Manchmal werden wir regelrecht auf Projekte gestoßen. Dann kriegen wir Mails wie diese: „Schaut mal, was für ohfamoos?!“ In diesem Fall war es wieder ein Volltreffer. Und wir kannten sogar jemanden, der es macht. Also, sich als Zuhörer anbietet. Coole Idee, schaut mal rein, was Steffen Birnbaum dort erlebt, auch für sich! Sonja hat ihm Fragen gestellt.

Steffen, wie bist auf Redezeit aufmerksam geworden?

Eine liebe Freundin hat mich auf das Projekt aufmerksam gemacht.

Was hat Dich dazu bewegt mitzumachen?

Als ich die Seite von virtualsupporttalks besucht habe, hat mich das sofort angesprochen. Es ist für mich die Möglichkeit aktiv einen Beitrag zu leisten, um die Welt vielleicht ein klitzekleines Stück besser zu machen. Das Feedback aus den Gesprächen treibt mich an.

Es ist wirklich befriedigend, zu helfen.

Ich kann mich noch sehr genau an mein erstes Gespräch erinnern. Das Gespräch fand spät am Abend statt und ging auch länger als 30 Minuten. Ich hatte das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles getan zu haben, dass meine Hilfe wirklich angekommen ist.

Wie viele Gesprächspartner hast Du über Redezeit gefunden?

Ich glaube, ich werde eher gefunden. 😉 Im Schnitt habe ich 2 bis 3 Gespräche im Monat.

Steffen Birnbaum (rechts) ist ein „alter“ Freund von Elke (neben ihm) aus gemeinsamen Münchner Tagen. Hier vor Jahren auf einer Party in Duisburg.

Wer kann Redezeit anbieten?

Alle ausgebildeten, professionellen Coaches können sich dem Netzwerk anschließen.

Wie vernetzt Du Dich mit dem Redezeitsuchenden?

Ich werde als Coach auf der Website von virtualsupporttalks gelistet. Redezeitsuchende, können in dieser Liste ihren Gesprächspartner raussuchen. Die Coaches sind alle nach Vornamen alphabetisch aufgeführt. Mit S wie Steffen stehe ich ziemlich weit unten (in der Schule war das immer anders, da war ich mit B = Birnbaum immer ganz vorn dabei). Wie ich am Ende ausgesucht werde, weiß ich nicht. Ich vermute, es ist einfach das erste Gefühl, was beim Redezeitsuchenden entscheidet. Wer auf meinen Namen klickt, gelangt auf meine Homepage https://www.steffenbirnbaum.de Dort sind meine Kontaktdaten hinterlegt. Bisher wurde ich auf ganz verschiedenen Wegen kontaktiert (per Mail, Whatsapp oder per Anruf). Die meisten Redezeitsuchenden wollen ihr Anliegen in der Regel schnellstmöglich besprechen. Meist gelingt es mir, noch am selben Tag einen Termin zu vereinbaren. Die Gespräche führen wir dann per Videotelefonie mit Zoom, Whatsapp (mit oder ohne Video) oder einfach per Telefon durch.

Wer sind die Redesuchenden? Welche Probleme möchten sie besprechen?

Liebe Sonja, es sind Menschen, wie du und ich. Die Themen, die die Menschen umtreiben sind ganz unterschiedlich. Mal sind es Sorgen mit dem Partner, den Kindern oder die Sorge um den Job. Natürlich ist auch Corona ein Thema. Es sind wirklich die unterschiedlichsten Themen. Einigen Anrufern geht es nur darum, einfach mal über diese Themen zu sprechen. Andere wollen einfach mal eine andere Sichtweise auf ihr Anliegen hören. Es gibt also kein Muster. Die Gespräche sind so individuell wie wir Menschen eben sind.

Haben die vielleicht keine Freunde mit großen Ohren?

Nee, ich kann nicht behaupten, dass die Redezeitsuchenden keine Freunde oder Bekannten haben. Vielleicht tut es manchmal einfach nur gut, die Meinung von jemandem außerhalb des gewohnten Umfelds zu hören.

Steffen Birnbaum in Bad Vilbel, wo er lebt.

Welche Frage hab ich nicht gestellt, die Du gerne beantworten möchtest?

Neulich wurde ich gefragt, wie viele Coaching-Aufträge ich dadurch schon generiert hätte. Um es gleich vorwegzunehmen: Keinen. Aber das war und wird nie mein Ziel sein. Ich möchte mich einfach pro bono für diese gute Sache engagieren.

Vielen Dank, Steffen.

Steffen Birnbaum, 1974 in Löbau. geboren, ist seit 2005 IT-Test- und Projektmanager (agil und klassisch) im Banken- und Versicherungs­umfeld. Er arbeitet außerdem als Systemischer Berater und Business-Coach, ist stolzer Papa von zwei Töchtern und lebt mit seiner Frau in Bad Vilbel bei Frankfurt am Main.

Der Sportler ist immer für einen Schnack und mehr zu haben 🙂 und ohfamooserweise kann man mit Steffen sehr ernst und sehr albern argumentieren.

Fotos: privat, Antje Hellkuhl, Unsplash