Zypern – eine ohfamoose Insel
Zypern im September ist einfach nur ohfamoos. Herrliche Temperaturen, azurblaues Mittelmeer, Tauchgründe und viel Antike zum Entdecken. Sonja war fünf Wochen auf Zypern und war von Herzen begeistert.
Die Idee war, den deutschen Sommer zu verlängern – und das geht ganz wunderbar auf Zypern im östlichen Mittelmeer. In einer schönen „Airbnb“-Villa mit Swimmingpool in Coral Bay, dem westlichen Teil Zyperns. Im September erreichen die Temperaturen hier 30 Grad und das Meer ist noch warm genug, um jeden Tag schwimmen zu gehen.
Von Dubai aus geht jeden Tag ein Flug nach Larnaca und von dort aus erreiche ich Coral Bay in 90 Minuten. Eine angenehme Fahrt entlang der zypriotischen Südküste. Der kleine Mietwagen ist vollkommen ausreichend, denn die Geschwindigkeitsbegrenzung in Zypern liegt bei 100 km/h auf der Autobahn.
Bitte beachten: Auf Zypern herrscht Linksverkehr!
Schon bei der Ankunft in Coral Bay nimmt mir das Hellblau des Meeres den Atem und ich freue mich darauf, die Unterwasserwelt Zyperns zu erkunden. Mein Freund fliegt aus Wien direkt nach Paphos Airport, der keine 40 Minuten entfernt von Coral Bay liegt.
Coral Bay
Unsere schöne Villa, die für fünf Wochen unser Zuhause ist, liegt in Coral Bay. Coral Bay ist ein beliebter Ferienort in Peyia, 11 km nördlich von Paphos. Die Küste im Norden und Süden der Coral Bay ist von felsigen Landzungen und Meereshöhlen geprägt. Immer wieder sieht man das Meer von der Straße aus. Die Coral Bay selbst ist ein 600 m langer Halbmond aus weichem weißem Sand, der von zwei Landzungen umgeben ist. Eine belebte Hauptstraße mit vielen Restaurants, Bars und kleinen Läden ist der Mittelpunkt von Coral Bay und hier herrscht Geschäftigkeit und viel gute Laune.
Coral Bay Divers
Auch unsere Tauchschule trägt den Namen der Bucht. Mit Coral Bay Divers haben wir es gut getroffen. Jurg, der humorvolle Tauchschulenbesitzer, ist Schweizer und lebt schon seit über 20 Jahren auf Zypern. Er kennt die Unterwasserwelt wie seine Westentasche. Der Name Coral Bay verspricht zwar Korallen, aber leider starb hier vor ungefähr 50 Jahren das Korallenriff ab und ist heute nahezu gänzlich verschwunden. Aber dank Jurg haben wir dennoch eine recht große lebendige Rasenkoralle gefunden 🙂
Mit Jurg betauchen wir auch das größte Wrack im Mittelmeer. Der Tagesausflug führt uns zur Zenobia, eine schwedische Fähre, die 1980 vor Larnaca sank. Die Zenobia ist mit einer Länge von 172 m und 23 m Breite das größte betauchbare Wrack im Mittelmeer und liegt auf der Backbordseite auf einer Sandbank in einer Tiefe von 43 Metern. Sie gilt als eines der TopTen-Wracks weltweit und war für mich ein absolutes Highlight. Man kann die Lastwagen, die sich immer noch in dem Schiff befinden, beim Durchtauchen des Wracks noch gut sehen. Aber auch an Land gibt es auf Zypern viel zu entdecken.
Antikes Zypern
Die gesamte Stadt Paphos ist eine beeindruckende Sammlung antiker Stätten. Kato Paphos (die Altstadt) mit den weltberühmten antiken Villen und Mosaiken, den Katakomben, dem Tempel der Aphrodite in Kouklia und die wirklich sehenswerte Nekropole mit den Königsgräbern sind alle eine Besichtigung wert. Alle zusammen bilden das antike Paphos, das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.
Der Archäologische Park in Paphos ist das umzäunte Ausgrabungsgebiet der antiken Stadt. In dem riesigen Gelände am Meer kann man Stunden verbringen und ich staune, wie viel es zu sehen gibt. So wurden zum Beispiel in der Villa des Dionysos besonders viele gut erhaltene Mosaike entdeckt. Während der Entstehungsphase der Häuser war die Gestaltung der Böden mit Mosaiken weit verbreitet.
In den noch frischen Mörtel wurden, solange er noch feucht war, die Mosaike eingearbeitet. Datiert sind die Mosaike auf die Zeit vom 3. bis 5. Jahrhundert nach Christus. Sie beschäftigen sich mit den typischen Themen der römischen Oberschicht in der Kaiserzeit und zeigen vor allem Jagd-, Kampf- und Liebesszenen. Weitere Sehenswürdigkeiten im Park sind u.a. das Odeon, der Leuchtturm, das Asklepieion und die Agora.
Ein kleiner Tipp: Es gibt in dem Gelände so gut wie keinen Schatten, also gut vor der Sonne schützen (Käppi) und unbedingt Wasser dabeihaben.
Gleich neben dem Archäologischen Park, direkt am Hafen und der Restaurantmeile, liegt die Burg Paphos. Ursprünglich eine byzantinische Festung, die zum Schutz des Hafens erbaut wurde. Sie wurde über die Jahre auch als Gefängnis und zuletzt als Salzlager während der britischen Besatzung benutzt. Hier findet alljährlich im September das Open-Air Festival statt.
Die Königsgräber
Die berühmten Königsgräber in Paphos sind Teil des archäologischen Parks von Kato Pafos und eine der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätten Zyperns.
Die gewaltigen unterirdischen Gräber wurden aus solidem Felsen gehauen und stammen aus der hellenistischen und frühen römischen Epoche (3. Jahrhundert v. Chr.). Anders als ihr Name besagt, handelt es sich aber nicht um wirkliche Königsgräber, sondern vielmehr um die Gräber hochrangiger Amtsträger und Aristokraten.
Omodos
Auch das Landesinnere haben wir uns angeschaut. So fuhren wir an einem Sonntag nach Omodos. Omodos liegt am Südhang des Troodos-Gebirges. Hier werden Wein, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche und Aprikosen angebaut. Im Touristenführer wird Omodos als „das“ Weindorf Zyperns bezeichnet. Dementsprechend wird der Ort von vielen Touristen frequentiert. Das durften wir am eigenen Leib erleben. Zwei große Busse machten gerade Halt, als wir in Omodos ankamen. Aber auch die Parkplätze für PKWs waren brechend voll und im Dorf tummelte es sich. Omodos ist ein beliebtes Ausflugsziel der Zyprioten. Speziell die Klosterkirche Timiou Stavrou, aus dem 4. Jahrhundert, ist ein großer Anziehungspunkt. In Omodos werden viele Handarbeiten und selbstgemachte Spezialitäten angeboten und die Nachfrage ist groß.
Kleiner Tipp: Besser nicht am Sonntag nach Omodos fahren.
Kulinarisches Zypern
Ein weiterer Ausflug brachte uns nach Kathikas. Ein kleines Dorf auf der Hochebene zwischen Polis und Peyia. Hier durften wir im beliebten Restaurant Imogen’s die einheimischen Gerichte kosten. Neben Taramasalata, Tahini und Octopus in Rotweinsauce hat uns Sheftalia am besten geschmeckt. Sheftalia ist eine zypriotische Spezialität. Es handelt sich dabei um eine Art Wurst ohne Haut, wobei die Fülling aus gehacktem Lamm- oder Schweinefleisch in ein Fettnetz gewickelt wird, das beim Grillen schmilzt. Gewürzt war es im Restaurant Imogen’s mit viel Minze und etwas Zimt und wurde in einer sehr leckeren Tomatensauce serviert.
Was uns und unseren Gästen zu jedem Abendessen sehr gemundet hat, war der lokale Rosé Wein. Ganz hervorragend fruchtig mit einer tiefen roten Farbe. Jedes Restaurant hat seinen eigenen Hauswein, der in jedem Restaurant ein bisschen anders schmeckt, aber immer sehr lecker war.
Noch ein kleiner Tipp: Wer keinen Tisch im Restaurant bestellt hat, sollte früh zum Abendessen gehen. Die meisten Zyprioten gehen gerne spät und immer in einer Gruppe.
Die fünf Wochen waren eigentlich viel zu schnell rum. Und es hätte noch so viel mehr gegeben, was wir sehen wollten. Zum Beispiel Lara Beach, wo die Schildkröten bis Mitte September schlüpfen, oder die Städte im Norden. Da Zypern aber weiterhin eine geteilte Insel ist, war es uns untersagt, mit dem Mietwagen in den Norden zu fahren.
Fazit: Wir waren nicht das letzte Mal auf Zypern. Es war ein Test, und um die fünf Wochen nicht alleine zu sein, haben wir Freunde eingeladen, die Zeit mit uns zu verbringen. Ein Konzept, dass uns und unseren Freunden sehr viel Spaß gemacht hat.
Fotos: Sonja Ohly