichtet und jetzt also ein bisschen bizarr zugleich, so zwischen Bett und Bad hockend.
Spontan das nutzen, was geht
Mein Experiment „Kind schläft oben, Mama ist unten in der Lobby“ war schlicht nicht aufgegangen. Aber deswegen ein Treffen sausen lassen? Bloß nicht. Besser spontan das nutzen, was geht. Und so lese ich am nächsten Morgen die nette Zusammenfassung von Cornelia auf Facebook:
Ohoo, geht noch! – Ein ohfamooser Abend unter Bloggerinnen. Ganz ohne Foto und Livestream. Dafür mit Weinchen und guten 13.874 gesprochenen Sätzen. Danke, liebe Elke Tonscheidt!
Zurück zur Ausgangsfrage: Was braucht man für eine wunderbare Begegnung? Nicht viel. Aber den ‚richtigen’ Menschen und ein Gespür für die Situation. Das trifft sehr schön auf Cornelia zu. Ich kenne einige, die geknatscht hätten. Doch Cornelia, selbst Mutter zweier Töchter, geht sofort und gern auf meinen Vorschlag ein, in die 4. Hoteletage zu wechseln und unseren Abend, geplant an der Bar, schlicht auf dem Hotelfußboden zu verbringen.
Und gut, dass wir einfach vergessen haben, ein Foto zu machen. (Das, was Ihr vorne seht, zeigt Cornelia und mich im Herbst 2015…) Denn so sind unsere Erinnerungen an diesen denkwürdigen Abend noch schöner! Danke, liebe Cornelia!
Übrigens:
Eine weitere ohfamoose Hotelgeschichte hat Melli hier mal aufgeschrieben.
Und eine wunderbare Herbstgeschichte gibt es auch!
Und wer sich für das gesamte Ambiente der Kojen interessiert (es gibt natürlich einiges mehr als Holzfußboden, Globus und Kissen!)…
Fotos: pixabay / privat