Elan… was uns beschwingt!
Eine unserer Rubriken nennt sich ja Elan. Dort sammeln sich unsere Geschichten rund um gute Bewegung (ob körperlich oder geistig), gesunde Ernährung aber auch das, was man eben so mit Elan macht: Mit voller Begeisterung näht wie Doris Königstedt oder für sein Leben gern kocht wie Angela Schult. Es geht aber auch um bewegende Gespräche, schlicht um alles, was uns so umtreibt. Melanie Blankenstein geht zum Beispiel gern mit viel jüngeren Leuten aus, weil: „Was fühlt man sich gereift und wohl in seiner leicht angekräuselten aber abgebrühten Haut.“ Mit dieser Einstellung fällt vieles leichter!
Also, woher nehmen die drei Ohfamoosen ihren Elan?
Cornelia Lütge beginnt…
Früher haben mich ganz andere Dinge angetrieben, als heute. Erfolg war mir wichtig und ich verband damit u. a. ordentliches Geld, nennenswerte Anerkennung und Einflussnahme. Ich wollte auffallen und Dinge anders machen. Da habe ich echt viel Anstrengung reingesteckt, und es ist mir „ganz gut gelungen“. Mir war irgendwann klar, dass dieser Antrieb nicht mehr sinnvoll und gesund war.
Heute bin ich ziemlich unabhängig und frei von irgendwelchen Vorstellungen oder Credits von Außen. Erfolgreich zu sein finde ich immer noch cool, doch Erfolg äußert sich anders: Ich bin Scheidungskind und seit 22 Jahren mit meinem Mann zusammen. Meine Teenager-Töchter sind aufrichtig, kritisch und mutig. Ich erfreue mich an jahrzehntelangen Freundschaften und inspirierenden, neuen Begegnungen. Mein Alltag ist turbulent, doch lässt er uns Zeit und Möglichkeiten für viele schöne Auszeiten. Ich reite immer besser und laufe immer wieder los. Und nicht zuletzt habe ich mutig einen Beruf gehen lassen, der mich irgendwann nur noch anstrengte.
Was mich antreibt? Ich will Fußspuren hinterlassen und dabei Spaß haben. In meiner Familie und beruflich. Als menschen- und geschichtenverliebte, immer neugierige und wohlwollende Gefährtin widme ich mich nun nicht länger dem Höher-schneller-weiter für klassische Karrieren. Sondern dem #glücklicherarbeiten: große Standortbestimmungen und „Wo will ich hin“-Fragen finde ich total spannend. Ja, und den Gefühlen widme ich mich, der Verbundenheit. Voller Elan baue ich nun Brücken, auf denen Familienmitglieder und beruflich Verbündete neugierig aufeinander zugehen. Manche räumen dadurch mit schrägen Vorstellungen von sich und Anderen auf. Ist das nicht toll? Wir sehen ja die Welt und Andere viel zu oft durch unsere Brille und urteilen. Übrigens: die Ahnung, wie sich ein fliegender Galoppwechsel anfühlen wird, die treibt mich auch an. Aber sowas von!
Elke Tonscheidt braucht: Abwechslung im Leben!
Für mich ist es die Abwechslung im Leben. Ja, ich habe Routine – brauche sie auch, allein schon für die Erziehung. Da sind ein paar Eckpunkte nicht schlecht. Aber zu viel Gleichmäßigkeit macht mich ganz kribbelig. Dann muss ich etwas Neues erkunden, bei etwas mitmachen, was ich vorher noch nicht kannte.
So bin ich zum Beispiel sofort der Initiative meiner neuen Kölner Nachbarin Janny gefolgt, die ein SCHREIBCAFÉ ins Leben gerufen hat. Jetzt treffen wir uns einmal wöchentlich im öffentlichen Eventcafé ums Eck und: Schreiben. Nach zwei Wochen waren wir schon zu fünft, jede entweder mit Laptop, McBook oder Schreibblock angerückt. Nach wenigen Minuten „Klönphase“ kommt die intensive Schreibphase, dann kurze Pause, danach noch mal konzentriertes Schreiben. Ohne Ablenkung, ganz gezielt rein in die Tasten oder drauf aufs Papier. Erster Effekt: Ich komme viel schneller ans Ziel als alleine am Schreibtisch. Zweiter Effekt: Auf diese Weise lerne ich neue Menschen kennen.
Nun ist mein Netzwerk, das einige rühmen, nicht gerade klein – Menschen, die ich noch nicht kenne, treiben mich jedoch an. Dann möchte ich eine Idee davon bekommen, wie sie leben, was sie ausmacht, woran sie glauben, welche Ziele sie sich setzen.
Apropos Ziel: Auch hier brauche ich ab und zu neue, um im Elan zu bleiben. Zum Beispiel war es mir wichtig, die 1. ohfamoose Unkonferenz anzustoßen. Genauso brauche ich neue Urlaubsziele oder muss ab und zu etwas innerhalb der Lebensführung verändern. So achte ich heutzutage viel mehr darauf, dieses unsägliche Plastik zu vermeiden. Eingeschweißte Gurken? Dann eben Zucchini. Beeren gibt es auch ohne Plastikschälchen und wer mich kennt, weiß, wie gern ich frisch geschlagene Sahne esse. Aber die im Plastikpott in der Konditorei habe ich kürzlich zum letzten Mal gekauft. Muss ich dann selber machen oder eben: verzichten. Und ich greife überall gute Ideen auf, was man wie ersetzen kann.
Last but not least, Sonja Ohly, die Neugierige!
Meinen Elan schöpfe ich aus meiner Neugier. Schon als Kind war ich neugierig auf ferne Länder und andere Kulturen. Meine Eltern und Großeltern haben das kräftig unterstützt. Ich durfte schon als Kind mit meinen Großeltern in den Urlaub fahren. Das wiederum hat mich angestachelt andere Sprachen zu lernen. In der Schule Englisch, Französisch und Russisch. Später im Studium dann Arabisch. Im Hotel meiner Eltern habe ich immer wieder Menschen aus anderen Kulturkreisen kennen gelernt und mich mit ihnen unterhalten.
Die Neugier auf Neues und Unbekanntes zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Es ist daher auch kein Wunder, dass ich mit 21 Jahren in Dubai gelandet bin.
Meine Neugier hat mich auch in meinem Beruf unterstützt. Ich war neugierig auf neue Kunden und wollte wissen was eine Firma, ein Produkt oder eine Dienstleistung besonders macht. Neugier ist in meinen Augen nichts Negatives. Es ist für mich ein intensives Interesse an allem Fremden. Es gibt mir unendlich viel Antrieb und Elan – es füttert meinen Wissensdurst. Wie schreibt man einen Blog? Wie schaut die Welt unter Wasser aus? Wohin mit dem ganzen Plastik? Meine Neugier treibt mich weiter Dinge herauszufinden und Neues anzupacken. Wie ohfamoos 🙂
Und jetzt seid Ihr dran, liebe Leser: Was treibt Euch denn an?
Fotos: Privat
Ein ganz toller Artikel, meine Damen!
Er regt an zum Nachdenken. Nicht, dass ich schon weiss was mich antreibt aber auf jeden Fall bin ich sehr umtriebig ;-).
Ich freue mich auf mehr ohfamoose persoenliche Texte!
Ein herzliches Moin für dich, liebe Melli!
Schön, dass Dir unser Beitrag gut gefällt. Ich finde, es tut gut über die eigenen Antreiber Bescheid zu wissen, sie zu nutzen oder Ihnen auch mal den Mund zu verbieten. Im Coaching sind sie übrigens oft richtungsweisend.
Du Umtriebige, Dir heiteres Schaffen!
Liebe Grüße nach SYD, Cornelia