Gründen in Düsseldorf … auch als „Schissbuxe“ möglich!
Große Magazine schreiben gern über bekannte Leute, damit diese noch berühmter werden. Wir auf ohfamoos berichten lieber von denen, die noch nicht so etabliert sind und dennoch Tolles auf die Beine stellen. Bei einigen haben wir nachgehört, was sie aktuell machen. Wir beginnen mit zwei Düsseldorferinnen: Stefanie Gundel und Silke Roggermann. Gründen in Düsseldorf, für die zwei Frauen „das“ Thema.
„Ja, die Gruppe ist wirklich der Wahnsinn.“ Die das sagt, ist Stefanie (Steffi) Gundel aus Düsseldorf. Als ich noch dort lebte, waren wir fast Nachbarinnen. Die Gruppe, von der Steffi spricht, heißt GründerMütter. Sie ist aus den ehemaligen Düsseldorfer MomPreneurs hervorgegangen – und wer sich jetzt fragt, warum dieser altmodische Begriff Gründermütter, dem entgegnet Steffi gern: „GründerMütter steht sogar im DUDEN “ Und hebe sich im Übrigen schön ab von den neumodischen englischen Begriffen…
Mit Steffi hatte ich im Frühjahr 2017 ein ohfamooses Interview. Da hießen ihre Themen noch: Berufliche Neuorientierung und Wiedereinstieg ins Berufsleben. Denn Steffi ist nicht nur Netzwerkerin, sondern verdient ihr Geld mit Coaching. Mittlerweile hat sie sich jedoch „etwas umorganisiert“, wie sie mir sagt: „80 Prozent der Anfragen drehen sich aktuell um berufliche Neuorientierung und daher bilde ich mich auch gerade fort, mehr in die Richtung Gründungsberatung zu gehen.“
Steffi interviewt Silke zum Gründen in Düsseldorf
So erstaunt es nicht, dass Steffis als Interviewpartnerin Silke Roggermann wählt. Fans nennen sie auch „die immer gnadenlos authentische Super-Roggi“, wie ich in der Facebook Gruppe der GründerMütter lese. Silke ist für viele tatsächlich ein „Superweib“. Sie macht so viel, dass es ihr selbst schwer fällt, das alles aufzuzählen. Schaut man bei LinkedIn, sieht man, dass sie sich selbst so nennt: #SuperCEO #NewWorkJedi. Für die, die es damit nicht so haben, sei erklärt: Silke verkörpert Neues Arbeiten. Und genau dafür gibt es eben auch das Super7000. Ein sehr cooler Coworking-Space in Düsseldorf, der sich, Achtung Superlative, die „Mutter aller Coworking Spaces“ nennt. Und genau den managt Silke, zusammen mit einem anderen bunten Hund, dem Markus Lezaun.
Vor allem aber macht Silke eins: Sie motiviert. Und sie spricht frei aus, was viele, die vor dem Gründen stehen, auch sind:
„Ich bin eigentlich ne Schissbuxe.“
Was ich nicht von ihr wusste: Silke hat auch mal Einzelhandel gemacht. Also, sie hat ganz viel ausprobiert, teilweise auch um schlicht Geld zu verdienen. Denn Silke ist keine, die vorgibt, es würde immer alles blendend laufen. Und der Einzelhandel war auch so gar nicht ihr Ding, im Gegenteil: Da wäre sie „fast zum Menschenhasser geworden“. Ist ja so: Menschen gehen gern in Läden rein, schauen sich Sachen an, finden diese toll und kaufen sie trotzdem nicht (oder heute online).
Steffi und Silke haben gemeinsam: Sie motivieren auf ihre sehr eigene Art und Weise. Silke betont im Interview gleich zweimal wie wichtig es sei, „auf sich selbst aufzupassen“. Damit meint sie: Nicht immer gleich HIER zu schreien, wenn es um neue Aufgaben geht. Dass man trotzdem viel ausprobiert, ist für Silke kein Gegensatz. Denn von ihrer „Omma“ hat sie schon gelernt (sie findet den Spruch selbst „etwas sehr pathetisch“, aber wir fanden ihn super):
„Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand!“
Silke und Coworking – das passt zusammen. Deshalb arbeiten auch viele Leute im Super7000. Silke ist „einfach“ eine gute Gastgeberin, weiß sie doch: „Du kannst in den geilsten Vitra-Möbeln sitzen und in anderen Designer-Kram, aber das ist doch wichtig: Dass man Bock auf die Sache hat. Denn die Leute gehen da hin, wo sie sich am wohlsten fühlen.“
Steffi und Silke – zwei Frauen, die das Gründen in Düsseldorf im Blut haben. Und für mich zwei der Frauen im Rheinland, von denen wir in Zukunft noch einiges hören werden!
Hier mehr über das Super7000
Fotos: von Super Tanja Deuß und E.T. 🙂