Mobilität, die große Freiheit…
Mit 18 Jahren war für mich nichts wichtiger, als endlich ein eigenes Auto zu besitzen. Mein Auto gab mir das Gefühl von Freiheit. Was heißt Mobilität heute während einer Pandemie? Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Schon bevor Sonja das Thema am 21. März in der ohfamoosen Unkonferenz moderiert, recherchiert sie die großen Trends.
Mobil zu sein, war für mich früher extrem wichtig. Ob ich mit dem Bus eine Stunde zur Schule fuhr oder Mama mich in 20 Minuten mit dem Auto hinbrachte, war mit 16 Jahren für mich ein riesiger Unterschied. Es war klar, ich wollte ein Auto besitzen, ganz für mich allein.
Viele junge Menschen in der Stadt sehen das heute ganz anders. Sie besitzen kein Fahrzeug mehr, sondern fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mieten sich ein Bike, einen Roller oder ein Auto – und das dann möglichst mit Elektromotor. Vermeintlich klimafreundlich, wenn da die Entsorgung der Batterie nicht wäre. Tatsache ist aber, dass man in fast allen Großstädten viele Angebote zu „Shared Mobility“ findet.
Für Menschen auf dem Land sieht das Bild jedoch ganz anders aus. Da gibt es ein oder zweimal am Tag einen Bus. Mitfahrbänke sind die „Shared Mobility“ in ländlichen Regionen, die von fürsorglichen Fahrzeugbesitzern angeboten wird, denn Taxis kosten oft ein kleines Vermögen.
Und dann kam diese Pandemie und alle, denen es nur irgendwie möglich war, verzichteten auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn. Züge waren menschenleer und die Flugzeuge standen wochenlang am Boden.
Jeder wollte alleine in seinem Auto fahren, isoliert von anderen Menschen. Mittlerweile lockert sich der Zustand und es ist Zeit zu fragen, wie es weiter geht.
Wie schaut unsere Mobilität in Zukunft aus?
Bevor ich dieses spannende Thema am 21. März 2021 zusammen mit Thomas Rietig, Journalist und Blogger und Oliver Gnad, Geschäftsführer von Bureau für Zeitgeschehen, diskutieren werde, habe ich schon ein paar Trends gesammelt.
Weltweit gibt es 5 große Trends zum Thema Mobilität:
E-car, Hybrid, Wasserstoff oder so ähnlich…
Das Auto wird wohl weiterhin bestehen. Für eine bessere Luftqualität kann die leise, surrende Entwicklung der Elektromobilität wohl einen entscheidenden Beitrag leisten. So ziemlich alle in Deutschland bekannten Automarken tüfteln an einem Angebot im E-Sektor. In China gibt es heute schon mehr als 400 Hersteller von Elektrofahrzeugen. In meiner Familie ist das Model 3 von Tesla sehr beliebt und ich habe mir das Auto genauer anschauen können. Mein Fazit: mehr Computer als Auto.
Aber auch andere Antriebe werden erforscht, wie Wasserstoff und Erdgas. Wasserstoffautos können im weitesten Sinn als Elektroauto gesehen werden, da sie ebenfalls mit einem Elektromotor ausgestattet sind. Doch anstatt einer Batterie wird dieser von einer Brennstoffzelle angetrieben. Innerhalb der Brennstoffzelle sorgt eine chemische Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff für die Entstehung von Strom. Dieser wird wiederum an den Motor weitergeleitet und treibt das Fahrzeug an. Der große Vorteil: Es treten keine Emissionen, sondern nur Wasserdampf aus.
Carsharing
Bis zu 40 Prozent des gesamten deutschen innerstädtischen Verkehrs entfällt auf die Parkplatzsuche. Teilen sich jedoch mehrere Personen ein Auto, beansprucht das entsprechend weniger Parkplätze und verursacht weniger Verkehrsaufkommen. Carsharing funktioniert meist so, dass ein Fahrzeug per App, Website oder Telefon reserviert wird. Geöffnet wird das Fahrzeug dann per App, Kundenkarte oder Schlüssel. Abgerechnet werden die gefahrenen Minuten, Kilometer oder eine Pauschale. Insgesamt gibt es in Deutschland mittlerweile circa 226 Carsharing Anbieter, bei denen über 2,29 Millionen Bundesbürger registriert sind (Stand Anfang 2020). (Quelle: Carsharing News)
Autonomes Fahren
Schon heute ist das assistierte Fahren in vielen Autos Realität. So sorgt der Tempomat dafür, dass eine gewählte Geschwindigkeit beibehalten wird, der automatische Abstandsregeltempomat (ACC, Adaptive Cruise Control) bremst oder beschleunigt den Wagen je nach Entfernung zum vorausfahrenden Auto. Und immer öfter gibt es den automatischen Spurhalteassistent. In den Entwicklungsabteilungen der großen Autokonzerne, aber auch bei Apple und Google, arbeiten Ingenieure und Informatiker mit Hochdruck an der Vollautomatisierung des Autos – der sogenannten Stufe 4 auf dem Weg zum autonomen Fahren. In diesem Level führen die technischen Systeme alle Fahraufgaben selbsttätig durch. Das autonome Fahren wird aber voraussichtlich nicht plötzlichRealität. Neben rechtlichen Bedenken stellt sich ebenso die Frage, wie autonome und fahrergesteuerte Fahrzeuge im Verkehr koexistieren könnten. Es bleibt spannend.
Car-to-X-Kommunikation: Wenn alles mit allem und jedem kommuniziert
Vernetzte Automobile können sich in Echtzeit sowohl untereinander (Car-to-Car) als auch mit Gegenständen aus ihrer Umgebung (Car-to-Mobile) verbinden und miteinander kommunizieren. Autonom fahrende Fahrzeuge schließen sich zu einer Kolonne zusammen und agieren wie ein einziges Gefährt. Zeitgleiches Abbremsen und Beschleunigen optimieren dabei den Verkehrsfluss. Bye bye Stau!
Schon heute können einige Modelle mit anderen Fahrzeugen oder Gegenständen aus ihrer Umwelt interagieren. Sie warnen andere Verkehrsteilnehmer vor auftretenden Hindernissen wie Stauenden oder Blitzeis, sodass diese frühzeitig reagieren können. Je mehr Autos mit dieser Technologie ausgerüstet sind, desto mehr Unfälle lassen sich vermeiden – so zumindest die Idealvorstellung dieses Mobilitätskonzeptes. Dass ein solches Szenario großes Potenzial für dichten Stadtverkehr birgt, erklärt sich von selbst. (Quelle: BMW)
Urbane Mobilität
Wie schon beschrieben wird „Shared Mobility“ in Städten der große Renner bleiben. Aber wie da weitergedacht wird, dazu mehr am 21. März 2021 auf unserer Unkonferenz. Ob uns in Zukunft Flugtaxis, wie in Dubai angedacht, von A nach B bringen, das und vieles mehr diskutieren wir am 21. März 2021.
ohfamoos wäre, wenn wir am 21. März viele Ideen sammeln und unseren Horizont zum Thema Mobilität erweitern können.
Fotos: Sonja Ohly