Warum Großeltern ohfamoos sind
Es gibt einen Großelterntag in Bayern. Jawohl, Markus Söder höchstpersönlich hat sich für die Großeltern eingesetzt. Der wird wohl wissen, warum Großeltern ohfamoos sind. Zelebriert wird dieser neue Feiertag am 13. Oktober – aber nur in Bayern. In Polen, Bulgarien, Brasilien und Japan gibt es den Großelterntag schon länger. Also dachte ich, es wird Zeit, dass auch ohfamoos den Großeltern einen Beitrag widmet. Großeltern sind nämlich ganz ohfamoos 🙂
Ich persönlich weiß Großeltern sehr zu schätzen. Ohne Oma und Opa wären meine Kinder nicht das, was sie heute sind. Die Leidenschaft meines Ältesten zur Natur und zum Schreinern hat er von seinem Opa. Während unserer Sommerurlaube in Deutschland waren meine Kinder oft mit meinem Vater im Wald spazieren oder haben in seiner Werkstatt die Rampe für die Rollerskates oder das Baumhaus zusammengezimmert. Währenddessen durfte ich unterm Kirschbaum im Garten liegen und ein Buch lesen. Damals für mich der pure Luxus. Das Kochen hat ihnen die Oma beigebracht. Speziell während des Studiums riefen meine Kinder meine Mutter oft an, um sich nach einem bestimmten Rezept zu erkundigen. Google war da wohl keine Hilfe. Omas Rezepte waren besser.
Großeltern sein ist ohfamoos
Heute bin ich selbst Großmutter von sieben Enkeln und als „Backup“ oft gefragt. Zum Beispiel bekam ich neulich einen Anruf von meinem dritten Sohn, dem Vater der zwei-jährigen Zwillinge: „Mama, Anna und ich sind beide für vier Tage geschäftlich unterwegs und die Zwillinge brauchen Dich in Dubai. Hast Du Zeit?“ Und natürlich packe ich meinen Koffer und mache mich auf die Socken. Auf Großeltern ist schließlich Verlass.
Aber ich muss gestehen, mit den Zwillingen habe ich viel Neues gelernt. Multi-Tasking ist der Begriff, der es am besten beschreibt. Meine Erfahrungen und guten Ratschläge über den Umgang mit Kleinkindern konnte ich mir sparen, denn ich durfte hautnah erfahren, dass Zwillinge eine ganz besondere Herausforderung sind. Nur soviel, ich habe in dieser Woche keine einzige Seite in einem Buch gelesen 😉
Ich glaube gerade die Erfahrung mit den Zwillingen hat mich viel gelehrt. Gutgemeinte Ratschläge sollten Großeltern für sich behalten. Ich halte mich auch mit Geschenken zurück, sondern denke mir eigene Spiele für jedes Kind aus, die wir mit dem schon vorhandenen Spielzeug spielen. Und wenn ich etwas mitbringe, dann sind es Dinge, die entweder neugierig machen oder die Kreativität der Kleinen schürt, wie z.B. Kastanien, die gibt es nämlich in Dubai nicht, oder einen Drachen, den wir am Strand steigen lassen. Der neueste Renner bei meinen älteren Enkeln ist Hickelkasten, das Hüpfspiel.
Ich merke auch, dass ich als Oma nicht so ängstlich reagiere wie die Eltern. Durch die Erfahrung mit meinen eigenen Kindern fällt es mir leichter die Kleinen auch mal loszulassen und gelassen zu bleiben. Das merken meine Enkel sofort und sie wollen mehr von dieser Freiheit und dem Vertrauen, das ich ihnen schenke. Ich kann förmlich sehen, wie sie mutiger und selbstbewußter werden.
Tipps für Großeltern
Als ich Großmutter wurde, schenkte mir meine Mutter das Buch: Generation Großmutter – 18 Portraits eigenwilliger Frauen von Christina Bylow und Enver Hirsch. Die Journalistin und der Fotograf zeichnen in dem Buch ein Bild der heutigen Großmütter: eine Generation engagierter Frauen. Daraus mein liebstes Zitat von Virginia Wangare Greiner:
Um ein Kind zu erziehen, brauchst Du ein ganzes Dorf.
Wer noch mehr Ratschläge und Informationen für Großeltern sucht, der wird bei großeltern.de bestimmt fündig, meint Elke, denn sie ist dort Gastautorin. Die Webseite berichtet über alles was Großeltern so beschäftigt.
Und auch dieses Projekt finden wir ohfamoos: Hey Nana ist eine Plattform für den Austausch zweier Generationen Frauen, die voneinander lernen können. Liebeserklärungen an Großmütter und Enkelinnen, die sich mit der Lebenswelt der anderen auseinandersetzen. Hey Nana ist aber auch ein Appell: Lasst uns wieder in Kontakt mit den Menschen treten, die uns so viele Wege zur persönlichen Freiheit geebnet haben.
Für mich steht fest: für #volldasguteleben braucht es Großeltern!
Fotos: privat