Bordeaux, das Juwel Frankreichs
Und wieder mal ist Sonja in Bordeaux. Sie liebt diese Stadt voller Charme, Geschichte und dem exquisiten Wein. Als eine der renommiertesten Weinregionen der Welt lockt Bordeaux Jahr für Jahr Besucher aus der ganzen Welt an. Doch die Stadt hat noch viel mehr zu bieten als nur Wein: Bordeaux ist das Juwel Frankreichs.
In meinem vorherigen Beitrag über Bordeaux habe ich schon von der Vielfalt dieser Stadt geschrieben und erzählt, warum Bordeaux ein absolutes Muss auf Deiner Reisewunschliste sein sollte. Während meines letzten Trips, habe ich nun wieder neue Orte in und um Bordeaux entdeckt. Wie zum Beispiel das Palais Gallien.
Das Palais Gallien
Dazu muss man wissen, dass die Geschichte von Bordeaux bis in die Römerzeit zurückreicht.
Das Palais Gallien zählt heute als historisches Meisterwerk der Antike. Als eines der wenigen erhaltenen römischen Bauwerke in Frankreich ist das Palais Gallien ein Schatz, der sowohl Archäologie-Enthusiasten als auch Geschichtsinteressierte gleichermaßen begeistert. Das Palais Gallien, auch als Palais de l’Ausone bekannt, wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. während der römischen Herrschaft über das heutige Bordeaux errichtet. Es diente als römisches Amphitheater und war ein Zentrum für Gladiatorenkämpfe und andere öffentliche Veranstaltungen. Das beeindruckende Gebäude wurde größtenteils aus Sandstein erbaut und mit einer Mischung aus römischer und gallischer Architektur gestaltet. Obwohl das Palais Gallien im Laufe der Jahrhunderte teilweise zerstört wurde, sind immer noch Teile seiner imposanten Struktur erhalten geblieben.
Kulturelle Highlights
Bordeaux, das Juwel Frankreichs, ist nicht nur für Weinliebhaber ein Paradies, sondern auch für Kulturbegeisterte. Die Stadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und beeindruckt mit ihrer Architektur. Der Place de la Bourse mit seinem majestätischen Wasserspiegel, die imposante Kathedrale Saint-André und das prächtige Grand Théâtre sind nur einige der architektonischen Meisterwerke, die man in Bordeaux bewundern kann. Kunstgalerien, Museen und historische Stätten bieten zudem eine Fülle von kulturellen Aktivitäten für Besucher.
CAPC Museum – Ein Ort für zeitgenössische Kunst
Diesmal lag das CAPC Museum auf meiner Agenda. Das CAPC Museum für zeitgenössische Kunst in Bordeaux ist eines der führenden Museen für moderne Kunst in Frankreich und hat einen hervorragenden Ruf für seine innovativen Ausstellungen und seine künstlerische Vision.
Es wurde 1973 gegründet und befindet sich in einem ehemaligen Wolllager aus dem 19. Jahrhundert im Chartrons Viertel von Bordeaux. Das Gebäude selbst ist ein architektonisches Juwel und bietet eine einzigartige Kulisse für zeitgenössische Kunst. Ursprünglich als „Centre d’Arts Plastiques Contemporains“ (Zentrum für zeitgenössische Kunst) konzipiert, hat sich das Museum zu einem Ort entwickelt, der zeitgenössische Kunst in all ihren Formen und Ausdrucksweisen feiert.
Es ist bekannt für seine wegweisenden Ausstellungen, die das Publikum dazu anregen, über Kunst, Gesellschaft und Kultur nachzudenken. Die Kuratoren des Museums bringen regelmäßig international renommierte Künstlerinnen und Künstler zusammen, um innovative und eindringliche Ausstellungen zu gestalten. Diese Ausstellungen bieten den Besuchern die Möglichkeit, neue künstlerische Konzepte und Ausdrucksformen zu entdecken und ihre eigene Sicht auf die Welt zu erweitern.
Gleich beim Eintreten in die riesige Halle verschlug es mir den Atem. Von der Decke hingen Abertausende blaue Sisalseile, die verschiedene Vorhänge bilden. Dazu hörte man das stetige Tropfen von Wasser. Die Installation von Kapwani Kiwanga heißt Retention und bezieht sich auf das Vorhandensein von Wasser (die Nähe zur Garonne) und bestimmte Materialien, die im 19. Jahrhundert im Woll-Lagerhaus gespeichert wurden.
Die aktuelle Ausstellung befasst sich mit dem Klima und dessen Auswirkungen auf die Umwelt. Hier haben mir die Molluske mit angehängten Plastikflaschen sehr gefallen. Als Taucherin bin ich mir über den Schaden, den Plastik in der Umwelt und unseren Meeren verursacht, nur allzu bewusst.
Kulinaria
Auch wenn alles in Bordeaux irgendwie mit Wein zusammenhängt, dreht sich nicht alles „nur“ um Wein. Die Stadt ist auch für ihre erstklassige Gastronomie bekannt. Die lokale Küche ist geprägt von frischen Meeresfrüchten, Austern, Entenconfit und köstlichem Käse. Ein Abendessen in einem der vielen netten, kleinen Restaurants, begleitet von einem Glas Bordeaux-Wein, ist ein wahrer Genuss für den Gaumen.
Etwas außerhalb
Auch außerhalb von Bordeaux gibt es viel zu entdecken. Nur eine kurze Fahrt mit der Tram bringt Dich an einen See mit einem kleinem Sandstrand. Etwas weiter von der Stadt entfernt findest Du malerische Dörfer, sanfte Hügel, Flüsse und Wälder. Das Bassin d’Arcachon, eine Küstenlagune mit beeindruckenden Dünen und malerischen Fischerdörfern, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Hier kann man frische Austern direkt von den Austernbänken probieren und den Blick auf das Meer genießen.
Bordeaux ist zweifellos ein Ort, den man mindestens einmal im Leben besuchen sollte. Dieses Mal war mein vierter Besuch 🙂 Mit seiner reichen Geschichte, dem leckeren Essen, den erlesenen Weinen und der beeindruckenden Architektur und Kultur bietet die Stadt ein unvergessliches Reiseerlebnis.
Wer noch mehr über Bordeaux erfahren möchte, dem empfehle ich meinen vorherigen Beitrag.
Fotos: Sonja Ohly