Kommentare

Mathe, Englisch, Deutsch und: Glück! — Ein Kommentar

  1. Erfolgsbedingungen des Lernens – seit langem bekannt und noch immer aktuell
    Bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert erkannten Pädagogen, dass Lernen nur dann dauerhaft erfolgreich ist, wenn Aufgaben, Erwartungen und Umfeld mehrere förderliche Bedingungen erfüllen. Diese Grundsätze erfolgreicher Lehr-Lern-Prozesse sind bis heute gültig und zudem neurowissenschaftlich gut erklärbar.

    Den Lernenden sollen praktische Herausforderungen als Lerngelegenheiten angeboten werden.
    Die Aufgaben müssen den Lernenden bewältigbar erscheinen und subjektiv Sinn machen, also an ihr aktivierbares Vorwissen anknüpfen. Sonst erlahmt das Interesse und damit die Lernwilligkeit.

    Das Herangehen an diese Aufgaben soll den Lernenden so weit wie möglich selbst überlassen werden – mit angemessener Anleitung und Begleitung.
    Denn durch schrittweise Erfolge im Problemlöseprozess entwickelt sich dasjenige, was (häufig auch „intrinsische“) Motivation genannt wird. Sie kann nicht von außen angeregt werden (das gilt nur für Neugier und Interesse), sondern ist ein interner neuropsychischer Prozess aufgrund von Erfolgserlebnissen.

    Entmutigungen durch Sanktionieren von Fehlern müssen vermieden werden.
    Denn die normale Reaktion auf die Sanktionierung von Fehlern ist, dass sich der Lernende vorsichtshalber von den Fehlermöglichkeiten durch Vermeidungsverhalten oder sogar Untätigkeit zurückzieht, was ihm die Zuschreibung von Dummheit einträgt.

    Nicht Intelligenz, sondern „Übung macht den Meister“.
    Üben, Wiederholen und Vertiefen sind die Voraussetzungen erfolgreichen nachhaltigen Lernens. Die betreffenden neuronalen Netze werden verstärkt, ihre Nutzung beschleunigt und routinisiert, ihre Leistungsfähigkeit erhöht.

    Anforderungen müssen individuell zugemessen werden.
    Unterforderung infolge von Langeweile bewirkt Lernverdruss und Überforderung durch Druck vermindert Lernwilligkeit oder verhindert sie sogar.

    Lernzeiten müssen individuell bestimmbar sein.
    Zeitdruck erzeugt Versagensangst und dadurch die sprichwörtliche Blockade im Gehirn (was neurowissenschaftlich sehr schön nachweisbar ist).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>