Ein kleiner Trick für ein neues Jahr
Das aufregende, manchmal erschütternde und oft herausfordernde 2016 meint es gut mit uns allen! Es lädt uns ein in ein neues Jahr, in dem alle Türen offen stehen – für schöne Momente, für das Bewahren des Köstlichen, das Heilen von Verletzungen, das Feiern des Miteinanders und das Wachsen an Irrungen. Wir verraten euch ein ganz einfaches Rezept, ja einen kleinen Trick für ein ohfamooses 2017. #Himmelarschundzwirn #wiediezeitrennt
Unser Rezept besticht durch seine raffinierte Schlichtheit. Jeder, wirklich jeder kann es quasi im Handumdrehen nachmachen. Und das ist ausdrücklich erlaubt. Wir bitten sogar sehr darum! Denn wir stehen ja auf „voll das gute Leben“ und möchten die Botschaft hinausposauen: „Ihr Lieben, lasst uns auf das Gute schauen. Und dazu beitragen, dass es mehr wird!“ Denn wie fragt die amerikanische Pulitzer-Preis-Trägerin Mary Oliver sehr klug:
Tell me, what is it you plan to do with your one wild and precious life?
Wild und kostbar, ohoo, wie famos!! Wer will denn zumeist gut erzogen und vernünftig durchs Leben schlendern, als sei es die selbstverständlichste Nebensache der Welt? Und sich von unschicklichen Geschehnissen die Portion Zuversicht, Freude und Leichtigkeit nehmen lassen, die dieses eine Leben einfach verdient hat? Seht ihr, und genau deshalb lüften wir JETZT unser Geheimnis. Es funktioniert garantiert!
Also, wagt einen kurzen Jahresrückblick. Schließt vielleicht die Augen. Wandert durch die Monate – auf der Suche nach einem magischen Moment. Einer, der euch Freude, Fülle, Lachen, Aberwitz, Tiefe oder Verbundenheit geschenkt hat. Habt ihr ihn? Erinnert euch genau – wo war das? Mit wem? Was habt ihr gehört, geschmeckt, gerochen, getan, gefühlt? War das geplant oder spontan?
Und nun die Crux: Was könnt ihr tun, um davon im kommenden Jahr MEHR zu erleben? Was seid ihr bereit zu tun, um mehr von diesem Lachen, der Fülle und Freude zu empfinden? Worauf würdet ihr dafür vielleicht sogar verzichten? Ihr könnt ein bisschen vom Zauber des Moments als Wegweiser für 2017 sichtbar machen. Und zwar so: Wenn es z. B. ein Foto dieser Situation gibt: Druckt es aus und hängt es auf! Wenn es mit einem Song zu tun hat: Spielt ihn mindestens einmal im Monat! Wenn es einfach eine Begegnung mit einem Menschen war – schreibt gleich heute eine Einladung für eine weitere Verabredung. Ihr seht, es ist wirklich einfach.
Wir wünschen euch viele wunderbare Momente im neuen Jahr für voll das gute Leben! Und jetzt erzählen wir euch von unseren magischen Momenten:
Überraschen (Cornelia)
Im Frühjahr war ich mit meinem Mann und meinen Töchtern in Scharbeutz an der Ostsee. Wir schlenderten in der milden Sonne am Strand und hätten beinahe die Schuhe und Strümpfe ausgezogen in Vorfreude auf den Sommer. Die Sonne lachte und auffällig war, dass die Menschen um uns herum nicht eingemummelt ihre Blicke nach innen kehrten, sondern lächelten und man sich wahrnahm. Frühlingsaufbruchstimmung bei Salzduft. Jedenfalls las ich plötzlich „Bayside“ und sah dieses schöne, neue Hotel. Es thront direkt am Strand. Mit riesigen Panoramafenstern die beim Frühstück Glauben machen, man säße mit den Füßen im Wasser. Wir wollten uns gerade gegenüber ein Eis holen, da schnappte ich mir die Kinder und flüsterte „Lenkt Papa mal kurz ab, ich organisiere eine Überraschung!“ Und dann habe ich völlig spontan zwei Doppelzimmer für das nächste Wochenende gebucht, an dem mein Mann Geburtstag hatte. Er hat sich diebisch gefreut.
Das Wochenende war grandios. Die Magie der Geschichte? Ich bin einem spontanen Impuls gefolgt. Ich hatte riesig Lust auf die Überraschung, die Freude beim Verschenken (mein Gatte liebt die Ostsee), unvernünftig zu sein (Euronen) und das Miteinander (alle vier zusammen). Die Mädels waren stolze Geheimnisträgerinnen. Wir vier hatten eine formidable Auszeit, die die Wogen des Alltags geglättet und das Miteinander reich beglückt hat. Noch heute schwärmen wir davon. Übrigens – ob Bayside oder Pension Waldfrieden – bewusste Zeit miteinander entfaltet ihre Magie… immer!
Gesagt – getan (Melanie)
Auf unserem diesjährigen Heimaturlaub stand eine Geburtstagswanderung für eine gute Freundin im Voralpenland an. Viele gemeinsame Freunde sagten ebenfalls zu. Eine Schlechtwetteralternative gab es nicht. Samstag 13h an der Gondelstation oben auf dem Berg! Bereits einen Abend zuvor genießen wir den malerischen Sonnenuntergang in den Bergen, das herzhafte Essen und die knarrenden Holzböden der Hütte während der viel zu kurzen Nacht. Nach einer kleinen Morgenwanderung treffen wir den Rest der vertrauten Bande am nächsten Tag zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort.
Und da steh ich an der Bergstation um 1h mittags, ein Bilderbuch-Spätsommertag. Die ersten Gondeltüren öffnen sich wie Zeitkapseln, aus denen Erinnerungen in kleinen Dosierungen gegenwärtig auf mich einwirken. Ein mir lieb gewonnener Mensch nach dem nächsten schält sich mit Kind(er) und Kegel aus der Gondel – im Gepäck viele Geschichten und Visionen aber vor allem eine selbstverständliche Vertrautheit und Sicherheit, die mich sehr glücklich gemacht hat.
Weinen und lachen (Elke)
Anfang Januar 2016 habe ich mir beim Skifahren ein Knie ramponiert. Keine OP, dafür viel Liegen, denn: Heilen braucht Zeit. Und wer humpelt, braucht Krücken, was vor allem dann wenig Spaß bereitet, wenn man mit kleinem Kind in einer Dachgeschoss-Wohnung ohne Aufzug lebt. Wie sagte mein Orthopäde, der so einige Sprüche geklopft hat: „Ziehen Sie um!“ Nun ja, lassen wir das.
Jedenfalls gab es viele liebe Helfer, unter anderem meine Mutter. Sie beglückte uns mit deftiger Hausmannskost, machte Hausarbeiten aller Art („Kind, datt kannste auf jeden Fall mit waschen!“), übernachtete bei uns. Wir haben viel geredet. Dabei fiel mir einmal mehr auf, was sie alles erlebt hat. Ist man selbst Mutter, fühlt man Dinge anders nach. Hat die Chance, Vergangenes noch mal aus einem anderen Blickwinkel anzuschauen. Und ist man dazu krank, wird man noch „fühliger“.
Eines Morgens am Frühstückstisch „musste“ ich sie plötzlich ganz doll umarmen. Zu ihrer Überraschung – war doch ersichtlich gerade gar nichts passiert. Doch, war es; bei mir im Herzen. Ich spürte, wie sich etwas in mir löste; etwas, was längst hätte zum Ausdruck kommen sollen. Ich humpelte zu ihr hin und umarmte sie. Wir hielten uns fest und ich drückte aus, was ich zwar längst wusste, ihr so aber nie habe sagen können: „Mama, Du hast es wirklich nicht einfach gehabt. Danke für alles.“ Tränen, auf beiden Seiten. Tränen der Erleichterung.
Dieses Dankeschön – als Ausdruck für das Hier und Jetzt, aber auch für das, was war – hat uns beide tief berührt. Für mich ein Moment, der mir in 2016 sehr wichtig war und ist. Ach ja, und das Knie ist auch fast wieder heile ☺
Unverhofft (Sonja)
Ich habe lange drüber nachgedacht, über meinen magischen Moment 2016; und auch darüber, welchen ich für diesen Post auswählen soll. Es gibt ja so viele: die Zeit mit der Familie, meinen Kindern und Enkeln, die witzigen Momente mit guten Freunden. Aber dann kam vor ein paar Tagen eine Entscheidungshilfe.
Ich musste mich einer kleinen Operation unter Vollnarkose unterziehen – und als ich so im Vorbereitungsraum von den Anästhesisten betüddelt werde und mir die Sauerstoffmaske mit dem Narkosemittel (Geruchsnote Vanille) vor die Nase gehalten wird, sagt der nette Anästhesist: „Nun Frau Ohly, denken sie jetzt mal an etwas Schönes, von dem sie in der Narkose träumen wollen.“ Schon recht benebelt spielte mir mein Hirn sofort mein Walhai-Erlebnis vor Augen. Das war im Oktober in 30 Meter Tiefe auf den Seychellen. Mein Freund und ich tauchen entspannt nebeneinander – und da kommt auf einmal von rechts dieser riesige Walhai auf uns zu geschwommen. Erhaben gleitet das 8 Meter lange Tier durchs Wasser und hält auf uns zu.
Er ist nicht scheu und mir scheint, er schaut uns an. Rund um ihn herum schwimmen viele kleinere und große Fische. Manchen reiten Huckepack auf ihm. Er lässt es zu, schwimmt ruhig weiter auf uns zu, als ob er neugierig sei. So groß und doch so friedlich vermittelt er etwas Majestätisches aber auch Wohlwollendes. Da greift mein Freund meine Hand und wir schauen uns unter Wasser an und können es kaum glauben, dass wir so etwas erleben dürfen. Nach so vielen Jahren des Tauchens wird uns dieser wahrlich magische Moment beschieden. Der Walhai ist der größte Hai und zugleich der größte Fisch der Meere und gilt seit 2016 als stark bedroht. Umso mehr zählt dieses Erlebnis zu meinen magischen Momenten 2016.
Foto: privat
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