Love Sydney: Was nicht im Reiseführer steht!
Einige von Euch überlegen vielleicht in den großen „deutschen“ Sommerferien nach Down Under zu fliegen. 6 Wochen, das ist viel Zeit für diesen großen Kontinent, nur: Nach Australien, wenn dort Winter ist? Ja, ruft Melanie, die seit fast 10 Jahren in Sydney lebt. Denn das Land hat so viele schöne Orte zu bieten, die man eigentlich NUR im australischen Winter anschauen sollten: z.B. den Kakadu National Park in der Nähe von Darwin, das Great Barrier Reef im Nordosten oder das im Juli und August angenehm kühle rote Zentrum. Wie man ein paar Tage in Sydney gerade im Winter verbringt, verrät sie Euch hier und jetzt.
Als ich vor 10 Jahren meine Kisten packte, unwissend was mich am anderen Ende der Welt erwartet, fragte ich meine damalige Kollegin Claudia, was sie denn am besten in Sydney findet. Ihre Antwort: Der Hafen! Meine Antwort nach einem Jahrzehnt: Der Hafen! Und vor allem im Winter!
Let’s get startet. Um sich einen Überblick von Sydney zu verschaffen, rate ich Euch, einen der beiden markanten Felsvorsprünge, die den Hafen markieren, zu besuchen. Ich, als Northern Beach Girl, bin natürlich für das North Head, welches Ihr von Manly aus mit dem Bus erreicht. Von hier hat man einen genialen Überblick auf die Stadt und die verzweigten Buchten des Hafens. Jedes Mal, wenn ich da oben stehe und den Wind spüre, stelle ich mir vor, wie wohl den Entdecker Australiens zu mute war, als sie mit ihrer Flotte in den unbekannten Schlund-förmigen Hafen ein segelten?
Wer schon am North Head ist, sollte sich unbedingt mit einem kleinen Shuttle zur sogenannten Q Station bringen lassen. Die ehemalige Quarantäne Station war erste Anlaufstelle nach der 3-6 monatigen Schiffsreise zur Entdeckerzeit. Die Anlage ist heute ein Museum, Hotel und Restaurant mit einem kleinen, versteckten Strand inklusive. Wer mutig ist, macht eine Geistertour! Allerdings soll die so gut und gruselig sein… ich habe mich noch nicht getraut.
You will have a whale of a time! Wal-Saison ist im Juni und Oktober. Im Juni sieht man die Buckelwale auf ihrem Weg nach Norden in die wärmeren Gewässer ziehen, im Oktober kommen sie mit ihren Kälbern wieder zurück und machen auch mal Rast im geschützten Hafen oder in der Bucht von Manly, wo ich wohne. Man sieht diese beeindruckenden Tiere und ihre Fontänen mit geschultem Auge vom Northhead aus oder aber – recht nah und laut – auf einer Whale Watching Tour.
Auch die Wahrscheinlichkeit Delphine zu sehen, wenn man nur am Strand entlang spaziert, ist im Winter sehr hoch!
Whatever the weather. Manchmal trifft man sowohl Delphine oder auch Wale beim Schwimmen! Richtig! Wer dieses Erlebnis mit anderen teilen mag, sollte sich auf die Socken nach Manly machen. 365 Tage im Jahr um 7 Uhr morgens treffen sich die sogenannten Bold and Beautifuls am Südende des Manly Beaches. Wer will, der schwimmt mit, auf eigenes Risiko, und mit Sonnenaufgang und Wow-Moment inklusive. Die Strecke startet am Manly Beach und endet am Shelly Beach. Hin und Zurück 1500 Meter. Wer mitmacht, bekommt übrigens auch diese berühmte pink-farbene Badekappe als Geschenk!
Ihr habt schon mal vom “Manly to Spit Bridge Walk’ gehört? Für 3-4 Stunden kann man dem Großstadtrummel entfliehen und kommt vorbei an schönen, einsamen Stränden, immer mit Blick auf den schönsten Hafen der Welt. Wandern in der Großstadt – Ihr werdet Euch umgucken und mir für diesen Tip dankbar sein!
It’s always coffe time. Die Foodie-Szene in Sydney ist groß und es wimmelt nur so von kleinen, gemütlichen Restaurants und Cafes. Eines meiner Lieblingscafes befindet sich in der kleinen Kirribilli Wharf, gegenüber der Oper. An einem kühlen, sonnigen Wintermorgen an einem kuscheligen Platz am Fenster mit Bananabread und Coffee – unbezahlbar! Von dort aus mit der kleinen Fähre Richtung weiß glitzernder Oper in die große Stadt. Ich wette, Ihr werdet diesen Morgen nicht vergessen.
“Ride on the deck of a Sydney Ferry on your way to work, let the wind blow through your hair and realize that life (or your boss) isn’t so bad after all.” So wirbt der Nahverkehr in Australien – und es funktioniert!
Beer o’clock ist eigentlich auch immer. Aber besonders schön ist es an der Opera Bar, wo sich nicht nur Touristen treffen. Mischt Euch unter die Locals, die sich nach der Arbeit zum Feierabendbier treffen, genießt das Panorama und lasst den Tag ausklingen. Besser geht’s nicht!
Australien ist immer eine Reise wert – wer immer noch nicht überzeugt ist, sollte sich diesen kleinen Film anschauen!
Mehr Informationen über Manly, Q Station, Whale Watching Touren oder die Bold and Beautifuls findet hier hier.
Fotos und Text: Melanie Blankenstein/Stefanie Zingsheim Photography