Voll das gute Straßenleben!
Wie geht das, voll das gute Leben? Das Motto von ohfamoos hat sich Samstag auf ganz vielen Straßen in Deutschland gezeigt: Beim Tag der Offenen Gesellschaft. Die Initiative hatte bundesweit aufgerufen Tische und Stühle raus zu stellen und einzudecken. Um mit Freunden, Nachbarn und gerade solchen Menschen, die man nicht kennt, zu feiern. Elke war eine der Tafel-Geberinnen, inmitten voll des guten Straßenlebens…
Wow, war das schön, nein ist es: Es war so einfach und vielleicht deshalb so überzeugend. Wir haben mitgemacht. Wir hatten Spaß, von ganz klein bis ziemlich alt; und zumindest ich kannte maximal die Hälfte der Gäste – und fühle mich heute gleich verwurzelter in „meiner“ Straße.
Aber zunächst: Eigentlich war es ein ganz normales Straßenfest. Eins, was man feiert, wenn eine/r die Initiative ergreift und „einfach“ mal macht. Einlädt, sich kümmert usw. Das war auch mein Ziel: Da, wo wir neu hin gezogen sind, in eine Spielstraße im Westen Kölns, die Nachbarn besser kennenlernen. Vielleicht sogar ein bisschen zu vernetzen, denn wer mich kennt, weiß: Das macht E.T. gerne… Als ich dann hörte, dass die Initiative ‚Die Offene Gesellschaft’ am 16. Juni zu ihrem Tag der Offenen Gesellschaft aufgerufen hatte, war mir klar:
Da bin ich total #dafür.
Deshalb haben wir gefeiert. Bis tief in die Nacht. Mit Fußballtoren, Würstchen, Basketball, Käseplatte und natürlich: Kölsch. Drei Kästen hatte mein Gatte herangekarrt und wir fanden dankbare Abnehmer. So wie alle, die etwas mitbrachten zur Tafel, ihre guten Gaben los wurden: Wurstsalat, Schokokuchen, Dips – für jeden Geschmack war was dabei. Und als es regnete holte ein Nachbar, den ich bislang noch gar nicht kannte, einfach mal schnell seine zwei Pavillions aus der Garage. Die haben wir dann gemeinschaftlich aufgebaut und uns drunter geklemmt. Wie gut, dass meine neue Yoga-Bekanntschaft so einen netten Mann hat!
Gute Nachbarschaft geht mit Teilen
Für mich das Schönste: Dass schon die Kinder sehen, wie gute Nachbarschaft geht. Mit Teilen. Mit Spontanität. Mit Lachen und mit Diskutieren. Und mit Zusammenrücken wenn ein Schauer kommt. Ich habe sie nicht gezählt, es war zu wuselig; aber ich schätze es waren zeitweise locker mehr als 25 Kinder. Einige konnten gerade laufen. Ein Elfjähriger hatte sich extra für das Straßenfest ein Spiel ausgedacht – er fragte mich zu Beginn, ob er das gleich machen könne, er habe auch Gewinne für die Teilnehmer dabei. Da leuchten meine Augen, wenn so was passiert und was soll ich sagen: Sein Wurfspiel war der volle Erfolg. Danke, Linus.
Ich finde: Voll das gute Leben ist keine leere Floskel. Natürlich, nicht jeder hat das Glück unbeschwert zu sein. Aber wir können vieles doch selbst beeinflussen, zumindest in unserem eigenen Kosmos. Nicht so viel schimpfen – weder über uns noch mit unseren Mitmenschen, wenn mal was nicht klappt. Lieber konstruktiv nach Lösungen suchen, gern zusammen mit anderen. Meist wohnen die gar nicht weit weg! Sich trauen anzufragen. Über sich selbst lächeln, wenn man Quatsch macht. Kindern zeigen, wie man Konflikte löst. Und offen sein für Neues. Ich liebe es: #volldasguteLeben.
Danke an alle Mitstreiter der Widdersdorfer Tafel! Vor allem an Meister Marc, der neben uns wohnt. Der Musiker hatte, ohne den Geist der Offenen Gesellschaft überhaupt zu kennen, sofort mitgemacht und mich wunderbar unterstützt.
Übrigens: Es waren mehr als 500 Tafeln und Picknicks und geschätzte 25.000 TeilnehmerInnen bundesweit. Schön, ein Teil davon zu sein!
Fotos: Helmut / Ingo / Freundin Lissi
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