Wir sind die Neuen – Filmtipp
Melli, meine Bloggerfreundin aus Sydney, machte mich auf den Film Wir sind die Neuen aufmerksam. Sie hatte den Trailer im Fernsehen gesehen und war, allein davon, schon hellauf begeistert. Also habe ich die erstbeste Situation genutzt, mir den Film anzuschauen. Mit meiner Mutter im Schlepptau stürmte ich das Kinocenter und stellte fest, dass wir mal nicht die Ältesten im Kino waren. Meine und auch Mamas Altersgruppe waren gut vertreten.
Der Film Wir sind die Neuen beginnt mit Anne, einer Alt-68erin, die sich eine neue Wohnung suchen muss. Aus Geldmangel beschließt sie wieder eine WG zu gründen – so wie früher. Eddi und Johannes sind die einzigen ehemaligen Freunde, die Anne bewegen kann, mit in die WG einzuziehen. Anne, Eddie und Johannes sind alle um die Sechzig, haben Biologie und Jura studiert und sind irgendwie in der Flower-Power Zeit stecken geblieben. Nun wollen die Oldies die guten, alten Zeiten wieder aufleben lassen: bis spät nachts in der Küche sitzen, Wein trinken, quatschen und alte Songs hören.
Zoff mit den Neuen
Doch es geht nicht alles so glatt, wie die Oldies sich das vorstellen. Als sie sich den Nachbarn, drei junge Studenten im Stockwerk über ihnen, vorstellen, fängt der Zoff an. Die Jungen leben ihr Studentenleben anders; sie sind pflichtbewusst, lieben Ruhe, Ordnung und Sauberkeit. Sie büffeln für die Examina und verstehen scheinbar keinen Spaß – und die Oldies verstehen die Welt nicht mehr. Wie kann man nur so spießig sein? O-Ton Eddie: „Wir putzen kein sauberes Treppenhaus.“
Erst durch einen kleinen Unfall kommen sich die Generationen näher und die Jungen merken, dass sie von den Oldies profitieren können. Die Kommunikation beginnt und die Lebensfreude sprüht.
Zickig, amüsant, kritisch, liebevoll, weise, lustig; alles Attribute, die man diesem wunderbaren Film zuordnen kann. Die Dialoge sind herrlich auf den Punkt gebracht und regen zum Nachdenken an. Nicht nur ich, sondern auch meine Mutter haben seit langem wieder mal Tränen gelacht.
Ich empfehle diesen Film Jung und Alt – allen, die gerne lachen, und natürlich allen Alt-68 gern!
Text und Foto: Sonja Ohly
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