Spielerisch im Kampf gegen Fake News
Fake News und Medienkompetenz – Hand aufs Herz: Wie sicher sind wir selbst darin, richtige von falschen Nachrichten zu unterscheiden? Erkennen wir Fake News sofort? Unser heutiger Gastautor Julius Werner ist Referent für Digitales Lernen beim Adenauer Campus. Er schätzt italienische Rennräder und redet mit Vorliebe über EdTech. Für ohfamoos beschreibt er, wie wichtig Lernen in der Digitalität ist und wie wir uns auch spielerisch gegen Fake News zur Wehr setzen können. Hier sein Gastbeitrag.
Wir alle wissen, wie wichtig es ist, dass junge Menschen lernen, Fake News zu erkennen. Aber das Thema ist oft ernst und komplex. Deshalb möchten wir vom Adenauer Campus einen unterhaltsamen und interaktiven Weg vorstellen, wie jungen Menschen diese wichtige Fähigkeit vermittelt werden kann.
Fake News: Gefahr für die Demokratie
In einer zunehmend digitalen Welt wird die Fähigkeit, Fake News zu erkennen, immer wichtiger. Dies gilt insbesondere für junge Menschen, die in einer Zeit aufwachsen, in der das Internet zur wichtigsten Informationsquelle geworden ist. In dieser sich ständig verändernden digitalen Landschaft ist es wichtig, nicht nur traditionelle Bildungsinhalte zu vermitteln, sondern auch Medienkompetenz zu fördern. Das Erlernen dieser Fähigkeiten ist entscheidend, um in der digitalen Welt erfolgreich zu sein und die Technologie verantwortungsvoll nutzen zu können.
Wie wichtig es ist, Fake News zu erkennen, wird besonders deutlich, wenn wir an die Wahlen im Jahr 2024 denken, einschließlich der Europawahlen und anderer wichtiger politischer Entscheidungen weltweit.
Fake News sind falsche Informationen, die absichtlich verbreitet werden, oft mit dem Ziel, die öffentliche Meinung zu manipulieren.
Diese Desinformation kann das Vertrauen in demokratische Prozesse untergraben und somit die Integrität von Wahlen gefährden. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie dar und unterstreicht die Notwendigkeit, junge Menschen auf die Herausforderungen in einer digitalen Welt vorzubereiten.
Die Vulnerabilität junger Menschen im digitalen Raum
Jugendliche sind besonders gefährdet, da sie immer mehr Informationen online konsumieren. Das Internet bietet Zugang zu einer Fülle von Informationen, birgt aber auch die Gefahr von Fehlinformationen und manipulativen Inhalten. Deshalb ist es wichtig, gerade in Schulen die Medienkompetenz zu stärken und kritisches Denken zu fördern. Diese Fähigkeiten ermöglichen es Jugendlichen, Fehlinformationen zu erkennen und sich vor deren Einfluss zu schützen.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist der Meinung, dass es auch Spaß machen kann, zu lernen, wie man Fake News erkennt. Deshalb haben wir den Fake Hunter entwickelt – ein interaktives VR-Escape-Game, mit dem Jugendliche spielerisch die Welt der Desinformation erkunden können.
Mit dem Durchlaufen verschiedener Trainingsstationen verdienen sich die Spieler die „Rüstung der Wahrheit“. Diese Rüstung schützt sie nicht nur vor Täuschung, sondern befähigt sie auch, anderen bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen.
In das Spiel sind aktuelle Beispiele von Fake News integriert, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz oder Deepfakes erstellt wurden.
Die Spielenden werden herausgefordert, gefälschte Videos von Politikern zu erkennen, manipulierte Audiodateien von Prominenten zu identifizieren und gefälschte Texte von echten Nachrichtenartikeln zu unterscheiden.
Fake Hunter ist nicht nur ein Spiel, sondern ein pädagogisches Werkzeug der digitalen politischen Bildung. Es fördert das kritische Denken und die Medienkompetenz junger Menschen, um sie auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Dies ist besonders wichtig, da junge Menschen nicht nur Konsumenten von digitalen Informationen sind, sondern auch aktive Teilnehmer in einer zunehmend digitalen Gesellschaft.
Medienkompetenz als Basis für erfolgreiche Extremismusprävention
Auch in den DigitalAkademien der Konrad-Adenauer-Stiftung spielt der Umgang mit Fake News eine wichtige Rolle. Denn hier geht es – ganz analog und vor Ort an Schulen – um Medienkompetenz als Basis für erfolgreiche Extremismusprävention. Jugendliche nutzen das Internet und insbesondere soziale Medien, ohne die Mechanismen hinter den Plattformen wirklich zu verstehen. So haben Extremisten mit ihren einfachen Botschaften leichtes Spiel.
Wer sind diese Extremisten? Was wollen sie von Jugendlichen und wie kann man selbst Inhalte auf Plattformen wie TikTok und Instagram produzieren?
Die DigitalAkademie gibt Antworten auf diese Fragen, denn wer selbst Videos gedreht oder Podcasts aufgenommen hat, erkennt Manipulationen leichter und macht es Extremisten schwerer. Hier ein kleiner Einblick in die Medienbildung vor Ort.
Die Bedeutung der Erkennung von Fake News und der Medienkompetenz kann nicht genug betont werden. Es liegt in unserer Verantwortung, gerade Schülerinnen und Schüler auf diese Herausforderungen vorzubereiten und sie zu befähigen, die Wahrheit zu verteidigen. Die digitalen und analogen Fortbildungstage der Konrad-Adenauer-Stiftung für Lehrerinnen und Lehrer geben dabei Hilfestellung. Hier geht es um digitales Lehren und Lernen, von Unterrichtsorganisation über Prüfungskultur bis zu KI im Unterricht. Mehr Infos gibt es hier.
Digitale politische Bildung und die Integrität der Demokratie
In einer Zeit, in der die Informationslandschaft immer komplexer wird, ist es von größter Bedeutung, dass junge Menschen die Fähigkeit entwickeln, Fake News zu erkennen und zu bekämpfen. Digitale politische Bildung und der spielerische Ansatz von Fake Hunter tragen dazu bei, diese Fähigkeiten zu fördern und junge Menschen auf die Herausforderungen einer digitalen Welt vorzubereiten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Integrität der Demokratie bewahren und die Wahrheit in einer Welt der Desinformation verteidigen. #DigitalMehr – spielen, lernen und die Wahrheit verteidigen!
Gastautor Julius Werner studierte Geschichtswissenschaften, Allgemeine Rhetorik und Wissenskommunikation und ist seit 2021 Referent für Digitales Lernen beim Adenauer Campus. Mehr über ihn hier. Und hier mehr über den Adenauer Campus.
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When I first read Trump’s NATO comments, I sought another trusted source, as his words were alarming, up there with peak fake news, sadly he was speaking his version of reality!
Such education is needed now, more than ever.