Die alte wilde Zeit kommt zurück!
Mensch, war das toll damals! Kennt Ihr den Spruch? Sagt Ihr das auch immer (öfter)? Warum tut man es dann nicht wieder? Das Eis essen, für das man damals im Freibad fast gestorben wäre. Die Nacht durchtanzen wie früher. Endlich wieder die „alte“ Freundin treffen. Mal wieder zelten gehen oder sich in den Zug setzen mit unbestimmtem Ziel. Und ganz aktuell: die alte Jeansjacke aus dem Schrank kramen!
„Geht nicht.“ Sagt, na ja, brülllllt mein kleiner Sohn, wenn er mal wieder die Schuhe nicht zugeschnallt bekommt. Dooooch, das geeeeht, zeige ich ihm dann, möglichst ruhig. Der Lieblingsspruch eines meiner Ex-Chefs, ein pragmatischer Politiker, war: „Geht nicht, geht nicht.“ So ist das doch, oder?
Jedenfalls war ich total gerührt, als mir meine Schulfreundin kürzlich zum Geburtstag einen Gutschein schenkte: darüber, mal wieder mit ihr loszuziehen. Eben wie früher. Damals, in den 80er Jahren, waren wir mit dem kleinen Auto ihrer Mutter durch Frankreich gefahren, das Zelt im Kofferraum. Nicole fährt seit langem nicht nur Mini, ihr Mann und sie nennen auch einen Bulli ihr Eigen. Also will sie jetzt mal wieder mit mir los, diesmal im Bulli. Mir standen die Tränen vor Freude in den Augen. Die Kinder sind fast aus dem Haus, jetzt darf ich in den Bus 🙂
Allein die Erinnerung an alte Tage weckt neuen Tatendrang. Bei Euch auch? Ich möchte jede/n ermutigen, das dann auch zu tun! Alte Reiselust wiederbeleben. Schulfreunde einladen. Mal wieder etwas tun, was aus notwendigen Rationalitäten jahrelang nicht zum Zug kam.
Eigentlich ist es wie in der Mode. Da kommt auch alles wieder. Dieses Jahr zum Beispiel: die gute alte Jeansjacke. Jetzt im „Destroyed-Look“. Das erfährt man, wenn man die Newsletter von Frauenmagazinen öffnet. Ein Trend, der bedeutet: Jetzt bearbeiten wir mal unsere Jeans kaputt. Das Netz wimmelt von Anleitungen, wie man mit Schere und Schleifpapier die Stoffe so zurichtet, dass sie eben kaputt scheinen. Wer es knackig tief haben will, hier ein O-Ton: „Um einen überzeugenden getragenen Look herzustellen, schnippeln Sie zusätzlich zu den Schnitten an der Hosenvorderseite kleine Schnitte in die Hosenlängenrückseite. Schneiden Sie nur wenige Millimeter tief. Während des Tragens der Hose wird die Länge nach und nach mehr ausfransen.“
Dass die Jeansjacke zum Trendteil in diesem Sommer wird, freut mich total. Klar, ganz out war die wohl nie, aber jetzt kriegt sie eben wieder mehr Platz im Kleiderschrank.
Fashion-Blogs sind euphorisch: „In Indigoblau, inspiriert von den 70er-Jahren, ist es einer der größten Trends für 2015. Wenn die Jacke dann noch so aussieht, als hätte sie die eine oder andere lange Nacht und einen Ritt durch die Wildnis hinter sich – perfekt!“
Ich war zu jung für die alte Hippie-Bewegung, aber ich beschließe hier und jetzt: Die neue Hippie-Bewegung mache ich gern mit. Ich hab sogar zwei Jeansjacken seit Jahren aufbewahrt, eine in Blau, eine in zartem Rosa. Jetzt, wenn also die wilde Zeit zurückkehrt, bin ich also da schon mal präpariert 🙂 .
Wusstet Ihr?
- Habt Ihr auch Lust, Altes neu zu beleben?! Wer darüber hier im Blog schreiben mag: Nur zu! Uns geht es, wieder mal, nicht um Mode, wohl aber um Lebensfreude. Wer dafür Altbewährtes aufwärmt und so andere mit auf neue Ideen bringen mag, meldet sich unter ohfamoos@googlemail.com
- Wer seine Jeans auf modisch trimmen will.
- New Hippie Looks.
- Eine Leserin berichtet von ihrer durchtanzten Nacht!
Text und Fotos: Elke Tonscheidt
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