Glück in Kriegszeiten – Wahnsinn oder ein Muss?
In Kriegszeiten über das Glück nachdenken, geht das? Ist das anständig, angemessen, political correct? Ja, das geht. Nicht uneingeschränkt, finden wir, aber jede*r sollte auch in so heftigen Zeiten wie jetzt etwas haben, an dem sie/er sich aufrichten kann. Wir haben deshalb einige Beiträge, die wir bereits veröffentlicht haben, herausgefischt. Fünf Artikel, die wir uns nochmal angesehen haben und aus denen wir zitieren. Denn auch wenn sie zu ganz anderen Zeiten geschrieben wurden, im Kern haben sie Kraft gerade für jetzt.
Es wird unbequem werden für uns. Für uns, die zwar nicht im Kriegsgebiet leben, die aber dennoch betroffen sind. Und wir können froh sein, wenn es nur unbequem bleibt. Wir können uns glücklich schätzen, wenn manche von uns mehr Arbeit bekommen, viele enger zusammenrücken müssen, andere vor allem teilen dürfen.
Denn bei uns werden keine Entbindungsstationen zerbombt. Bei uns schreien Kinder an der Kasse, wenn sie keinen Lutscher bekommen. In Osteuropa brennt es dagegen.
Positive Energie teilen – so geht’s!
Wir beginnen mit einem Gastbeitrag von Marion Cremerius. Die uns im April 2021 schrieb: „Manchmal überlege ich, ob ich es einfach so sagen kann, dass es mir gut geht; vor lauter negativer Energie traut man sich das gar nicht mehr. Aber gerade dann ist es umso wichtiger (das hat mir jemand beigebracht), die positive Energie zu teilen.“
Das unterstreichen wir heute, im März 2022, umso mehr. Ja, es ist wichtig, dass die, denen es gerade besser geht, ihre positive Energie bewahren, sammeln. Denn genau diese Energie werden wir brauchen. Um uns einzusetzen, anderen zu helfen, Richtiges vom Falschen zu unterscheiden. Russische Freunde von mir sagen, wir im Westen könnten es vergessen, dass die Russen selbst aufstehen würden. Zu stark seien dort die Repressalien, zu heftig die Angst, zu stark die Medien, die zensiert ihre Nachrichten über die Welt verbreiten.
Also müssen wir selbst alles tun, um uns und der Welt zu helfen.
Wieder andere Freunde vergleichen die jetzige Zeit mit der Pandemiezeit und meinen, dagegen sei es vor einem Jahr ja noch nett gewesen. Diesen Analysen stimmen wir zu. Es ist Krieg in Europa. Nicht in Afghanistan oder Syrien. Bei uns. Also müssen auch wir, Pardon, unsere Allerwertesten hochkriegen.
Hier der Link zum Artikel von Marion Cremerius über das Glück.
Wie geht Glück?
Wie Glück geht, das haben Sonja und ich uns gefragt, bevor die 1. Coronawelle Deutschland erreichte. In einem Artikel, in dem auch die Glücksministerin zu Wort kommt, geht es darum, wie wir Glück finden. Genau in dieser Form würden wir den Beitrag jetzt nicht bringen, aber wir finden rückblickend durchaus etwas, das wir hier näher beleuchten möchten.

Elke Tonscheidt (links) und Sonja Ohly teilen das Glück, den Blog ohfamoos zu schreiben. Seit 2014!
Du möchtest dich für andere einsetzen? Oder hast das Gefühl, du solltest es tun? Du willst im Leben etwas erreichen, das über den eigenen Horizont hinausgeht?
Wer diese Fragen mit JA beantwortet, braucht Kraft und Mut und Zuversicht. Hängenlassen gilt dann nicht. Deshalb gibt es in unserem Artikel Wohin mit all dem Glück? Anregungen, wie man bei sich selbst für Klarheit sorgen kann. Klarheit als Basis dafür zu wissen, um was es eigentlich geht und um dann herauszufinden, wofür man seine Energie einsetzen will oder kann.
Wie verschenke ich Glück?
Schnell beantwortet: Ja, man kann. Etwas finden, das verbindet, und dieses Verbindende verschenken – mehr braucht es nicht. Dass dies null mit finanziellem Glück zu tun hat, versteht sich (hoffentlich) von selbst. Botschaften können Glück bedeuten. Handlungen bringen Glück und oft sind es auch „nur“ Erinnerungen, an die man anknüpfen kann.
Wer mehr über Glück, und wie man es verschenken kann, wissen will, lese den Artikel Vom Glück der Geschenke.
Wie erziehen wir Kinder zu glücklichen Menschen?
Und dann ist da die Frage, ob wir Kinder zu glücklicheren Menschen erziehen können… Spontan gesagt: Wer eine glückliche Mutter oder einen glücklichen Vater hat, der verfügt bereits über ein sehr solides Fundament. Später kommen dann die glücklichen Lehrer*innen dazu, oder anders gesagt: Ist die Grundschullehrerin frustriert, wird es schwierig… Positiv ausgedrückt:
Wer glücklich ist, ist häufig auch souverän, braucht nicht zu schreien und verständigt sich oft wie von selbst.
Und wer für sich selbstverantwortlich lebt, kann dies auch gut weiterreichen. Die ohfamoose Michèle Halder, Gastautorin aus Düsseldorf, hat dazu einen Artikel verfasst. In diesem verweist sie auf einen weiteren wichtigen Aspekt:
„Erst wenn wir es schaffen, unseren Kindern wieder zu vermitteln, dass Erfolg nicht materieller Reichtum bedeutet, sondern ganz einfach, dass das, was wir machen, gut und richtig gemacht wird, egal welchen Beruf wir ausüben, dann schaffen wir auch eine ausgeglichene, glücklichere nächste Generation.“
Hier erfährst Du mehr über das glückliche Händchen zu erziehen.
Und zum Schluss der Blick rüber nach Skandinavien

Cornelia Lütge hält viel vom hyggeligen Leben.
Die skandinavischen Länder – oft ziehen wir sie heran, um auf etwas hinzuweisen, das sie gut machen. So ist es auch mit der glücklichen Lebenseinstellung. Die ohfamoose Gastautorin Cornelia Lütge liebt das hyggelige Leben und beschreibt es ohfamoos, wie das geht bzw. was es damit auf sich hat.
Cornelia weiß, was hyggeliges Leben ausmacht. „Es geht vor allem um das innere Glücksempfinden, die Verbundenheit mit Anderen und vor allem: diese zu leben!“, schreibt sie – und da sind wir wieder beim Ausgangsthema angelangt.
Nein, Krieg hat ganz und gar nichts mit Hygge zu tun!
Krieg ist furchtbar, oft unvorstellbar und etwas ganz und gar Asoziales. Das Recht des Stärkeren versuchen auszuleben, das ist Unglück. Und dennoch können wir uns auch in diesen krassen Zeiten vornehmen, nicht ganz auf das Glück zu verzichten. Ich finde sogar, dass wir das müssen, so wir können.
Wie soll ich sonst dem Alltag gerecht werden, in dem schwächere Kreaturen und getroffene Seelen Hilfe suchen?
Ohfamoos ist meist #volldasguteLeben. Wenn das Leben nur halbvoll ist, lasst es uns auffüllen. Und denen zur Seite stehen, die das Glück gebrauchen können.
Fotos: Tanja Deuß @knusperfarben_fotografie; privat