Ein Lexikon des Lebens zum Weltyogatag
Einmal im Jahr ist Weltyogatag – immer am 21. Juni, seit 2015 bereits. Der Tag beruht auf einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen, die Yoga einen gesundheitlichen Nutzen zuschreibt. Wenn Du Dich mit Yoga auf unterhaltsame Weise beschäftigen oder Dein Yoga-Wissen um viele Details ergänzen möchtest – dann dürfte Dir das Buch „Das Yoga ABC“ gefallen. Übrigens auch ein schönes Mitbringsel für alle Yogi-Fans, findet Elke Tonscheidt.
Warum man das Büchlein lesen sollte, steht drauf: „Ein Lexikon des Lebens. Für alle. Auch für Unbewegliche.“ Wie angenehm; kein Yoga-Junkie, der appelliert, warum wir dieses und jenes tun m ü s s e n . Dafür kurze, oft sehr unterhaltsame Kolumnen von A bis Z. Geschrieben von Kristin Rübesamen, Yogalehrerin aus Berlin, die u.a. für Spiegel-TV und ZDF gearbeitet und mehrere Bücher veröffentlicht hat.
Da ich selbst Yoga praktiziere – am liebsten in diesem Kölner Fitness- und Yogastudio – finde ich das Buch sehr passend, um zur Praxis etwas mehr Theorie hinzuzufügen. Und das Werk wird abgerundet durch feine Illustrationen. Für mich sind das kleine Kunstwerke, von denen wir dankenswerterweise auch einige zeigen dürfen. Unten gibt es den Link zur Graphikerin.
Aber worum geht es nun genauer im Text?
Lebensweisheiten und Yoga – von Flow bis Loslassen
Ich habe ein paar von Kristins Lebensweisheiten herausgepickt, die gut zum Weltyogatag passen. 6 Zitate, die ich für wahr halte oder lustig oder beides. Vielleicht ist ja auch für Dich was dabei!
Um Gnade geht es in ‚E wie Erleuchtung oder Aufklärung für 20 Euro’: „Letztendlich ist es mit der Erleuchtung wie mit der perfekten Tiefschneeabfahrt oder dem richtigen Anschlag beim Klavierspiel, oder in Gottes Namen auch mit dem richtigen Mann oder der richtigen Frau, man darf nicht zu verbissen hinterhersein, es muss etwas Einfalt im Spiel sein, Gnade meinetwegen, eine Laune der Götter.“
Um Konzentration geht es in ‚F wie Flow oder wie man die CIA schlägt’:
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass es etwas mit Bescheidenheit zu tun hat, und das wir auch bei ganz einfachen Dingen schon auf unsere Kosten kommen können, wenn wir sie nur mit voller Konzentration machen (…).
Um Loslassen von Bindungen geht es in ‚L wie Loslassen oder Lakritz’:
„Es ist traurig, und ich muss mir fest vorsagen, dass es traurig ist und schön, das Loslassen, und dass es zum Leben gehört, wie ich es oft gelesen und selbst gepredigt habe.“
Um Freiheit geht es in ‚M wie Meditation’:
„Aber wichtig ist, dass wir die Macht haben, zu entscheiden, wie wir die Dinge sehen wollen, was eine Bedeutung und was weniger Bedeutung hat. Das ist Freiheit. Es geht nicht um Religion, Dogma oder Moral oder um großspurige Fragen nach Spiritualität und dem Leben nach dem Tod. Es geht um das Leben vor dem Tod.“
Um Aufmerksamkeit geht es in ‚N wie Yoga Nidra‘:
„Genauso wie man Rohstoffe als geheimen Schatz zurückhalten kann, so kann man auch seine Aufmerksamkeit bunkern, um dann im entscheidenden Moment damit zu wuchern.“
Um unsere Zeitnot geht es in ‚X wie eXpress oder XXL Yoga’:
„Das Geheimnis hinter Express-Yoga ist schlicht, dass wir keine Zeit haben, nicht mal für Yoga. Wenn wir eine DVD einlegen, räumen wir während der Meditation am Anfang noch schnell die Spülmaschine ein, und wenn die hübsche Yogini noch entspannt im Lotussitz sitzt, sind wir schon auf Facebook, um zu checken, was wir verpasst haben.“
Ich empfehle das Buch als kleines Geschenk – für sich selbst oder als Mitbringsel für andere. Zum Nachdenken über unser oft zu schnelles Leben… Auch dafür ist ein Weltyogatag sicher geeignet.
Auf Kristins website kannst Du einen Auszug lesen, übrigens mein Lieblings-Kapitel 🙂
Illus: Friederike Bothe, grafiksalon (hier kann man einmal durch blättern!)
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