Ikigai ist #volldasguteLeben
In Japan gibt es ein Wort für ein langes, gesundes und erfülltes Leben – Ikigai. Wir von ohfamoos haben es also nicht erfunden 😉 Aber wir versuchen seit 2014 den Gedanken für mehr Lebenskunst in unserem Blog und unserem Hashtag #volldasguteleben, zu verbreiten. Was Ikigai bedeutet, hat Sonja recherchiert.
In Japan bedeutet das Wort „Iki“ Leben und „gai“ Grund. Man könnte Ikigai also so übersetzen: Das, wofür es sich zu leben lohnt. Ein ganz ohfamooses Motto, das, neben vielen anderen, der japanische Neurowissenschaftler Ken Mogi in seinem Buch „Ikigai“ zu erklären versucht. Dafür hat er die traditionelle japanische Lebenskunst aus der Heian Periode (794 bis 1185 n. Chr.) erforscht.
Ikigai wird heute noch auf der japanischen Inselgruppe Okinawa, südlich des japanischen Festlands, sehr stark praktiziert. Besonders ist dabei auch, dass diese Inselgruppe zu den „Blauen Zonen“ gehört und auch den Namen „Land der Unsterblichen“ trägt, denn dort leben die meisten Hundertjährigen der Welt.
Blaue Zonen und Ikigai
Der Begriff „Blaue Zonen“ wurde von Dan Buettner, amerikanischer Journalist, Entdecker und Autor, geprägt und erschien erstmals im November 2005 im „National Geographic“ in seiner Titelgeschichte „The Secrets of a Long Life“. Buettner identifizierte fünf Regionen auf der Welt, die er als „Blaue Zonen“ betrachtet: Okinawa (Japan), Sardinien (Italien), die Nicoya-Halbinsel (Costa Rica), Ikaria (Griechenland) und die Seven-Days-Adventists in Loma Linda, Kalifornien. Dabei ist zu bemerken, dass die Bewohner Okinawas die höchste Lebenserwartung haben. In einem Interview mit CNBC sagte Buettner: „In Amerika teilen wir unser Erwachsenenleben in zwei Kategorien ein: unser Arbeitsleben und unser Leben im Ruhestand. In Okinawa gibt es Ikigai, das sei der Grund, morgens aufzustehen.“
Wie finde ich mein Ikigai?
Japaner trachten danach, ihr Ikigai zu finden und zu leben – egal, ob in der Karriere, in den Beziehungen zu Freunden und der Familie oder in ihren akribisch gepflegten Hobbys. Dabei ist entscheidend, dass man sein Ziel mit Hingabe verfolgt und alles, was man tut, um seiner selbst willen macht und nicht um Anerkennung von anderen zu bekommen.
Die Ikigai Lebenskunst unterteilt sich in fünf Säulen:
- Klein anfangen
- Loslassen lernen
- Harmonie und Nachhaltigkeit lernen
- Die Freude an kleinen Dingen entdecken
- Im Hier und Jetzt sein
Was leicht esoterisch klingt, ist im Japanischen vielmehr eine Beseelung des Alltags und eine fast demütige Spiritualität, die man keinesfalls mit uns geläufigen westlichen Modeerscheinungen, wie z.B. dem gern verwendeten Wort „Achtsamkeit“ verwechseln sollte. Essenziell ist eher das, was man im Japanischen „Kodawari“ nennt – eine Beharrlichkeit, ein persönlicher Standard, den jeder und jede Einzelne absolut einhält.
Kein Wort für Ruhestand
Was mir bei meiner Recherche auch auffällt: in Okinawa gibt es kein Wort für Ruhestand! Mir ist ja schon vor ein paar Jahren aufgefallen, dass es im Japanischen auch kein Wort für Menopause gibt. Irgendwas machen diese Menschen richtig 😉
Ich finde gerade in unserer heutigen Zeit brauchen wir alle etwas Ikigai. Diese Lebensweise verlängert scheinbar nicht nur unser Leben, sondern gibt unserem Leben einen Sinn und das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen.
Ich habe ein kleines bisschen Ikigai schon gefunden. Wenn Du dein Ikigai finden willst, dann beantworte ein paar simple Fragen:
Frage Dich:
- Was macht mich glücklich?
- Worin bin ich gut?
- Was und wen schätze ich?
- Was motiviert mich morgens aufzustehen?
Ein kleiner Hinweis: Du findest dein Ikigai nicht über Nacht.
Fotos: pixabay