Das macht gute Freundschaften aus!
mErinnert Ihr euch noch daran, wie es früher, als Ihr ganz jung ward, mit den Freundschaften war? Beste Freundin, bester Freund? Und wer von diesen Freundinnen oder Freunden ist noch heute ein Teil Eures Lebens? Oder anders gefragt: Was macht Freundschaften aus? Gastautorin Michèle Halder beschreibt, was uns zu Freunden werden lässt…
Es ist wunderbar, wenn eine Kindheitsfreundschaft die vielen Höhen und Tiefen, die ein Leben so mit sich bringt, überdauert. Allerdings ist das ein seltener Glücksfall. Man beendet seine Schullaufbahn, das Studium, die Ausbildung. Man hat sich selbst weiterentwickelt, neue Freundschaften sind entstanden, der Freund/ die Freundin haben eine Paarbeziehung begonnen, die Wege, die man gemeinsam begonnen hat, nehmen Abzweigungen. Oder man verliert sich aus den Augen. Und irgendwann auch aus dem Sinn.
Die neuen Freundschaften überdauern vielleicht die wechselhaften Zeiten, die unser Leben durchmacht, auch nicht. Sie werden zu Erinnerungen.
Gute Freundschaften – aus Sympathie oder Vertrauen?
Wir ziehen vielleicht ein paarmal um, begegnen anderen Menschen, schließen Freundschaft mit den Eltern der Freunde unserer Kinder oder mit den Nachbarn. Die Freunde, die unsere Partner mit in unsere Paarbeziehung bringen, werden zu unseren eigenen Freunden (oder auch nicht).
Da stellt sich mir die Frage, was es ist, das uns zu Freunden werden lässt. Zu Menschen, die einander vertrauen, miteinander lachen, weinen, feiern, essen, trinken, reden und schweigen? Die einander eines der besten Geschenke machen, die man geben und erhalten kann: Zeit. Sind es die gemeinsamen Interessen? Sympathie? Der gleiche Humor? Eine Mischung aus allem wahrscheinlich.
Ich denke oft, dass – wenn ich mich im Spiegel meiner Freundschaften betrachte – ich die Chance habe ein besserer Mensch zu sein. Dinge über mich zu lernen.
Zwischenmenschliche Beziehungen unterliegen Schwankungen, das wissen wir alle. Wie aber schaffen manche Menschen es, ihre Beziehungen sicher durch all diese Schwankungen zu steuern und manche Menschen nicht?
Ich denke, ein ganz wichtiger Punkt ist, jeden Menschen, der uns wichtig ist, als den zu nehmen, der er ist. Mit allem für und wider. Kennt ihr diesen Satz „ ich mag dich trotzdem“ wenn jemand uns genervt oder enttäuscht hat? Ich möchte diesen Satz ändern in „ich mag Dich mit alledem“. Denn so können wir es schaffen unser Gegenüber als ganze Person anzunehmen. Das macht uns und unsere Freunde glücklich und unsere Beziehungen stabil.
Und wer weiß, vielleicht lehrt uns diese Form der Akzeptanz ja auch mit Menschen, die wir nicht gerade als Freunde betrachten, viel besser auszukommen.
Michèle Halder ist Mutter einer erwachsenen Tochter. Eines ihrer liebsten Dinge ist es, das Leben zu beobachten und Schlüsse zu ziehen: Nachdenken über Gott und die Welt und all das, was unsere Welt wirklich ein bisschen besser machen kann. Michèle freut sich, wenn sie ihre Gedanken mit anderen Menschen teilen kann – auch um dabei ihre eigene Sicht auf die Welt prüfen und gern auch neu gestalten zu können. Ihr erster ohoo-Beitrag, der über Heimat, war schon sehr wertvoll.
Hier noch ein ohfamooser Beitrag über Freunde im Jugendalter
Fotos: privat und unsplash (Haley Rivera)
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