Das Leben leichter zu nehmen, sich nicht zu viele Sorgen zu machen – dafür gibt es einfache Verhaltensweisen, auf die unsere Gastautorin Michèle Halder aufmerksam macht. Was Michèle empfiehlt, kann gerade jetzt, wo wir uns auf Herbst und Winter vorbereiten, nicht schaden. Deshalb seid gespannt, was Ihr ausprobieren könnt, um mit mehr Leichtigkeit in die nächste Saison zu starten.

Noch ist Sommer, aber manchmal fühlt es sich schon richtig herbstlich an. Abends zum Beispiel, wenn es jetzt schon wieder so viel früher dunkel wird. Wie können wir es schaffen, das Licht und die Wärme vergangener Wochen in uns zu bewahren? Geht das, solche Gefühle anhalten zu lassen? Oder anders gefragt: Wie können wir grundsätzlich eine etwas heitere Stimmung in uns allen entstehen lassen?

Fünf Mal etwas am Tag ganz bewusst erleben

Ganz einfach eigentlich. Der Aufwand ist gering, das Ergebnis aber überzeugend. Beginne damit, Dir im Laufe des Tages nur fünfmal bewusst zu machen, wenn Du etwas Angenehmes oder Schönes erlebst:

• Den ersten Schluck warmen Kaffees oder Tees am Morgen bewusst erleben mit dem Gedanken: „Oh ja, ich mag diesen ersten Schluck.“
• Du hast durch den Stadtlärm hindurch den Gesang eines Vogels wahrgenommen? Eine wunderbare Gelegenheit, sich an der Natur zu erfreuen.
• Am Vormittag bei der Arbeit oder beim Einkauf eine freundliche Begegnung gehabt und einfach daran denken: „Wie nett das doch eben war.“
• Das Mittagessen hat gut geschmeckt? Wunderbar, denn man kann sich ganz bewusst sagen: „Wie gut, dass ich diese Mahlzeit hatte.“
• Ein bisschen genascht? Bestens, denn es ist eine Gelegenheit für ein: „Ich liebe Schokolade, Fruchtgummi, Rosinenschnecken, Vanilleeis….“

Das Leben leichter nehmen. Kunst oder Angewohnheit?

Du merkst, worauf ich hinauswill? Immer dann, wenn wir im Laufe eines Tages schöne Momente wahrnehmen, sollten wir diese nicht einfach so vorbei streichen lassen.

Schöne Augenblicke mit Leichtigkeit wahrnehmen

Wenn wir uns dagegen angewöhnen, einfach nur fünfmal am Tag bewusst wahrzunehmen, was wir da gerade Angenehmes erleben, entdecken wir: Das Leben kann auch leichter sein! Und wir beginnen damit, immer öfter die schönen, angenehmen Augenblicke wahrzunehmen.

Ebenso verhält es sich im Umgang mit unseren Mitmenschen. Ganz gleich, wie uns jemand begegnet, wenn wir bewusst freundlich und mit einem Lächeln agieren und reagieren, erleben wir einen vollkommen neuen Alltag. Und haben im Handumdrehen für ein wenig Leichtigkeit gesorgt.

Die einzige Voraussetzung dafür ist, bewusst auf die eigene Wortwahl zu achten. Beim Bäcker vor der Bestellung einen wunderschönen guten Morgen wünschen und beim Rausgehen nicht nur Tschüss sagen, sondern noch etwas Nettes dazu. Egal, was; die Verkäuferin wird überrascht sein, sich freuen – und wir uns mit ihr.

Gerade in dieser angespannten Zeit von Corona, Maskenpflicht und Abstand halten, ist Freundlichkeit gegenüber unbekannten Menschen ein wunderbares Mittel, den Alltag leichter und sonniger zu gestalten. Egal bei welchem Wetter. 😊

Michèle Halder schreibt seit Sommer 2017 ohfamoose Gastbeiträge. Ihr erster Artikel war dem Thema Heimat gewidmet. Speziell ihr Beitrag über Kindererziehung hat viel Aufsehen erregt, was sich in sehr differenzierten Kommentaren niederschlug.

Fotos: Pixabay