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Kinderehen – Zerreißprobe für Integration! — 4 Kommentare

  1. Mh…ist es Absicht, dass da steht „eine 14 jährige und ein 18 jähriger“?! Ich weiß nicht, so abwegig ist das jetzt nicht. Abwegiger wäre es, wenn es eine 14 jährige und ein 81 jährigen wäre… nicht, dass ich damit sagen will, dass alle mit 14 heiraten sollen – natürlich auf keinen Fall und Kinderehe ist definitiv ein sehr wichtiges Thema, was gleichzeitig absolut reglementiert werden muss. Ich fand nur den Altersunterschied und auch das Alter an sich jetzt nicht so „unvorstellbar für mich“, wie es im Artikel heißt 😉 viel unvorstellbarer finde ich da, dass 10 jährige Mädchen mit 45 jährigen Männern verheiratet werden. Auf jeden Fall ein heikles und zugleich sehr wichtiges Thema! Da muss unbedingt genauer hingeschaut werden – junge Mädchen müssen beschützt werden und vor allem noch Kind bzw. Jugendliche sein dürfen und nicht Ehefrau!!!

  2. Liebe Nora,

    danke für deine Sichtweise! Auch für mich ist die Vorstellung, dass eine 8jährige einen 33jährigen heiratet oder – wie in deinem Beispiel – eine 14jährige einen 88jährigen – noch viel bestürzender.

    Meine Altersangaben sind nicht zufällig, sondern Ergebnis einiger Vorfälle, von denen ich im Rahmen meiner Recherche gelesen habe. Dennoch bleibt für mich im Kontext „Zwangsehe“ auch das hier gewählte Beispiel unvorstellbar. Besonders für die Mädchen! Insbesondere sie haben in diesen unfreiwilligen Lebensgemeinschaften ja mit Erlebnissen zu rechen, die meine Vorstellungskraft des Erträglichen überragt. Und noch mehr bei der Tatsache, dass in manchen Wertewelten Mädchen ab 9 Jahren (Jungs ab 14) offiziell als heiratsfähig gelten.

    Moralvorstellungen und Normen aus komplett anderen Richtungen sind bei diesem Thema die Crux: Wir wollen mit (jungen) Menschen, die aus einer völlig anderen Welt kommen, hier zusammen ein gutes Miteinander gestalten und leben. In gegenseitigem Respekt und mit einer zunehmenden Annäherung. Ich gebe zu – bei dem Thema bin ich arg gefordert und begreife einmal mehr, dass es neben der individuellen auch immer eine größere Dimension gibt.

    Übrigens: Am kommenden Donnerstag vertiefen wir das Thema – eine Betroffene kommt zu Wort.

    Herzlichen Gruß von Cornelia

  3. Hallo
    Allem voran erweckt Ihr Text den Eindruck, dass die Fragestellung vielschichtig ist, und desshalb nicht einfach zu beantworten.
    Dabei gebe ich zu bedenken, dass gerade das Recht die Einfachheit sichert und besorgt.
    Tatsächlich sind Kinderehen verboten und daher nicht gültig, auf jeden Fall.
    Natürlich bleiben dann auch die komplizierteren und besonders die sozialen Fragestellungen und fordern eine Antwort.
    Aber da gibt es dann den ganzen Spielraum unserer selbstverständlichen und humanistischen Ordnung. Und wenn ein Kind durch die Aufhebung einer Ehe in eine Notlage kommen sollte, dann kann man einfach Abhilfe leisten. Aber eben ein Abhilfe, die völlig rechtmäßig ist.
    Sichlich gibt es bei den hunderten zu uns geflüchteten Paaren auch Ehen, die später und nach einer Wartezeit in Ordnung kommen.
    Ein rechtliches Problem besteht also eigentlich garnicht, wir müssen nur wieder üben, unser Recht wirklich einzuhalten.
    Viele Grüße, Werner

    • Lieber Werner,

      danke für deinen Kommentar! Natürlich, die Rechtssprechung will schützen. Und wir können froh sein, dass das System unsere Werte verankert bzw. spiegelt. Der Diskurs ist in meinen Augen allerdings notwendig, da das Thema Kinderehen, wenn wir den Kontext erweitern, was wir ja tun müssen, sehr komplex ist. Daher finde ich es nur richtig, dass auch mögliche Konsequenzen für die jungen Frauen diskutiert werden, wie die Integrationsbeauftragte es anstösst, bevor eine Entscheidung gesprochen wird. Mir jedenfalls wird bewusst, dass es manchmal eben nicht so „einfach“ ist, wie eine Rechtsprechung es glauben macht. Inbesondere eine, die womöglich älter ist und aktuelle Entwicklungen daher noch nicht berücksichtigen kann. Das Leben ist einem stetigen Wandel ausgesetzt. Und sicher – da sind verlässliche Konstanten von Bedeutung. Aber eben nur eine Seite der Medaille. Und ja, den Eindruck der Vielschichtigket wollte ich betonen! 🙂 Mit ohfamoosen Grüßen, Cornelia

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