Elke: Mit Kommunikation Brücken bauen
Kennst du das? Beim ersten Date mit einer fast Unbekannten (ist ja heutzutage kaum noch möglich) startet ein kleiner Kopf-Trailer: Ist sie interessant? Werden die Gedanken fließen und Sätze purzeln? Ist sie eine so freundliche Person, wie ich es schön fände? Passt es nach dem persönlichen Kennenlernen auch hinterher noch? Cornelia Lütge porträtiert heute ihre Kollegin Elke Tonscheidt.
Als Elke im Oktober 2015 vor ihrer Wohnungstür stand um mich zu begrüßen, zeigte mir ihr offenes Lächeln ein klares JA auf diesen Fragen! In zwei Stunden an ihrem Küchentisch stolperten wir über keine holprigen Anfangshürden. Es war ein leichter Spontanstart in eine Verbundenheit, die sich nun wie selbstverständlich und in ihrem Tempo entfaltet.
Ich gebe ihr ein E für eloquent
Elke spielt mit Wörtern. Ob Sprechsprache oder sachlich orientierte Texte. Sie trifft zwischen den Buchstaben einen Ton, der zum Text passt. Es ist ihr wichtig, dass nicht nur der Inhalt, sondern auch die Stimmung ihrer Texte und seines Kontextes erfahren wird. Das macht sie intuitiv. Ich behaupte, dass ihre Texte deswegen sehr gern gelesen werden. Sie haben Seele.
Ein L für liebevoll-lustig
Elke hat Humor. Er ist ihr wichtig, nehme ich wahr. Da sie Eine ist, die sich bewusst auch den Schattenseiten des Lebens zuwendet, ist Humor ein guter Gegenpol und Ratgeber, vermute ich. Wen politische und gesellschaftliche Missstände förmlich anspringen, der braucht Leichtigkeit um in der Balance zu bleiben. Ich behaupte: Niemals würde sie auch in allerausgelassenster, rheinländischer Stimmung lustig sein auf Kosten Anderer; eher pointiert liebevoll und humorig einen Spiegel anbieten.
Und K für kommunikativ
Natürlich ist eine Journalistin kommunikativ. Elke setzt ihre Sprachgewandtheit jedoch nicht nur ein, um Informationen zu veredeln oder Lesegenuss zu produzieren. Sie reduziert Kommunikation nicht auf ihren Selbstzweck. Vielmehr verlangt sie ihr einen echten Nutzen ab. Und sie versucht ihre Beziehungen und Netzwerke so zu gestalten, dass sie wertvoll und weitreichend sind: Sie bringt Menschen und Themen so zusammen, dass sie auf einem höheren Level agieren können. Wenn ihr dabei manchmal die Puste ausgeht, weil das viel Zeit kostet, taucht sie kurz ab – um dann mit gesammelter Energie und neuer Geduld wieder anzuknüpfen.
Engagiert für das zweite E
Wer nicht nur redet und schreibt, sondern unterm Strich auch etwas tut – ausgewählt, verbindlich, mit Drive und Schweiß auf der Stirn und der dringenden Überzeugung, dass das ein Bürgerrecht, vielleicht sogar eine -pflicht ist, den halte ich für engagiert.
Elke würde sich dieses Schild wohl selber nie umhängen. Tobt ihr Treiben aus, ohne ihr Ego aufzurüschen. Sie setzt sich für größere Sachen ein: eine konstruktive, mediale Berichterstattung etwa oder jüngst auch in einem kleinem Kommunikationsprojekt im Norden Düsseldorfs – als Brückenbauerin zwischen Schutzsuchenden und Bürgern.
Und sie ruft Andere auf: Wie wollt ihr leben? Lasst uns miteinander diskutieren – für eine offene Gesellschaft.
Ich könnte mühelos mit den weiteren 23 Buchstaben des Alphabets beschreiben, wofür ich Elke schätze und mag. Was ich eben ohfamoos an ihr finde. Sie ist aber auch die Hüterin angemessen langer Texte auf unserem Blog. Und bevor ich ihr eloquent-liebevoll-kommunikativ-engagiertes Stirnrunzeln vernehme, erzähle ich euch abschließend nur noch dies, auch weil ich denke, dass sie es gerne über sich lesen mag:
Elke hat einen Sohn, der sich seine Mutter ausgesucht hat, weil sie ihm das Allerbeste von sich mit auf den Weg gibt. Und spätestens wenn er ihr entwachsen ist und auf den Kopf spucken kann, wird sich zeigen, dass er zu denen der nächsten Generationen zählt, die einen Unterschied machen. So wie Elke es macht.
Fotos: privat, Tanja Deuß