Die Magie der Pubertät
Der ohfamoose Gastautor Dieter R. Fuchs hat sein aktuelles literarisches Experiment vollendet. Das bedeutet: Sein neuer Roman ist seit wenigen Tagen auf dem Markt. In „Zhulong – ein Drache erwacht“ ist die Pubertät sein Schwerpunktthema. Mehr noch: Ausführlich beschreibt er die Magie der Pubertät und findet damit mal eine ganz andere literarische Art der Annäherung. Hier sein Gastbeitrag.
Wer mich und/oder meine Bücher kennt, weiß: Ich verstecke in meinen Büchern gerne Parallelgeschichten im Sinne eines „Entwicklungsromans“ – obwohl vordergründig die Genre-Zuordnung als „Historischer Roman“ oder als „Künstlerroman“ suggeriert wird. Mal ist es die drastische Neuorientierung und Selbstfindung einer 25-Jährigen am Ende ihres Studiums (in „Der Tanz der Häsin“), mal wird das Altern eines Mannes nach Überwindung einer schweren Krankheit und durch die Demenz hindurch bis zum Tod beschrieben (in „Hannya – im Bann der Dämonin“). In meinem gerade erschienenen Roman „Zhulong – ein Drache erwacht“ stelle ich die Pubertät, also das „Reifen“ einer 14-Jährigen, in den inneren Fokus.
Subtil und in kleinen Häppchen versteckt
Ich liebe „trojanische Pferde“ – denn so erreicht man mit jenen Botschaften, die man transportieren will, seine Zielgruppe auch dann, wenn diese an „Belehrendem“ wenig Interesse hat. Subtil, in kleinen Häppchen versteckt, lassen sich so auch bei einer schwierigen Klientel wie Jugendlichen an der Grenze zwischen dem Kindsein und dem Erwachsenwerden wertvolle Denkanstöße vermitteln. Sei es ein wachsendes Verständnis des persönlichen Könnens und dessen Grenzen, die Reflexion der eigenen geistigen und körperlichen Veränderung, sei es die Wahrnehmung der Realität durch den Schleier der pubertären Verwirrung und Verunsicherung hindurch.
Auch die erwachende Sensibilität für die eigene Ignoranz gegenüber jenen, die das Pubertier trotz all seiner Macken lieben, war mir wichtig.
Oder die Erkenntnis, dass Sich-etwas-merken, Lernen und wirkliches Durchdringen von neuem Wissen nicht das Gleiche, sondern eine komplizierte, aufeinander aufbauende Entwicklung sind.
Fantastische Geschichte um ein uraltes Drachen-Amulett
In unserer kurzatmigen Zeit von Twitter, Snapchat und Instagram erschien es mir logisch, in meinem Roman dies alles quasi im Zeitraffer und prägnant kondensiert darzustellen. Aufgrund der Beliebtheit des Genre „Urban Fantasy“ gerade bei den Teens wählte ich als Matrix um den Entwicklungsteil herum, also für die äußere Handlung, etwas Passendes: Eine fantastische Geschichte um ein uraltes Drachen-Amulett, das meine junge Protagonistin in kräftige Turbulenzen stößt. Dessen Magie ermöglichte es mir auch, auf kompakten 300 Seiten eine sehr komplexe Story zu erzählen.
Um dieses Verdichten auf die Spitze zu treiben, wählte ich einen Plot, in dem der ganze Roman nur eine Woche im Leben der Hauptperson umfasst. Außerdem verzichtete ich komplett auf zeitliche Sprünge und Parallelhandlungen, um altersgerecht eine klare Struktur beizubehalten. Diese zeitliche Dichte würzte ich mit viel unterhaltsamem Lokalkolorit der schillernden Handlungsorte Shanghai und Dubai, um so auch den Spannungsbogen gezielt steuern und modulieren zu können. Es war für mich unheimlich spannend, so ein literarisches Experiment zu starten und gleichzeitig zu versuchen, das alles wie einen „normalen Fantasy-Roman“ wirken zu lassen.
Denkanstöße für Pubertierende
Komplettiert mit Genre-adäquatem Buchcover und Klappentext wünsche ich mir nun, dass dieser Roman möglichst viele Leserinnen und Leser gerade unter Jugendlichen findet. Wenn dann neben dem Ziel guter und spannender Unterhaltung für Jung und Alt auch der Plan aufgeht, Pubertierenden ein paar Denkanstöße zu geben, wäre ich als Autor rundum glücklich!
Wir von ohfamoos wünschen Dieter Fuchs ganz viel Erfolg dabei!
Und: Es liegt bereits eine erste professionelle Rezension vor – der renommierte Wiener Buch- und Bildungsblog SPASS UND LERNEN hat Dieters Buch unter die Lupe genommen, inklusive eines tollen Flipbooks mit ausführlicher Leseprobe!
Fotos: Martin Urbanek / Dieter Fuchs
Kommentare
Die Magie der Pubertät — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>