Kreta: Urlaub für Paare und Familien
Kreta ist die fünftgrößte Insel im Mittelmeer und unbedingt eine Reise wert. Das hatten zwei von uns unabhängig voneinander entschieden. Hier ist Sonjas ohfamooser Reisebericht, Elke hat ihren Hotel-Tipp dran gehängt.
Es war lustig, als ich meinen Urlaub in unseren Redaktionsplan eintrage und kurz drauf meine Bloggerkollegin Elke schreibt: „Was, Du auch?“ Und so kam es, dass wir zur gleichen Zeit diese interessante Insel im Mittelmeer besuchen. Elke mit Familie, ich mit Freund.
Unser Ziel ist Chania
Nachdem ich vor zwei Jahren schon den Osten der Insel besucht hatte, ist jetzt der Westen dran. Chania ist das Ziel. Hauptsächlich, weil Chania einen eigenen Flughafen hat und man so den viel zu kleinen Flughafen von Heraklion vermeiden kann. (Die Ankunft in Heraklion ist nicht das Problem, wohl aber die Abreise, die jeden Urlaub trübt – aber das wäre einen anderen Beitrag wert… )
Wir haben ein Häuschen mitten in Chania via Fewo-direkt gebucht. Die Auswahl im Netz ist groß und wir haben es gut getroffen. Das ‚Venetian House‘ liegt im alten Kastelli Teil der Stadt und ist entzückend. Ein typisch kretisches Haus mit der Küche im Erdgeschoss, dem Wohnzimmer im ersten und dem Schlafzimmer im zweiten Stock. Den krönenden Abschluss bildet eine wunderschöne Dachterrasse mit Blick auf den alten venezianischen Hafen und die Lefka Ori, die weißen Berge. In den Bergen Kretas schneit es im Winter schon mal, daher der Name.
Von unserem Häuschen sind es nur ein paar Gehminuten zum venezianischen Hafen und dem geschäftigen Treiben der Stadt. Nette Restaurants, Cafés und Bars säumen die Kaimauer und die Janitscharen Moschee auf dem großen Platz am Hafen erzählt einen Teil der Geschichte Chanias.
Obwohl ich immer wieder von Freunden von der griechischen Küche gewarnt wurde, kann ich das ganz und gar nicht nachempfinden. Ich entdecke viele, mir neue Köstlichkeiten, z.B sangluino, geräuchertes Wildschwein.
Die Portionen sind so groß, dass wir uns am zweiten Abend die Hauptspeise schon teilen. Wir sind auch erstaunt, dass nach jedem Essen ein Dessert und ein Raki kostenlos serviert werden. Eine nette Geste, die die Gastfreundschaft der Griechen exemplarisch widerspiegelt. Und das zu sehr günstigen Preisen. „Wie machen die das?“, frage ich mich des Öfteren.
Menschen kennen lernen
Tauchen ist ein weiteres Auswahlkriterium unseres Urlaubs. Spiros ist Besitzer einer Tauchbasis an einem der wenigen Sandstrände in Chania und holt uns mit seinem Pick-up um 9:30 Uhr zu den Tauchgängen ab. Alleine das Ausschlafen ist schon Urlaub pur. Spiros, der auf Kreta geboren ist und sein ganzes Leben hier verbracht hat, wird unser Freund, der uns bereitwillig Auskunft gibt. Wir löchern ihn mit Fragen zur Wirtschaftskrise Griechenlands, zur NATO Basis auf Apokoronas, zu den Touristenzahlen und wie seine Familie, er hat drei Kinder, die Krise meistert.
Hier werde ich hellhörig. Ganz eindeutig gibt er den Griechen selbst die Schuld an der Misere; hätte ich doch gedacht, dass er Deutschland für die Sparmaßnahmen kritisiert.
Auch gibt er bereitwillig zu, dass es den Inselbewohnern immer noch besser geht als den Menschen am Festland. Unsere Vermieterin bestätigt das. Hatte sie doch bis vor kurzem eine gute Anstellung in Thessaloniki – jetzt lebt sie von ihren Einkünften des Ferienhauses und privatem Deutsch-Unterricht auf der Insel.
Während ich also besonders den Norden der Insel kennengelernt habe, war Elke im Süden: in Agia Galini, einer quirligen kleinen Hafenstadt. Ich habe Sie zu ihren Erfahrungen befragt.
Sonja: Was hat Dir dort im Süden besonders gefallen?
Elke: Wir hatten uns für ein Familienhotel auf Kreta entschieden – auch hier ist uns wie Dir vor allem die griechische Gastfreundschaft aufgefallen: Authentisch, nicht aufdringlich aber immer zur Stelle. Einer der Kellner hat sogar sein heißgeliebtes Fußballtrikot verschenkt als er merkte, wie fußballbegeistert unser Sohn ist…
Sonja: Agia Galini also besonders für Familien geeignet?
Elke: Wir haben einen guten Mix gehabt. Man ist hier auch im Juni nicht einsam, aber gerade unser Hotel, das Irini Mare, ist super weitläufig, neben Pools gibt es einen tollen Garten mit Olivenbäumen und: Die 2014 komplett renovierte Anlage ist auf zig kleine Häuschen verteilt, so dass jeder den richtigen „Zimmertyp“ findet.
Sonja: Du hast mir erzählt, dass einige Zimmer sogar einen eigenen Pool haben?
Elke: Ja, das ist das ganz aktuelle Angebot. Schaut Euch nur mal die Facebook– oder Instagram Seiten des Hotels an. Man kann sich hier also auch ganz zurückziehen. Oder, wer ein bisschen mehr Trubel mag: es gibt Workshops ‚Griechisch kochen’ und sogar ‚Breakdance’. Der Sohn der Hotelfamilie ist auch tänzerisch begabt.
Sonja: Breakdance statt Sirtaki?
Elke: Beides. Man probiert bewusst viel aus, versucht mit unterschiedlichsten Angeboten den Zeitgeist mitzumachen, aber eben alles total unaufdringlich. Man hat die Möglichkeit, kann aber auch nur entspannt abhängen. Und zum Strand sind es nur 100m. Und für sensationelle Schluchten-Wanderungen kann man sich getrost an tolle Reiseleiter wenden!
Fotos: privat