Wohin mit all dem Glück?
Wir sind zwei Frauen, die ihr Glück im ohfamoosen Bloggen gefunden haben. Was ist euer Glück? Sucht ihr noch oder habt ihr es bereits gefunden? Und vor allem: Was macht uns eigentlich glücklich? Wir haben sowohl recherchiert als auch die Glücksministerin gefragt….
In einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks heißt es: Internationalen Studien zufolge wird die Veranlagung zum Glücklichsein zu etwa 50 Prozent von unseren Genen bestimmt. Lebensumstände machen rund 10 Prozent aus und die restlichen 40 Prozent haben wir selbst in der Hand. Was können wir also zu unserem eigenen Glück beitragen?
Wir fragen Glücksministerin Gina Schöler, die uns wie folgt antwortet:
Glück ist so individuell wie wir selbst. Einen großen Teil davon können wir aktiv beeinflussen und somit steigern.
Und sie weist darauf hin, dass die Methoden und Techniken unterschiedlich sind, jeder sich von anderen Herangehensweisen angesprochen fühle – je nach Stärken, Charaktereigenschaften oder Lebensumständen und -phasen.
Wir fragen nach: Können wir etwa mit Glücksmomenten experimentieren?
„Ja“, fährt Gina Schöler fort, „es macht nicht nur Sinn, sondern auch Spaß, Entdecker des eigenen Glücks zu werden. Doch zunächst einmal sei es wichtig, bei uns selbst anzukommen; sich zu fragen: Wie geht es mir? Welche Bedürfnisse habe ich gerade? Was fehlt mir, was wünsche ich mir?“ Hier Ginas Vorschläge:
- Ist es Ruhe und Klarheit? Dann wäre es doch mal einen Versuch wert, eine der modernen Meditations-Apps zu installieren.
- Wer sich von der Technik frei machen möchte, dem lege ich eine Runde „Waldbaden“ ans Herz. Raus in die Natur, Handy aus, Kopf aus und tief durchatmen. Das Rascheln der Blätter und das Knacken der Äste beobachten. Auch das ist Achtsamkeit.
- Wünscht man sich eher Abenteuer und Nervenkitzel? Dann wäre es an der Zeit, mal einen Fallschirmsprung zu buchen – etwas alltagstauglicher wäre es aber, sich in kleinen Situationen mutig zu zeigen und bei einer Diskussion offen seine Meinung zu äußern, Zivilcourage zu zeigen, jemandem ein ehrliches Kompliment zu machen, für die eigenen Werte ein- und aufzustehen.
- Mit wahrer Ehrlichkeit täten wir uns oft gut und würden vielerlei zwischenmenschliche Missverständnisse vorbeugen und nachhaltig wirken.
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Wie wäre es also mal, mit einem alten, unausgesprochenen Konflikt aufzuräumen?
- Handy raus, Person raussuchen und anrufen. Ein klärendes Gespräch kann Wunder bewirken. So hilft man nicht nur sich, sondern auch anderen dabei, sich Gedanken über das gute und glückliche Leben zu machen – man geht mit positivem Beispiel voran, macht Mut und motiviert dazu, selbst etwas anzustoßen.
Wie, was und in welcher Situation?
Auch da weiß die Glücksministerin Rat. Der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt. „Eine Runde Auszeit, den Lieblingskuchen zusammen mit der Nachbarin genießen, sich bei alten Freunden melden, spontan eine Weltreise buchen, ein trotziges Kind im Supermarkt aufheitern, Liebeserklärungen machen, kleine Notizen mit Nettigkeiten verteilen, ein Dankbarkeitstagebuch führen…“
Wir sehen, die Möglichkeiten für mehr Glück sind so vielfältig und bunt wie das Leben. Dazu Gina abschließend:
Seid frech und wild und wunderbar und probiert es aus!
Das können Elke und ich nur zu gut nachvollziehen. Denn wir sind beide Frohnaturen und mittlerweile überzeugte Optimisten. Unser Glas ist meistens halb voll. Wir orientieren uns an guten Nachrichten und schreiben diese auch für andere Menschen in unserem Blog auf. Aber wie kommt das?
Wissenschaftlich betrachtet spielt sich folgendes in unseren Gehirnen ab: Wenn etwas geschieht, das besser ist als erwartet, aktiviert das Neuronen im Mittelhirn, die den Glücksstoff Dopamin ausstoßen und ihn ins untere Vorderhirn sowie ins Frontalhirn weiterleiten. Dort treibt das Dopamin die Neuronen dazu an, opium-ähnliche Stoffe zu produzieren, was uns euphorisch stimmt. Auch funktioniert unser Gehirn besser und wird zudem zum Empfinden von Glück geschärft:
Wir werden aufmerksamer, merken uns dieses glücklich machende Ereignis.
Es heißt: So lernen wir, was uns gut tut. Ist das Glücksgefühl also nur ein Nebenprodukt unseres Lernvermögens?
Unsere eigene Lernkurve zeigt: Seitdem wir unseren ohfamoosen Blog schreiben, lernen wir ständig etwas Neues dazu und kommen mit vielen Menschen in Kontakt. Gut, auch vorher waren wir nicht kontaktarm 🙂 und auch Zugschaffner oder ein Kellner und viele andere Berufsgruppen machen das auch. Doch nicht jeder kann sich aussuchen, zu wem er den Kontakt herstellt.
Und diejenigen, die in Zügen oder Restaurants arbeiten, müssen vermutlich häufig mit jenen kommunizieren, die nicht unbedingt zufrieden sind sondern vorrangig meckern. Aushaltbar, ja klar. Wir haben uns jedoch bewusst dafür entschieden selbst zu bestimmen, mit wem wir vorrangig sprechen. Denn: Uns macht genau das glücklich!
Ohne Freundschaft kein Glück
Ein wichtiger Fakt scheint uns dabei zu sein: Ohne Freundschaft kein Glück – das behauptete schon Aristoteles vor knapp 2400 Jahren und zwei führende Forscher in der Glückspsychologie, Ed Diener und Martin Seligman, konnten feststellen: Soziale Beziehungen sind der wichtigste äußere Faktor des persönlichen Glücksempfinden.
Doch was bedeutet das in der Welt der Digitalisierung?
Soziale Netzwerke haben unsere Art, Kontakte zu knüpfen und soziale Beziehungen zu führen, stark verändert – nicht immer nur auf positive Weise. Zwar kann Social Media potenziell einen Weg aus der Einsamkeit darstellen, aber es besteht die Gefahr, virtuelle Beziehungen mit realen gleichzusetzen, denn: Ein Chat ist keine echte Unterhaltung und ein Like keine wirkliche Umarmung.
Darüber haben Elke und ich länger nachgedacht. Irgendwann wuchs der Wunsch rasant, Menschen, die uns regelmäßig lesen und Kommentare oder Beiträge schreiben, auch im realen Leben zu treffen.
Zum Digitalen muss das Analoge
Und so sind sie dann entstanden, unsere ohfamoosen, analogen Events. Mit Mut und Kreativität haben wir uns der Aufgabe gestellt: Themen recherchiert, Programme erstellt, Freunde eingeladen, Hotels gebucht, Kostenaufstellungen wieder und wieder kalkuliert. Es hat sich gelohnt. Ob kleines Event oder 2-tägige ohfamoose Unkonferenz – die Teilnehmer waren begeistert, gratulierten uns und wollen mehr.
Momentan sinnieren wir wieder über etwas Neues für euch… seid gespannt!
Mehr über die Glücks-Studie von Sinus
Mehr über das Ministerium für Glück und Wohlbefinden
Fotos: privat
Schöner Beitrag…und ich ergänze, das für die das Glück unterstützende Gesundheit auch manche Produkte sehr gut geeignet sind:
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