Algarve: Eine Region für Entdecker
In einer Reisezeitschrift über die Algarve steht, diese südlichste Region Portugals sei „von Natur aus schön“. Das kann ich nach unserem Urlaub dort absolut bestätigen. Mehr noch: Ich bin fasziniert, wie unterschiedlich Küste und Land dort sind. Eine riesige Vielfalt, eine Region für Entdecker. Mal rauh, mal sanft. Oft steinig, aber auch sandig. Und ich habe wieder einen besonderen Platz zum Wohnen gefunden, den ich gern mit Euch teile.
Im Blog der zwei „Reisejunkies“ Bolle und Marco lese ich:
„Portugal ist mit Abstand eines unserer liebsten Länder in Europa. Nach mehreren Reisen steht sogar fest, dass wir eines Tages mal für eine längere Zeit in diesem Land leben wollen. Wir lieben das Meer, die Natur, die Menschen, die schönen Strände, die Städte und das super entspannte Flair im Land.…“
Genau so habe ich es auch erlebt – eine Region zum ins Herz schließen.
Zumal wir als kleine Familie wieder einen tollen, besonderen Ort für unsere Übernachtungen gefunden haben: Die Quinta das Barradas, ein altes Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert. Auch dort üppige Vielfalt: Gleich drei Gebäude, die sich um einen Innenhof gruppieren, mit weitläufigem Garten, in dem es nicht nur Wasserläufe sondern sogar einen Naturbadeteich gibt. Ein Biotop, in dem auch Schildkröten ein Zuhause gefunden haben. Wirklich wahr: Von Natur aus schön.

Der Naturbadeteich der Quinta das Barradas liegt am Ende der großen Gartenanlage. Hier haben wir jetzt im Herbst auch Schildkröten gesichtet.
Die Algarve ist die südlichste Region Kontinentalportugals, mit einer Fläche von rund 5000 km². Auch wenn es dort mittlerweile viel Pauschaltourismus gibt – jetzt im Herbst haben wir davon wenig bemerkt. Am besten hat mir die Westküste gefallen, vor allem die von Sanddünen und bizarren Klippen umrandeten Strände Praia do Amado und Praia do Bordeira. Sie liegen nicht weit von dem kleinen Dorf Carrapateira. Die stürmische Brandung zieht Surfer und Bodyborder an: Sie liegen in den Wellen und warten auf die perfekte. Gleich um die Ecke vom Cabo Pontal – ein echtes Highlight der Westküste. Überall eröffnen sich wunderbare Augenblicke, u.a. von extra angelegten Aussichtspunkten, zu denen sich lange Holztreppen schlängeln.
Eine wirklich großartige Küstenlandschaft, welche die Algarve hier bietet. Zwischen den Steilwänden, die bis zu 150 Meter tief ins Meer fallen, finden sich viele kleine Strände mit einzigartigem Flair. Keiner gleicht dem anderen! Nur der Atlantikwind ist jetzt im Herbst natürlich erfrischend kühl – wie auch das Wasser, in das wir uns dennoch ein paar Mal hinein wagen… Mich hat es an der Praia do Beliche in die Fluten gezogen.
Simone Schwerdtner, die sich 2016 mit ihrem Reiseblog Wolkenweit selbständig gemacht hat, hat Portugal sogar den Atem verschlagen, wie sie in ihrem Blog notiert – und sie zieht folgenden Vergleich:
„Und das obwohl ich von den Seychellen da sehr verwöhnt bin. Portugal hat mich in dieser Hinsicht aber sehr beeindruckt.“
Überall also Erstaunen und Entzücken. Im Südwesten Portugals zieht das kleine Sagres als südlichste Stadt der Algarve speziell Surfer an; wenn sie nicht in ihren – oft wild dekorierten – Wohnmobilen auf diversen Parkplätzen direkt an der Küste kampieren. Von dort nehmen wir auch einen jungen Mazedonier als Tramper in unserem Auto mit. Zur großen Freude unseres Sohns, der gerade erst Englisch lernt, spricht er Deutsch und lebt eigentlich in Bern. Auf der etwa 35 Autominuten dauernden Fahrt nach Lagos erfahren wir, dass er während seiner kleinen Auszeit das Wellenreiten blitzschnell erlernt hat und er überlegt, seine Großeltern in Skopje zu besuchen. In der Nähe des Hafens von Lagos, der gleich vor der durchaus sehenswerten Altstadt liegt, verabschieden wir den coolen Mann. Sein nächstes Ziel: Lissabon, etwa dreieinhalb Autostunden von hier entfernt.
Am folgenden Tag starten wir ebenfalls eine kleine „Reise“ – mit einem Katamaran geht es aus der quirligen Marina von Lagos raus aufs offene Meer. Hier draußen kann man auch Delfine beobachten. Parallel zur Küste düsen wir in Richtung Benagil, wo geübte Kapitäne die Boote rein in und – wenn sie klein genug sind – auch durch die Höhlen navigieren. Schöne Ausblicke, hohe Wellen (eine flutet sogar unser Boot), viele Fotos, einige Seekranke.
Zurück in unserem Landhotel am Rande der Kleinstadt Odiáxere, das wir über Vamos, den Spezialisten für Familienreisen, gefunden und dann auch dort gebucht haben, lohnt sich ein Spaziergang durch den weitläufigen Garten. Vorbei an Bananenstauden und Palmen überquert man über kleine Brücken diverse Wasserläufe, die Vögeln zwitschern, als gäbe es kein Morgen, und im Gemüsegarten kann man auch mal eine Melone finden. Lecker und gemütlich wird es dann auf der Gartenterrasse der Quinta das Barradas, wo dreimal die Woche ein dreigängiges Abendmenü serviert wird. Gute portugiesische Küche, serviert von einem fröhlichen Kellner, der uns heimische Weine empfiehlt und kundig über sein Land Portugal spricht.

Wirklich so schön, wie es aussieht. Links seht Ihr die Terrasse, wo wir in aller Ruhe frühstücken konnten oder das Abendmenü serviert wurde.
Hier frühstücken wir auch fast jeden Morgen im Grünen – wenn uns einer der Hähne aus dem Umland geweckt hat und die Sonnenstrahlen ausreichen. Auch Esel hört man hier übrigens nachts vereinzelt rufen und Hunde scheint es, Gottlob in der Ferne, gleich im Dutzend zu geben 🙂 Ansonsten ganz viel Ruhe. Ein idyllischer Ort, den wir auch, angeleitet von einer Lehrerin, für Yoga nutzen; während die Kinder lieber Tischtennis spielen oder immer wieder die kleine Parkanlage inspizieren. Es gibt so viel Natur zu entdecken!
Und ja, wir haben auch das Kap Ponta da Piedade gesehen. Dort haben manche Felsdome die Gestalt von Tieren, die die Einheimischen benannt haben. Auch hier noch viel Ursprünglichkeit – es reicht mit seinen bizarren Felsformationen, zahlreichen Grotten und Schluchten weit in den blaugrünen Atlantik hinein. Kein Wunder, dass auch Kajak-Touren sehr beliebt sind. Hier muss man jedoch auch im Herbst den richtigen Moment abpassen, um nicht von Touristenscharen begleitet zu werden – denn dieser Ort gilt als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Portugal, für manche sogar als die schönste Felsformation der Algarve.
Noch ein Tipp für Urlauber mit Kindern: Es gibt an der Algarve zu all den Attraktionen, die Meer und Strände bieten, zudem diverse Wasserparks! Wir haben den ZooMarine getestet, der Elemente aus Zoo, Abenteuerspielplatz und Möglichkeiten zum Baden bietet.

Im ZooMarine schauen wir auf den sogenannten Jurassic River – und helfen, dass Bekannte von uns ordentlich nass werden 🙂
Nicht nur die Delphin- und Seelöwen Shows dort sind wirklich sehenswert. Schön nass gespritzt werden wir im Jurassic River, wo man in kreisrunden Flößen, ähnlich wie auf der Wildwasserbahn im Phantasialand, durch eine Dino-Landschaft geschippert wird.
Ihr seht, Portugal ist wirklich ohfamoos-üppig und wie wir voller Vielfalt 🙂