Bokashi – Düngen auf Japanisch

Sonja schreibt gerne über Nachhaltigkeit und wie wir die Umwelt schützen können. Jetzt hat sie eine Düngermethode entdeckt: Bokashi. Diese ursprünglich aus Japan stammende Technik der Düngung revolutioniert den Umgang mit organischen Abfällen zuhause und fördert gleichzeitig das Pflanzenwachstum. Sonja hat sich schlau gemacht, wie man Bokashi hergestellt und welche Vorteile er für unsere Umwelt und Pflanzen mit sich bringt.

Meine Schwestern gärtnern mit viel Leidenschaft, die eine im Garten die andere am Balkon. Beide halten nicht viel von Gemüse und Obst, das mit Pestiziden behandelt wurde und setzen daher auf ihre eigenen Erzeugnisse, soweit es geht. Um einen guten Ertrag im Garten und in den Kübeln auf dem Balkon zu erzielen, muss gedüngt werden.

Bokashi
Mangold und Kohlrabi wachsen prächtig

Und so erfahre ich von Bokashi, denn nicht jede*r hat einen Komposthaufen zuhause.

Was ist Bokashi?

Bokashi ist eine japanische Methode der organischen Abfallverwertung. Der Name „Bokashi“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet wörtlich „fermentierte organisches Material“. Es handelt sich dabei um einen hochwertigen Dünger, der aus Küchenabfällen und anderen organischen Reststoffen hergestellt wird. Anders als bei herkömmlicher Kompostierung erfolgt der Abbau der organischen Materie in einem sauerstoffarmen Umfeld.

Wie wird Bokashi hergestellt?

Die Herstellung von Bokashi ist relativ einfach. Wichtigstes Arbeitsgerät ist der Bokashi Eimer – ein luftdicht verschließbares Gefäß mit Siebeinsatz und einem Auslaufhahn für den Sickersaft. Der Bokashi Eimer kann in der Küche oder auf dem Balkon stehen. In diesen Eimer füllst Du deine organischen Abfälle und besprühst sie mit sogenannten Effektiven Mikroorganismen (EM).

Hier sind die grundlegenden Schritte:

Schritt 1: Das Bodensieb in den Eimer legen, damit der Sickersaft separat vom festen Ferment abgezapft werden kann. Sammle organische Abfälle wie Obst- und Gemüseschalen, Kaffeesatz, Eierschalen, Speisereste und andere pflanzliche Küchenabfälle und gib eine erste Schicht in den Eimer.

Schritt 2: Dann besprühst Du die Abfälle mit der EM-Lösung, die den Fermentationsprozess in Gang setzt. Anschließend alles fest andrücken, damit so wenig Sauerstoff wie möglich den Prozess behindern kann. Das ganze so oft wiederholen bis der Eimer voll ist. Die anaerobe (sauerstoffarme) Umgebung fördert die Fermentation.

Schritt 3: Alle 2 Tage den Sickersaft über den Zapfhahn ablassen. Er kann sofort als Dünger verwendet werden. Oberhalb des Siebs ist nach 2-3 Wochen das feste Bokashi-Ferment entstanden. Mit Erde vermischt ist es ebenfalls ein hervorragender Dünger.

Das Beste aus Resten

Die Vorteile von Bokashi

  1. Reduzierung von Abfall: Bokashi ermöglicht es, organische Abfälle effizient zu nutzen und trägt somit zur Verringerung der Müllberge bei.
  2. Bodenverbesserung: Der fermentierte Dünger ist reich an Nährstoffen und Mikroorganismen, die die Bodenstruktur verbessern und das Pflanzenwachstum fördern.
  3. Nachhaltigkeit: Die Bokashi-Methode ist eine umweltfreundliche Möglichkeit, wertvolle Nährstoffe aus Küchenabfällen zurückzugewinnen und den Bedarf an chemischen Düngemitteln zu reduzieren.
  4. Kompostierung auch in kleinen Räumen: Bokashi kann in städtischen Gebieten und in Haushalten mit begrenztem Platzangebot problemlos angewendet werden, da keine großen Komposthaufen erforderlich sind.

Wir finden Bokashi eine ohfamoose Idee zur eigenen Abfallreduzierung. Durch die Herstellung von Bokashi-Dünger können wir nachhaltig unsere organischen Abfälle in den Kreislauf zurückführen und aktiv zur Schaffung eines gesünderen Ökosystems beitragen.

Zur Info:

15,4 Millionen Tonnen Bioabfälle wurden in Kompostierungs- und Vergärungsanlagen wie etwa Biogasanlagen behandelt. Laut Bundesumweltamt ist damit die Menge an getrennt gesammelten und biologisch abbaubaren Abfällen im Referenzjahr 2020 gegenüber 2019 wieder leicht gestiegen. Zugenommen haben vor allem Abfälle aus der Biotonne.

Fotos: privat

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Sonja Ohly
Sonja Ohly
Sonja ist die schreibende Nomadin und Chefin vom Dienst bei ohfamoos. Die begeisterte Taucherin ist auf der ganzen Welt unterwegs und beschreibt gerne als Reiseblogger ihre Destinationen. Ebenfalls großes Interesse zeigt sie für Politik und engagiert sich als PR Tante probono für eine Demokratische Bürgerliste und den Sportverein in ihrer Heimatkommune.
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Dieser Beitrag wurde erstmals am 30. Juli 2023 veröffentlicht
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