Winterblues? Schwarzkümmel rockt!
Schwarzkümmel, ein Wundermittel? Manche überschlagen sich fast damit, die heilende Wirkung zu betonen. Hochkarätige Restaurants setzen es gar als Superfood ein. Wir finden: Gerade jetzt, wo viele in der noch nasskalten Winterzeit kränkeln, kommen die Infos unserer Food-Expertin Angela Schult genau richtig. Denn sowohl das Gewürz als auch das Öl genießen nicht nur in Vorderasien und Nordafrika einen guten Ruf. Und Angela klärt uns nicht nur auf, sie gibt gleich leckere Rezepte-Tipps dazu!
Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl als Heilmittel sind seit 2000 Jahren in vorderasiatischen und nordafrikanischen Ländern bei zahlreichen Beschwerden erfolgreich im Einsatz; lediglich in den Industriestaaten ist Schwarzkümmel noch weitgehend unbekannt, wir setzen verbreitet wohl noch lieber auf pharmazeutische Präparate. Aber es lohnt sich, einen Blick auf dieses geheimnisvolle Wundermittel- und gewürz zu werfen!
Der Schwarzkümmel ist nicht verwandt mit dem uns bekannten Echten Kümmel und dem Kreuzkümmel, die beide zur Familie der Doldenblütler gehören.
Schwarzkümmel kommt aus der Familie der Hahnenfußgewächse, als Gewürz werden die Samen dieser wunderschönen Blüte verwendet.
Schwarzkümmelöl enthält unter anderem Thymochinon, bis zu 60% ungesättigte Fettsäuren, Saponin Melanthin und zahlreiche Aminosäuren, Mineralien und Vitamine. Es wirkt antibakteriell, antiviral, antifungal, antioxidativ, desinfizierend und stärkend auf das Immunsystem. Es gibt zahlreiche Studien, in denen die positive Wirkung des Schwarzkümmels auf Krebsleiden, Diabetes, Bluthochdruck und zahlreiche weitere Krankheiten nachgewiesen werden.
Schwarzkümmel in der Küche
Da Schwarzkümmel zudem noch äußerst schmackhaft ist, taucht er seit kurzem auf den Speisekarten einiger hochkarätiger Restaurants auf. Und wer sich mit den aktuellen Themen im Food-Bereich beschäftigt, wird in letzter Zeit häufiger auf dieses Superfood in den Medien gestoßen sein. So bezeichnet ihn zum Beispiel die BUNTE als „Beauty-Öl und wahres Wunderelixier“…
Schwarzkümmel hat einen sehr würzigen, leicht nussigen Geschmack und kann entweder ganz als Samen oder aber auch gekörnt in verschiedenen Speisen oder beim Brotbacken verwendet werden. Das Schwarzkümmelöl eignet sich hervorragend zum Verfeinern von Salaten und Saucen.
Die Qualität des Schwarzkümmelöls ist immens wichtig, wie bei allen Speiseölen. Es sollte ausschließlich hochwertiges, schonend hergestelltes (kaltgepresstes) Öl aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet werden, da es nur wenige Terpenderivate enthält, die in größeren Mengen giftig sind.
Weil es so hoch gelobt wird, hier als Anregung zwei Rezepte mit Schwarzkümmel-Gewürzmischung und Schwarzkümmelöl zum Nachkochen:
Warmer Süßkartoffel-Salat mit Haselnüssen
Gewürzmischung (für beide Rezepte und zur Vorratshaltung):
2 EL Schwarzkümmel
1 EL schwarze Pfefferkörner
2 EL ungeschälter Sesam
1 TL grobes Meersalz
Schwarzkümmel und Pfeffer in der trockenen Pfanne rösten, bis die Mischung zu duften beginnt. In einen Mörser geben und grob zerstoßen. Den Sesam in der gleichen Pfanne rösten, bis er etwas Farbe angenommen hat. Mit dem Salz zu der Schwarzkümmel-Pfeffer-Mischung geben, nochmals ganz kurz mörsern und in ein sauberes und trockenes Schraubglas geben. Diese super leckere Gewürzmischung passt auch bestens zu Couscous, Salaten und Pellkartoffeln. Einfach ausprobieren!
ZUTATEN
300 g Süßkartoffeln, geschält und gewürfelt
200 g Rosenkohl, halbiert
Olivenöl
1 EL Thymian, die Blättchen abgezupft
1 Hand voll Rote-Beete Babyleaf Salat (oder eine andere Sorte zarte Salatblätter)
2 EL Haselnusskerne, geröstet und gehackt
1 EL Schwarzkümmel-Gewürzmischung
FÜR DAS DRESSING:
1 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
1 EL Wasser
1 TL Senf
1 EL Schwarzkümmelöl
gehackte Petersilie
schwarzer Pfeffer, Meersalz
SO GEHTS
Die Süßkartoffel- und Rosenkohlstücke in einer ofenfesten Form mit reichlich Olivenöl und dem Thymian durchmischen und bei 200 Grad im Ofen garen, bis das Gemüse weich ist und eine schöne Farbe angenommen hat. In eine Schüssel geben und etwas abkühlen lassen.
Für das Dressing alle Zutaten in ein Schraubglas geben und gut schütteln.
Die Salatblätter mit dem Dressing unter das Gemüse heben und die Haselnüsse und die Schwarzkümmel-Gewürzmischung darüber geben. Schmeckt lauwarm oder kalt.
Zwiebel-Lauch-Quiche mit gelben Tomaten und Schafskäse
ZUTATEN
Für den Mürbeteig
200 g Mehl (z.B. Weizen oder Dinkel)
1 Ei
120 g Butter, weich
2 EL kaltes Wasser
1 EL Schwarzkümmel
½ TL Kurkuma
½ TL geräuchertes Paprikapulver
etwas geriebene Zitronenschale
Für den Belag
2 große rote Zwiebeln, in Halbringe geschnitten
1 Stange Lauch, in feine Ringe geschnitten
Olivenöl
1 EL roter Balsamico
½ TL geräuchertes Paprikapulver
Salz, schwarzer Pfeffer
200 g gelbe Cocktailtomaten, halbiert
Für den Guss
150 g saure Sahne oder Schmand
200 ml Sahne oder Sojasahne
150 g Schafskäse, zerbröselt
2 EL Zitronensaft
1 EL geräuchertes Paprikapulver
1 EL Schwarzkümmelöl
2 EL Schwarzkümmel-Gewürzmischung (siehe oben)
SO GEHTS
Für den Mürbeteig alle Zutaten mit den Knethaken zu einem festen Teig vermengen und mit den Händen durchkneten, bis er schön glatt ist. Evtl. etwas mehr oder weniger Wasser verwenden. In Klarsichtfolie verpackt im Kühlschrank 30 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen die Zwiebeln kräftig in etwas Olivenöl anbraten, bis sie Farbe annehmen. Den Lauch dazugeben und al dente garen. Mit dem Balsamico ablöschen und würzen.
Für den Guss alle Zutaten bis auf das Schwarzkümmelöl und die Schwarzkümmel-Gewürzmischung
vermischen.
Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Den Teig dünn ausrollen und in eine gefettete Quiche-Form legen. Mit einer Gabel mehrmals einstechen und bei 200 Grad 10 Minuten vorbacken.
Mit den Tomatenhälften belegen, die Zwiebel-Lauchmischung gleichmäßig darauf verteilen und mit dem Guss übergießen. Mit dem Schwarzkümmelöl beträufeln und mit der Schwarzkümmel-Gewürzmischung bestreuen. 45 Minuten im Ofen backen, bis die Quiche eine schöne goldene Farbe angenommen hat.
Dazu passt ein schöner Winter-Salat, z.B. Endivie oder Feldsalat.
Guten Appetit!
Text und Fotos: Angela Schult
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