Eifel-Feeling: „Wie ein kleiner Urlaub“
Langsam werde ich zum Eifel-Fan. Unglaublich, denn es stimmt: So nah ist sie – und so schön. Erholsam. Manchmal fast mystisch. Wild und dennoch zivilisiert… 🙂 Und nachdem ich erstmals über die Eifel bei Bad Münstereifel geschrieben hatte, meldete sich Christopher (Chris) Goer bei mir mit der Info: Wir auch! Was er und seine Frau Sandra Dünnebier dort ganz in der Nähe der Burg Kerpen geschaffen haben, darüber lest Ihr im folgenden Beitrag. Denn es macht richtig Spaß, in der Eifel Urlaub zu machen.
„Wir wollten etwas schaffen, dass wie eine Basis für Wander-, Fahrrad- und Erholungsurlaube funktioniert. Nicht nur für uns, auch für andere.“
Das erzählt mir Chris Goer, der in Pulheim bei Köln lebt und bislang nicht als Handwerker oder gar Häuslebauer aufgefallen ist. Vermutlich muss er selbst lächeln, wenn er das liest. Gut kennengelernt haben wir uns übrigens beim ohfamoosen Mut-Talk, wo er mein Gast war.
2021 packte es ihn und Sandra. Und binnen kürzester Zeit und mit tatkräftiger Handwerker-Unterstützung entstand Adenauer12. „Ohne die fantastisch arbeitenden Handwerker wäre es auch nicht gegangen“, ist Chris überzeugt. Sie bauten das in die Jahre gekommene Haus an der Adenauerstraße 12 in Kerpen (Eifel) nach den Vorstellungen von Sandra und Chris um. Und wenn ich es kurz zusammenfassen müsste, würde ich sagen:
Von außen unscheinbar, von innen: OHOO!
Wieso ich das weiß? Weil ich eingeladen wurde, es auszuprobieren. Und so bin ich gespannt hin, um dort eine Nacht zu verbringen. Mitgenommen hatte ich meine Freundin Yvonne Hayward, von der ich weiß, dass sie ebenfalls solche Experimente mag: Einfach mal gucken und ausprobieren.
Und so starteten wir eines Montagsnachmittags, im Gepäck eine Kiste mit Lebensmitteln für abends und morgens, und stellten nach weniger als 24 Stunden fest: Hier möchten wir wieder hin!
Warum, das erzählt mir Yvonne im Interview
Yvonne, wie ist Dein 1. Eindruck hier vor Ort im Adenauer12?
Yvonne Hayward: Das Haus ist wunderschön und liebevoll hergerichtet, mit ganz vielen tollen und hochwertigen Details. Der Garten ist eine kleine Oase und ein wunderbarer Rückzugsort. Haus und Garten bieten ganz viel Schutz und Geborgenheit.
Das bedeutet, man kann hier…
… sich sehr gut zurückziehen. Zeit mit sich selbst verbringen, Zeit als Paar genießen oder auch in anderer Konstellation – hier findet man echte Ruhe. Oder man kann kreativ werden, z.B. wer schreiben oder sonst wie den Kopf frei kriegen möchte. Hat jemand beispielsweise eine sehr volle Arbeitswoche, so ist es hier wunderbar möglich eine kleine Auszeit zu nehmen.
Dennoch ist man hier in Kerpen – ein Örtchen mit gewachsener Struktur – ja nicht alleine.
Genau, und das ist eben der Charme. Du kannst hier raus gehen und das Gefühl haben, andere sind da. Auch, wenn Du nur wenige Leute siehst. Gerade weil man nicht mitten im Wald ist, hat man hier etwas zu tun, wenn man will.
Du meinst, hier kommen Hektiker runter?
(lacht) Ja, hier ist bewusster Rückzug möglich und dennoch kann man Teil von etwas sein. Zum Beispiel hat man hier diese schöne Burg…
… die sogar aus dem Schlafzimmer zu sehen ist …
Ja, total schön. Und drumherum sind tolle Wanderwege angelegt, so schöne (Un)kräuter wachsen überall wild, in den schönsten Farben, herrlich hier!
Du bist ja Yogalehrerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Reiki-Meisterin und auch oder gerade diese Leute brauchen ebenfalls viel Ruhe, um sich zu fokussieren. Geht das hier?
Absolut. Wer wie ich den Schwerpunkt auf Stressabbau und entspannungsfördernde Möglichkeiten legt und sucht, ist hier genau am richtigen Ort. Du kannst hier selbst auftanken – in wenigen Stunden jetzt mit Dir hier war das schon möglich.
Ich habe das Gefühl, es war ein kleiner Urlaub. In weniger als 24 Stunden!
Der Alltag erscheint mir gaaanz weit weg. Ich spüre die Luft, kann anders durchatmen. Das ganze Grün, die Natur, das ist alles sehr heilsam für die Seele.
Bei unseren Spaziergängen haben wir darüber hinaus bemerkt, dass es hier eine besondere Energie gibt, oder?
Ja, das stimmt. Das ist echt besonders.
Nun gibt es, wie ich gelesen habe, Ideen, die Burg Kerpen weiter zu beleben. Was denkst Du, ist das eine gute Idee? Denn momentan erleben wir das Dörfchen ja recht verschlafen…
Die Magie, die wir gerade erleben, kommt mir so ein bisschen wie ein Dornröschenschlaf vor, den man erwecken könnte. Das ist für mich sehr spürbar, dass da etwas ansteht. Aber eben kein Rummel. Kerpen ist kein touristischer Ort mit vielen, vielen Leuten drumherum.
Du sagtest auf einem Spaziergang, Du brauchst Kultur und Natur. Das geht hier, denke ich.
Eben. Ich könnte mir sehr gut etwas unten an dem schönen Stausee vorstellen, wo es ja bereits einen sehr schön angelegten Freizeitbereich gibt. Da besondere Veranstaltungen für Kinder oder Jugendliche anzubieten – perfekt. Aber auch für Erwachsene, die ihrem „inneren Kind“ mehr Raum geben möchten!
Hier im Haus kleine Meditationsgruppen anzuleiten, auch das ist für mich gut vorstellbar. Im Garten Yoga zu praktizieren. Später dann draußen in der Natur fortsetzen. Schöne meditative Spaziergänge machen, wo man gut Halt machen kann.
In diesem Moment hält ein wunderschöner Schmetterling auf Yvonnes Schoß, nimmt Platz!! Zum Glück habe ich mein Handy nicht für ein Foto parat – ich nehme damit ja das Interview auf 🙂 So kann sich dieser Moment noch stärker in unseren Köpfen verankern.
Und wir beenden unser Gespräch.
Wer sich nun fragt, wie erschwinglich das Ganze ist: Es kostet 150€ pro Nacht, plus Endreinigung. Und natürlich sind Yvonnes Gedanken, was dort alles möglich ist, ganz ihre. Man kann auch einfach nichts tun oder in die Sauna gehen – und dort nichts tun 🙂
Mein Tipp: Vor Ort inspirieren lassen. Mir hat auch die alte Bäckerei mitten im Dörfchen sehr gut gefallen, mein Opa war ja Koch und Konditor und ich liebe es, unter einem Baum zu sitzen, bei Kaffee und Kuchen. Und wenn ein Platz frei ist, überlege ich meist: Wer könnte mein nächster Interviewpartner sein?
Mehr über Christopher Goer und Adenauer12
Mehr über Yvonne Hayward
Wer sich direkt an Chris oder Sandra wenden mag – über diese Email-Adresse gut möglich: sandra@sandra-duennebier.de
Fotos: Elke Tonscheidt und via Chris Goer