Ab wann ist ein Mann alt – 9 Männer berichten
Kürzlich haben wir spontan und augenzwinkernd 10 Dinge aufgeschrieben, woran Frauen merken älter zu werden. Jetzt wurde Elke Tonscheidt von einem Freund gefragt, als sie vor seinem Auto standen: „Weißt du, woran man auch merkt älter zu werden? Dass man sich für solche – er zeigt auf einen Kombi – Autos zunehmend interessiert …“ Stephan war früher im Roadster unterwegs 🙂 Ab wann ist ein Mann alt, ein interessantes Thema.
Wir haben neun Jungs/Männer im Alter von zarten vier bis rüstigen 80 Jahren gefragt, woran sie merken älter zu werden. Und die spannendsten Antworten zusammengestellt:
1. Konrad (4), Australien: „Ich kann jetzt rechnen und sogar schon Minusaufgaben lösen. Ich kann fast schwimmen und wenn ich noch älter werde, finde ich vielleicht meine Spielsachen selbst!”
2. Florian (16), Ingolstadt: „Man nimmt sein Leben und seine Mitmenschen etwas ernster und macht nicht mehr soviel Späßchen. Noch in der 5. Klasse hatte ich überhaupt keine Lust zur Schule, doch jetzt erkenn ich, dass zu einer erfolgreichen Karriere ein guter Schulabschluss gehört. Also muss ich mich ran halten. Ein bisschen mehr Stress mit der Familie gehört wohl auch zum Älterwerden dazu … ”
Schlaf wird mir immer wichtiger
3. Rashid (26), Dubai: „Ich habe nicht mehr so viel Energie, wie ich sie als Teenager verspürt habe. Schlaf wird mir immer wichtiger! Durch meinen Beruf, meine eigene Wohnung und meine Freundin merke ich, dass ich verantwortungsvoller geworden bin.“
4. Hanno (37), Sydney: „Man macht nicht mehr alle Trends und Technologien mit (z.B. snapchat, hipster, selfies), dafür hängt man an alten Jeans, Shirts und Sonnenbrillen (… die sind ja noch gut!). Und ich spiele wieder LEGO und zwar mit Sohnemann. Kniescheiben, Rücken und Konditionsabbau werden Gesprächsthemen auf Partys, die man aber kaum noch bis Mitternacht durchhält! Auch schreibt man immer noch Emails, oft von einem Yahoo Account – und wünscht sich manchmal sogar seinen alten compuServe Account zurück … “
5. Stephan, München (48): „Früher fuhr ich einen Roadster. Heute beachte ich zumindest einen VW Passat Kombi. Vielleicht aber nicht ganz typisch für mein Alter, denn eigentlich fangen Männer um die 30 an, sich für Passat Kombis zu interessieren – und nehmen einen Roadster, wenn die Bälger groß geworden sind … ”
6. Frank (50), Frankfurt: „Ich merke älter zu sein daran, dass ein Großteil der Leute, die die Deutsche Weltmeisterschaft hupend und johlend gefeiert haben, zum Zeitpunkt des letzten deutschen WM-Titels noch nicht einmal geboren waren – während dies für mich schon der dritte bewusste Titel ist !!”
7. Helmut (67), Wülfrath: „Ich lebe im Luxus: Ich habe Zeit.“
8. Claus (75), Walldorf: „Hinweise darauf, wie alt man de facto aussieht, können jetzt manchmal weh tun. Deshalb stelle ich die früher gern genutzte Rückfrage „Na, welches Alter schätzen Sie denn?“ besser nicht mehr … Muss ich auch nicht, denn wenn ich manchmal um eine Eintrittskarte für Senioren bitte, wird die Vorlage des Rentnerausweises gar nicht mehr verlangt … Auch Anzeigenwerbung, bei der ich nur noch zu einem geringen Teil verstehe, für welche Zwecke die angebotenen Produkte im täglichen Leben nützlich sind, teilt mir mit: Junge Leute wissen, wozu diese Dinge nützlich sind; aber ich? Und brauche ich sie selbst noch??“
9. Karl Richard (80), Lich „Das Ausscheiden aus dem Berufsleben mit 75 war für mich das deutlichste Zeichen, dass ich älter werde. Was ich auch beobachte, dass sich mit 80 bei mir jetzt solche Zipperlein einstellen, die ich von früher nicht kenne.“
Foto via Gregor Blach
Text: Elke Tonscheidt
Eine gelungene und vor allem sympathische kleine Doku mit Augenzwinkern. Mir ist klar, dass es hier nicht darum ging, mit der Fragestellung die Welt zu verbessern … Wenn ich mich jedoch mit dem Thema Älterwerden auseinandersetze, kommt mir dabei vor allem eines in den Sinn: Wir leben in einer sehr ernsten Epoche – mit Blick darauf, dass uns in Deutschland eine „Inselmentalität“ erwächst, die keinen Bestand haben wird und vielfältige, neue Herausforderungen birgt. Wenn jetzt „älter werdende Männer“ wieder in ihren Clubs sitzen, ihre Whiskys trinken, sich ihres Eigentums rühmen und ihre Spiele spielen, wie seinerzeit in Indien, Afrika, Süd- und Nordamerika, dann versäumen sie erneut ihre Chancen, einen Beitrag zu Frieden und Gerechtigkeit auf dieser Welt qua ihres Lebens zu leisten!!
Anfangen könnten sie bei unseren Kindern und Jugendlichen, gegenüber unseren Alten und Kranken! Niemand muss in jene Länder oder runter von der Insel, um Sinn zu stiften und seinen Charakter auf die Probe zu stellen! Vielleicht aber Sinn zu finden und zu geben, wofür ein Gott uns gegenüber, unseren Mitmenschen und unseren Verwandten auserwählt hat. Und da ist genug Platz vor der eigenen Haustür!
Die Beschäftigung eines älter werdenden Mannes könnte sich auf seine Freiheit fokussieren. Eine Freiheit nach innen und nach außen: Nach innen, um sich von Verletzungen zu lösen, und nach außen, um die daraus resultierende Kraft für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen – und diese Erkenntnisse weiterzugeben!
Wer mag mit philosophieren – freue mich auf eine Auseinandersetzung!!
Bei diesem Beitrag muss ich mich leider einmal persönlich einmischen…
seit 8 Jahren (ich bin jetzt 48) habe ich einen Spruch im Repertoire:
3 Idizien, an denen ich merke, dass ich über 40 bin:
1. die Freunde von deinen Kindern sprechen Dich mit „Sie“ an.
2. Du benutzt nach dem Rasieren statt „After Shave“ hautschonenes „Balsam“
3. auf Partys tanzt und singst Du zu Liedern von „Udo Jürgens“
Noch Fragen? 🙂