Stylisch, kölsch und nachhaltig
Schon gewusst, dass es Socken für ein besseres Leben gibt? So lautet, übersetzt, der Slogan des Unternehmens Patron Socks, das in Köln gegründet wurde. Die Domstadt, sagt Leo Groh, verfüge über „ein geniales Startup-Ökosystem“. Der 26-jährige hat zusammen mit seiner Mutter Petra Groh 2018 Patron Socks gegründet, studiert neben dem Job Sport und Fitnessökonomie. Elke hat Petra Groh interviewt.
Ja, es geht bei Patron Socks um nachhaltige Socken. Denn die stylischen Socken aus Köln bestehen aus Baumwolle UND recyceltem Polyamid aus weggeworfenem Plastik. Es geht jedoch zudem darum, „die Tage der grau-schwarzen Tristesse zu zählen“. Hochwertige und farbenfrohe Produkte werden an Mann, Frau und – bald auch – Kind gebracht.
Mehr darüber und was 2023 neu ist, berichtet uns Petra Groh im Interview.
Petra, was ist das Besondere an Euch – im Gegensatz zu anderen Sockenproduzenten?
Petra Groh: „Wir haben aus Baumwolle und recyceltem Polyamid aus weggeworfenem Plastik ein hochwertiges, umweltfreundliches Fasergemisch entwickelt. Wodurch bei der Herstellung, im Vergleich zu herkömmlichen Socken, 30% weniger CO2 in die Atmosphäre emittiert sowie weniger Energie und Wasser verbraucht werden. Durch einen speziellen Zertifizierungsprozess ist das recycelte Polyamidgarn von uns rückverfolgbar und bietet unseren Kunden ein Höchstmaß an Transparenz.“
Wie könnt Ihr das garantieren?
„Während des Produktionsprozesses werden stichprobenartig Socken entnommen und im Labor getestet. Der Anteil, der recycelt wurde, ist auf jedem Sockenetikett entsprechend vermerkt. Es wird bis zu einer Flasche pro Sockenpaar recycelt, wobei es uns wichtig ist, dass der Baumwollanteil so hoch wie möglich ist. Unsere Produkte sind lange haltbar, auch nach häufigem Waschen verlieren die Socken nicht ihre Form und die Muster lösen sich nicht auf.“
Für jedes unserer Sockenpaare wird bis zu einer 500ml Plastikflasche recycelt. Wir vereinen Fashion, Komfort und Nachhaltigkeit in einer Kollektion.
Euer Ansatz ist die „360°-Nachhaltigkeit“, was bedeutet das konkret?
„Wir wollen zu einer echten Veränderung beitragen, die sich nur dann zeigt, wenn wir uns jedem einzelnen Glied widmen, das zu einem umweltbewussten Produktions-Zyklus beiträgt – vom Fertigungsbeginn bis zum Fertigungsabschluss und dem Versand.“
Nachhaltigkeit verstanden als Entwicklungsprozess?
„Genau, ein stetiger Prozess uns zu verbessern bzw. immer nachhaltiger zu werden. Deswegen freuen wir uns auch immer über Anregungen und Verbesserungsvorschläge von Dritten. In regelmäßigen Abständen schauen wir uns unsere eigenen Arbeitsprozesse an und versuchen diese zu optimieren und nachhaltiger zu gestalten. Zum Beispiel Versandkartons, die wir erhalten, benutzen wir weiter. Lieferungen, die wir von unseren Lieferanten erhalten, versuchen wir zu bündeln. Neben unserer eigenen Brand produzieren wir auch für das Modelabel CINQUE Socken und versuchen so Lieferungen zusammenzulegen.
Ich beobachte immer genau die Produktionsprozesse: Welche Verbesserungen sind möglich, um die Qualität der Socke zu verbessern.
Hier gehen wir sogar noch einen Step weiter, indem wir auch den Produktionsprozess der Garne in unserer Betrachtung miteinbeziehen, zum Beispiel benutzen wir für unsere Business Socken Garne, die nach einem speziellen Verfahren gesponnen werden.“
Wie lautet Euer Anspruch für die nahe Zukunft?
„Wir möchten die Socke bezüglich Nachhaltigkeit und Haltbarkeit so optimieren, dass wir sie mit dem minimalsten CO2-Fußabdruck produzieren. Unser Grundsatz lautet ja, einerseits mit Socken Füße zu schützen, anderseits einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft zu nehmen. Dank unserer Nachhaltigkeitsinitiative namens Socks for a better life spenden wir drei Prozent des Nettoumsatzes unserer Website. Wir unterstützen u.a. die Evangelische Jugendhilfe Anna-Stiftung in Köln sowie die Plastic Fischer, die Plastik aus den Flüssen und Ozeanen sammeln.“
Wo produziert Ihr?
„Unsere Produktionsstätten sind in Italien, China, Portugal und in der Türkei. Grundvoraussetzung bei der Lieferantenwahl ist, dass unsere Lieferanten ökologisch bewusst und sozialverträglich arbeiten. Wenn diese Grundprinzipien erfüllt sind, wählen wir unsere Lieferanten nach ihren Fähigkeiten aus.“
Immer mehr Unternehmer versuchen, weniger in China zu produzieren – trifft das auch auf Euch zu?
„Aktuell versuchen wir unsere Produktion von China nach Europa zu legen und sourcen Lieferanten in Italien, Türkei, Portugal und Litauen. Wobei es uns wichtig ist, dass der Qualitätsstandard unserer Crazy Socken mindestens gleichbleibend ist.“
Welche Socken „laufen“ besonders gut, was gibt es Neues in 2023?
„Bestseller sind unsere Domsocken, knapp gefolgt von den Faultieren. Da wir auf den Weihnachtsmärkten so oft nach Kindersocken gefragt wurden, bringen wir 2023 unsere erste Kinderkollektion heraus, die ersten Samples sind hergestellt. Die meistverkaufte Größe ist bislang die 41-46.“
In diesem Frühjahr habt Ihr diverse neue Socken-Styles herausgebracht…
„Ja, genau, wir führen jetzt Herz Socken mit zwei unterschiedlichen Motiven, Bulli Socken, Totenkopf Socken und Kaktus Socken. Außerdem wird es die beliebten Domsocken bald in der Sommerfarbe Beige sowie als Sneaker Socken in den Farben Schwarz und Weiß geben. Alles in der Mache. Plus zusätzlich Dom Füßlinge in der Farbe Weiß.“
Es läuft offenbar!
„Stimmt. Übrigens auch, was unsere Tennis Socke betrifft. Denn viele Kunden lieben unsere Tennis Socke mit dem Schriftzug „ET KÜTT WIE ET KÜTT“ so sehr, dass wir nun auch die nächste Socke mit dem 4. Kölschen Grundgesetz „WAT FOTT ES, ES FOTT“ gelauncht haben. Last but not least sind wir als Lieferant bei ProIdee gelistet worden – unsere erste Lieferung der Sneaker Socken ist im April an ProIdee ausgeliefert worden.“
Vielen Dank für das Interview!
Patron Socks bezeichnet sich selbst als Kölns 1. Socken Start-Up. Petra Groh, studierte Maschinenbauingenieurin, gründete das Unternehmen 2018 zusammen mit ihrem Sohn Leo, der bereits als Teenager ein Faible für Socken mit verrückten Motiven hatte. Gemeinsam beschlossen sie, farbenfrohe und bequeme sowie vor allem nachhaltig produzierbare Socken herzustellen.
Mittlerweile gibt es im Online-Shop über 160 Patron Socks, von elegant und fürs Business geeignet über Sportsocken bis hin zu den sogenannten Crazy Socken. Das Mutter-Sohn-Unternehmen sitzt in Köln im RTZ, verkauft online und auf Kölner Märkten.
Wer nicht weiß, wie man bunte Socken „stylt“, hier gibt es Styling-Tipps
Hier geht es zur Website von Patron Socks