„Wie ein Coworking-Familientreffen“
Coworking Spaces aufgepasst! Ab sofort könnt Ihr Euch bewerben um einen frisch ausgelobten Preis. Denn 2025 vergibt der Bundesverband Coworking Spaces Deutschland e. V. (BVCS) erstmals den Preis „Coworking Spaces des Jahres“, und das in gleich verschiedenen Kategorien. Außerdem berichtet Elke über einen sehr spannenden Kongresstag in Köln …
Wo könnte man einen solchen Preis besser verkünden als auf einem quicklebendigen Event, das rund 200 Coworking-Interessierte nach Köln zog? (Detaillierte Infos zum Preis am Ende des Artikels!)
Hier, beim Jahreskongress des Bundesverbandes Coworking Spaces, trafen sich „die klugen Köpfe der Branche, die die Zukunft mitgestalten“, so BVCS-Präsident Tobias Kollewe, liebevoll auch „El Presidente“ genannt. Was bereits auf ein entscheidendes Kriterium hinweist: Hier kommen Menschen zusammen, die nicht als Erstes die Ellenbogen ausfahren, wenn sie über ihre Themen sprechen.
Sie gehen sehr freundlich, offen und wertschätzend miteinander um.
So schreibt Ramona Swhajor auf LinkedIn, wie sehr sich der Tag für sie gelohnt habe, von dem sie erst tags zuvor gehört hatte, um sich dann noch schnell anzumelden: „Es war gehaltvoll und die Menschen vor Ort hatten eine großartige Einstellung zum Thema Netzwerken.“
Synergien schaffen, Kooperationen finden
Ein anderer Teilnehmer, Michael Koch, sagt mir nach dem Event: „Ich finde es fast unglaublich, wie viele Leute mit so viel Begeisterung in diesem Marktsegment mitmischen. Es gibt so viele kleinteilige Lösungen mit superguten Innovationsaspekten, so viele Möglichkeiten, Synergien zu schaffen und Kooperationspartner zu finden. Der Tag war total bereichernd.“
Für Heiko Kolz fühlt sich der Tag gar wie „ein kleines Coworking-Familientreffen“ an 🤗 Und er formuliert es so: „Der Jahreskongress ist ein MUSS für alle, die sich mit der Veränderung der Arbeitswelt beschäftigen! Die Bandbreite an Themen spiegelt die Komplexität des Begriffs „coworking“, von IoT bis Spaces im ländlichen Raum. All das durfte mit einer sehr diversen Teilnehmerschaft diskutiert werden.“
Gute Stimmung, noch bessere Gespräche
Und das, obwohl der Coworking Markt gehörig unter Druck steht. Hatte der Verband Anfang 2024 noch davon gesprochen, Coworking boome weiter, so zeichnet Tobias Kollewe nun im Herbst desselben Jahres ein gemischtes Bild. Ganze 200 Spaces hätten schließen müssen – selbst große Player wie die Deutsche Bahn mussten ankündigen, ihre Coworking-Standorte zu schließen. Und seine Prognose, innerhalb der nächsten fünf Jahren könnte jedes 2. Coworking-Konzept vom Markt verschwinden, klingt düster.
- Notwendige Marktbereinigung?
- Eine Konsolidierung mit guten Chancen für das Zusammenwirken kleinerer Spaces in größerem Rahmen?
- Welche Erfolgsfaktoren gibt es für das Coworking im ländlichen Raum?
- Und wie verändert die neue Arbeitswelt das Coworking ganz konkret?
Nur ein paar Fragen, die munter diskutiert wurden.
Und gelacht wurde auch, insbesondere als Vicki Lichtenegger ihr New Work Hub mit Kinderbetreuung (und Schwimmbahn!) vorstellte. Die Ingenieurin und Mutter zweier kleiner Kinder berichtete mit viel Humor, worauf es ankommt beim Gründen – z.B. Resilienz zu zeigen und liebevolle Hartnäckigkeit zu bewahren. Und auf keinen Fall die Eltern zu früh miteinzubeziehen: „Frag nie Deine Mama!“ stand groß auf einem ihrer charts (… denn gerade Mütter machten sich sowieso schon genug Sorgen…)
Zurück zum Preis „Coworking Spaces des Jahres“: Vergeben wird dieser am 15. Mai 2025 in Berlin. Chancen für alle, „ihre Erfolge ins ganz große Rampenlicht zu stellen“, heißt es auf der Verbandswebsite. Damit will der BVCS nicht nur herausragende Leistungen und Innovationen würdigen, sondern insbesondere auch den Austausch und das Lernen innerhalb der Branche fördern. Denn diese sei, so Verbandschef Kollewe, bei weitem kein Nischenphänomen mehr, müsse sich aber den veränderten Kundenbedürfnissen stellen.
Vielleicht kommt es jetzt mehr denn je darauf an, lauter zu werden?
Auch das wurde thematisiert – Vicki Lichtenegger formulierte das, was vielleicht auch andere denken: „Coworking ist mir noch zu leise. Man muss es viel zu oft erklären. Lasst uns frecher, lauter sein!“
Welches Fazit ziehen?
Ich frage nochmal eine Teilnehmerin, diesmal Priscilla-Georgia Matei. Ihre Antwort: „Durchweg positiv.“ Denn die inspirierenden Panels hätten ihr erneut verdeutlicht, wie wichtig Community, Kooperation und die Erkenntnis sind, dass es nicht die eine Lösung für alle gebe. Was sie zudem positiv hervorhebt, ist die Bekanntmachung des ersten Coworking-Preises.
Und so lautet auch mein Fazit:
Ich glaube, der Preis ‚Coworking Spaces des Jahres‘ kommt JETZT genau zum richtigen Zeitpunkt! Bis zum 5. Januar 2025 ist Zeit für die Anmeldung. Eine Bewerbung scheint übrigens schon sicher. Priscilla: „Wir werden uns sicherlich um gleich zwei Kategorien bewerben – und ich denke, was das Community-Management angeht, haben wir mit Tink Tank auch gute Chancen auf einen Preis!“ 🙂
Wie kann man sich bewerben als „Coworking Spaces des Jahres“?
Hier erfahrt Ihr mehr darüber.
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